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Saison 1960/1961
3. Spieltag - So., 28.08.1960, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - TSG Ulm 1846
4:0 (3:0)
"Für uns hat jetzt schon der Kampf gegen den Abstieg begonnen", meinte ein Fürther Vorstandsmitglied in einem kurzen Gespräch am Wochenende. Auch Horst Schade und seine Mannschaft waren sich inzwischen der ernsten Lage bewusst geworden. Gegen Ulm lief eine abermals neu formierte Elf aufs Feld, der man ansah, dass sie gewillt war, zu fighten und das Letzte zu geben.
Ein toller Start - wie gegen den VfB - gab der Elf Sicherheit und Selbstvertrauen. Doch diesmal war das Feuer nicht nach einer 1:0-Führung erloschen. Der erstmals in dieser Besetzung spielende Angriff witterte seine Chance und schoss bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Der Lohn war der schnell folgende zweite Treffer von Schmidt und fünf Minuten vor der Pause gar eine 3:0-Führung durch den schlaksigen Techniker Wein. Dieser Vorsprung grenzte fast an ein Wunder. Wann hat es dies im Ronhof in letzter Zeit schon gegeben?
Es wäre unklug und der eigenen Leistung nicht zuträglich, wollte man daraus etwa ein überzeugendes Sturmspiel des "Kleeblatts" ableiten. Dafür passten sich diese Fünf noch viel zu wenig aneinander an, wurde das schnelle Direktspiel noch sehr vermisst, fehlte noch die Übersicht beim Abspiel und der Blick für den "freien Raum".
Und doch, eine erhebliche Steigerung gegenüber dem VfB-Spiel war festzustellen. Der plötzlich als Mittelstürmer aufgebotene Pohl hatte hieran den Hauptanteil. Dass er einen Mordsschlag im rechten Fuß hat, wussten wir, aber dass von ihm auch noch die überraschenden und meist genauen Steilpässe in die Gasse kamen, darüber wird sich Trainer Schade am meisten gefreut haben. Da der Ex-Forchheimer auch noch eine typische Kämpfernatur ist, der nie aufsteckt, wird er vorerst erste Wahl als Sturmführer bleiben. Jetzt müsste nur noch ein junger Max Appis da sein, der diesen "Brecher" selber schickt.
Bei "Ossi" Schmidt vertreten wir nach wie vor die Meinung, dass am rechten Flügel seine große Stärke liegt. Zudem stand dort mit Siebenkäss der schwächste Angreifer (wo ist sein Spurtvermögen vom Vorjahr geblieben?), vielleicht kann man doch den veranlagten Schneider wieder hinbringen und ihn im Innensturm einsetzen. Der intelligente Wein und der klug den Ball mit dem Körper abdeckende Brzuske (viel zu wenig eingesetzt) haben ihren Posten für die nächsten Spiele sicher. Die Abwehr mit dem ruhenden Pol "Ertl" Erhard hat durch die beiden schlagsicheren jungen Verteidiger und Bauer als Außenläufer eine Stabilität gewonnen wie nie im letzten Jahr.
Es soll keiner meinen, sie wäre von einem Gegner, der glatt 0:4 verlor, nicht geprüft worden. Der Ulmer Angriff spielte bis in Strafraumnähe sogar ideenreicher, gefälliger als der Fürther. Doch soviel Schussunvermögen haben wir selten gesehen! Sicher, dem Techniker Ruoff fehlte sein Kamerad Köttel sehr; doch auch so wurden einige Chancen herausgearbeitet (Deißler I, Köttel, Wirthwein!), die unbedingt zu einem Treffer hätten ausgewertet werden müssen. So aber verlor man nach den Fürther Toren immer mehr die Übersicht. Selbst Losch vom Westzweiten Westfalia Herne konnte die Elf nicht zum Erfolgsstil hinführen. Gerade auf ihn hatte sein Trainer gebaut. Dabei war Schmolke in seiner Ronhofer Heimat ein überraschend guter Stopper und Verteidiger Stocker solide wie immer. Ein Tor hätte die Elf sicher aufgemöbelt. Ihre Überlegenheit im Felde in den zweiten 45 Minuten war trügerisch. Zu allem Unglück brach Deißler I bei einem übereifrigen Schlag von Gußner (keine Absicht!) das Schienbein. Baldige Genesung dem schnellen Rechtsaußen!
Und hier die Tore:
1:0: Pohl setzt einen Aufsetzer scharf aufs Ulmer Tor, Kießling ist geschlagen. Noch schöner war fast die Ballstafette, die über Erhard, Bauer, Ehrlinger, Wein zu dem Schützen lief.
2:0: Schmidt knallt einen Freistoß durch die Lücke der Mauer (sträflich leichtsinnig gestellt!) in die linke obere Ecke.
3:0: Wein stößt energisch in eine Schmidt-Flanke, der zwei Ulmer austrickste.
4:0: Schmidt schießt entschlossen ins Netz, als Pohl von rechts scharf flankt und der Unglücksrabe Schmolke den Ball zum Gegner abprallen läßt. Ein Geschenk für seine alten Fürther Freunde.

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - TSG Ulm 1846 8:2
SpVgg Fürth: Geißler - Gußner, Groß - Ehrlinger, Erhard, Bauer - Siebenkäss, O. Schmidt, Pohl, Wein, Brzuske - Trainer: Horst Schade
TSG Ulm 1846: Kießling - Faltermeier, Stocker - Losch, Schmolke, Buck - Deißler I, Deißler II, Engel, Ruoff, Wirthwein - Trainer: Alfred Hoffmann
Tore: 1:0 Pohl (4.), 2:0 Schmidt (8.), 3:0 Wein (40.), 4:0 Schmidt (87.)
Schiedsrichter: Schreiner (Wachenbuchen)
Zuschauer: 3000
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