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Saison 1959/1960 | ||
4. Spieltag - So., 13.09.1959, 15:00 Uhr |
SpVgg Fürth - FC Schweinfurt 05 2:2 (1:0) |
Im Ronhof ist man anspruchsloser geworden... und das ist gut so! Dankbar nahm man in den ersten 45 Minuten die Formsteigerung gegenüber dem Aschaffenburger Debakel zur Kenntnis. Der junge Heidner brachte Schwung in den Kleeblatf-Angriff. Von ihm und Max Appis kamen endlich die Steilpässe, ohne die ein noch so gefälliges Sturmspiel einfach zur Erfolglosigkeit verdammt ist. Freilich, viele Zuspiele landeten beim Gegner oder kamen ungenau, doch schon allein der Zug zum gegnerischen Tor und die beherzten Schüsse erfreuten. Über eine halbe Stunde spielte nur Fürth. Ein Landleiter-Direktschuss (13.) forderte das Letzte von Torwart Geyer, Heidner feuerte auf prächtiges Schmidt-Zuspiel den Ball zu unkontrolliert auf den Schweinfurter Hüter (22.), einen Kopfball des Mittelstürmers auf Stumptner-Flanke lenkte Geyer mit Mühe über die Latte. Wo bleibt denn Schweinfurt? - fragten wir uns. Außer einer Wendrich-Bombe (26.) aus 25 Metern, die Geißler erst im Nachgreifen töten konnte, ging aber auch schon gar nichts im 05er Angriff zusammen. So harmlos erlebten wir die Kupfer-Kitzinger-Nachfolger selten. Wäre der blutjunge Amateur Grübert am linken Flügel nicht einige Male durchgebrannt, Geißler hätte sich ruhig hinter seinem Kasten sonnen können ... Sollte dieses Spiel für Fürth so im Vorbeigehen gewonnen werden können? Nach Schmidts Solo zum 1:0 (38.), dass die Schweinfurter wegen Abseitsstellung Heidners nicht anerkennen wollten (er griff jedoch nicht ins Spiel ein!), erwartete alles noch einige Kleeblatt-Tore. Doch nach der Pause sank das Niveau auf die Partie vor 14 Tagen. Der schon nicht ganz gesund ins Spiel gegangene Schmidt war nur noch eine halbe Kraft. Wieder kombinierte man sinnlos in die Breite, Landleiter fand überhaupt keine Bande und Heidner hatte nicht mehr die Kraft der ersten 45 Minuten. Plötzlich erkannte Schweinfurt die Schwächen der Ronhöfer und schaltete auf Offensive um. Der von Koch zum Statisten verurteilte alte Kämpe Aumeier rückte in der 68. Minute ins Stopper-Zentrum und Gehling (dem Heidner vor der pause schwer zusetzte) bildete mit Brunner den rechten Flügel. Immer mehr verlagerte sich das Geschehen in die Fürther Hälfte. Man merkte es Erhard, Bauer, Appis an, jetzt wollten sie das 1:0 halten. An ein 2:0 glaubte man wohl selbst nicht mehr. Als es dann wie der Blitz aus heiterem Himmel doch kam (Landleiter wühlte sich fast auf der Toraus-Linie durch die 05er Deckung und Heidner drückte aus einem Meter Entfernung über die Linie), da schien alles gelaufen. Schließlich waren nur noch neun Minuten zu spielen! Da schlugen Burkhardt (82.) noch einem schön geschlagenen Eckball und Wendrich mit einem Kopfball nach Brunner-Flanke eiskalt zu! Fürths Deckung stand wie versteinert! Der Sturm hatte keine Kraft, in den letzten vier Minuten das Blatt noch zu wenden. Im Gegenteil, die Außenläufer Stammberger und Lang beherrschten jetzt die Situation. Viele lästerten über den jungen Heidner; doch Fürth hat derzeit keine bessere Sturmspitze. Eine Mischung zwischen Heidner-Schneider, ja das wäre der richtige Typ. Doch dem einen fehlt, was der andere besitzt. Wie wäre es mit einer Sturmreihe Schmidt, Schneider, Heidner, Stumptner, Appis (als Dirigent vom Flügel her)? Schneider ist für die Reserve fast zu schade .., Schweinfurt hat den Verzicht auf Merz noch nicht überwunden. Seine Persönlichkeit fehlt in der Abwehr. Der Angriff zeigte erst in letzten zehn Minuten, dass doch etwas in ihm steckt. Das Talent Grübert wird seinen Weg machen! Doch nicht viele Gegner werden sich, wie Fürth, auf eigenem Platze noch eine 2:0-Führung entreißen lassen. Fürths Elf bleibt weiter im Ronhof ein großes Rätsel... Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - FC Schweinfurt 05 2:1 |
SpVgg Fürth: | Geißler - Bauer, Koch - Ehrlinger, Erhard, Schmolke - O. Schmidt, Appis, Heidner, Stumptner, Landleiter - Trainer: Horst Schade |
FC Schweinfurt 05: | Geyer - Krämer, Schmitt - Stammberger, Gehling, Lang - Aumeier, Brunner, Wendrich, Burkhardt, Grübert - Trainer: Fritz Käser |
Tore: | 1:0 Schmidt (38.), 2:0 Heidner (81.), 2:1 Burkhardt (82.), 2:2 Wendrich (86.) |
Schiedsrichter: | Betz (Regensburg) |
Zuschauer: | 5000 |
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