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Saison 1959/1960
Freundschaftsspiel - So., 27.12.1959
SpVgg Fürth - Honved Budapest
2:2 (0:0)
Ein echtes Freundschaftsspiel - leider etwas zu temperamentlos, zu schonungslos, zu vornehm. Man wollte beiderseits wenig riskieren - das kann man verstehen. Aber für die fünfstellige Gage dürfte man von den ungarischen Stars schon etwas erwarten. Honveds klangvoller Name ist aber nur mehr ein Abglanz von dem Tage, wo noch Puskas, Kocsis und ein junger Bozsik regierten. Wenn man den echten Künstler, den einzigen Star, Tichy, ausnimmt, so bleibt nur eine mittelmäßige Mannschaft übrig.
Freilich, man umschmeichelte den Ball graziös, die Bewegungen wirkten katzenhaft, aber das war doch zu wenig. Man darf gar nicht daran denken, was die 50er-Kleeblatt-Elf mit dem Angriff der Torjäger (Hoffmann, Brenzke, Schade, Appis, Nöth) mit diesem Honved gemacht hätte.

Dieses in einer Umwandlung begriffene Fürth hatte ebenfalls wenig zuzusetzen. Es zieht sich alles langweilig in die Breite, zurück und kaum einmal vor. Außer dem sich viel versprechend entwickelnden Gettinger befindet sich keiner im Kleeblatt-Dress, von dem mal ein überraschender Zug kommen kann. Alles wirkt so hausbacken, so von langer Hand vorbereitet, so durchsichtig. Landleiter rannte sich wieder blind in der gegnerischen Deckung fest. Heidner fehlt die Übersicht, das Überzeugende, das Zwingende im Spiel. Gottinger und Appis sind zuviel. Beide retteten sich nur mehr mit zeitlupenhaftem Standfußball über die Zeit. Es geht nicht vorwärts. Im Moment scheint sogar Appis noch der physisch Stärkere zu sein.
Fürths einstige Stärke, eine bewegliche, entschlossene Deckung, ist heute ein nervös wirkender, aufgescheuchter Haufen. Hinter solch launischen, unberechenbaren Verteidigern wie Bauer und Koch möchte ich aber auch nicht als Torwart spielen. Ein Wunder, dass sich in dieser Umgebung der langaufgeschossene Emmerling als Erhard-Vertreter, mit feinem, überlegtem Zuspiel, so tapfer schlug.

1:0 (53.): Landleiter dreht eine Flanke nach innen. Heidner erwischt das Leder zwar nicht voll mit dem Kopf, kann es jedoch über den überraschten Farago ins Netz schmuggeln.
1:1 (63.): Töröcsik flankt gefühlvoll zur Mitte, Bozsik steht frei, sein mächtiger Kopfball befördert das Leder ins Netz.
1:2 (72.): Diesmal überlistet der glänzende Techniker mit Kämpferherz! - Tichy die Fürther Deckung. Erneut steht Budai frei vor Hassold und kann sich die Ecke aussuchen.
2:2 (89.): Schmidt markiert einen Elfmeter. Eckel tut ihm den Gefallen und pfeift. Schmidt verwandelt.

Wie einfach kann Fußball doch sein! Das zeigte der prominente ungarische Gast im Ronhof in der ersten Halbzeit. Man muss zu diesem einfach aussehenden Fußball allerdings die Grundbegriffe des Spieles so vollkommen beherrschen wie die ungarischen Fußballer, angefangen vom Laufen, über die Ballkontrolle zum Schießen. Und wenn man dann noch ein bisschen denkt, das heißt ohne Ball mitspielt, ist alles so einfach.

Hans Fiederer

SpVgg Fürth: Geißler (Hassold) - Bauer, Koch - Gettinger, Emmerling, Ehrlinger - Schmidt, Appis (Schneider), Heidner, Gottinger, Landleiter - Trainer: Horst Schade
Honved Budapest: Farago - Szöcs, Dudas - Galambos, Solti, Banyai - Budai, Bozsik, Tichy, Töröcsik, Gilicz
Tore: 1:0 Heidner (53.), 1:1 Bozsik (63.), 1:2 Budai (72.), 2:2 Schmidt (89., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Eckel (München)
Zuschauer: 13000
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