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Saison 1959/1960
23. Spieltag - So., 21.02.1960, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - TSG Ulm 1846
2:0 (1:0)
Wie in jedem Jahr um diese Zeit erhob sich die Frage: Ist es zumutbar, bei solchen Bodenverhältnissen Fußball zu spielen? Pfützenübersät, große Teile mit Torfmull überdeckt, gestreute Sägespäne in Tor und Strafraum, so lag der Ronhof vor uns ... Ulms Trainer Pilz meinte, dass mit der Gesundheit der Spieler unverantwortlich umgegangen werde. Der Clubvorsitzende, Rechtsanwalt Franz, sagte uns in der Pause: „Terminnot hin, Terminnot her, so ein Boden ist einfach unbespielbar."
Und es wurde doch gespielt, aber wie ... Was nützt der festeste Untergrund (nach Schiedsrichter Rodenhausen!), wenn die Spieler in erster Linie darauf achten müssen, sich auf den Beinen zu halten und meterweise in den Wasserlachen dahinrutschen. Von den Torfaufschüttungen worden sie dann abgestoppt. Verlangen Sie, lieber Leser, heute keine, tiefschürfende Kritik, um die wir uns sonst bemühen.
Obwohl unter solchen Umständen der Zufall regleren musste, gab es doch bald keine Frage nach dem Sieger mehr. Dies spricht für das "Kleeblatt", das sofort die Initiative an sich riss, mit weiten Pässen (Appis, Erhard, Ehrlinger) operierte und den größeren Biss zeigte. Ulm kam der offensiven Einstellung der Fürther (gewollt oder ungewollt?) entgegen. Stocker wirkte als Ausputzer, Mittelstürmer Müller wich dem schnellen trickreichen Schmidt nicht von der Seite. Also ein ganz simples Doppelstopper-System, das uns ... und den Zuschauern schon zum Hals heraushangt. (Trainer Pilz war für System und Aufstellung - auf acht Posten gegenüber dem Vorsonntag verändert! - übrigens nicht allein verantwortlich).
So ging es lange Zeit gut für die „Spatzen", bis es Mannschaftskapitän Erhard (diese Würde beflügelt ihn seit Wochen!) zu dumm wurde und er seine ganze Kraft in einen 22-m-Schuss legte, der unhaltbar für den reaktionsschnellen Paul in der linken oberen Ecke einschlug. Ein Ehrlinger-Schuss um Haaresbreite neben den Pfosten und ein typischer Appis-Freistoß an den Pfosten (fast mit dem Pausenpfiff) hätten schon bis dahin für klare Verhältnisse sorgen können. Landleiter holte dies dann nach, als er in eine präzise Schmidt-Vorlage spurtete und eiskalt neben dem herauseilenden Paul flach in die Torecke schob. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Ulmer endlich den Doppelstopper aufgegeben, kreuzten viel öfter vor Hassolds Tor auf als vorher, doch das Fürther Spiel hatte nach wie vor mehr Schwung und die größere Linie, soweit man eine solche (siehe oben!) überhaupt wahren konnte.
Bliebe vom "Kleeblatt" noch zu sagen, dass die Läuferreihe wie eine Eins stand, "Ossi" Schmidt sich wie ein Aal durch die Pfützen wand und Siebenkäss schon viel kaltschnäuziger geworden ist. Gettlnger bleibt bis zur Genesung von Heidner oder Schneider eine Notlösung als Mittelstürmer; wir wissen ja, dass auf dem Außenläuferposten seine Qualitäten liegen.
Und Ulm? Beim Saisonereröffnungssplel im Zabo (2:8!) sahen wir die Elf zum letzten Mal. Das Rückspiel gegen den "Club" in Ulm (am 3.1. mit 4:3 gewonnen) war ihr letzter Sieg. Nach einem 1:1 bei Bayern München war dies nun die sechste (!) Niederlage in einer Folge. Die Gründe zum Nachlassen der Mannschaft liegen tiefer. Trainer Pilz geht bekanntlich mit Abschluss der Saison...
Die alten Haudegen, Gorniak, Stocker, Dornhecker können das Steuer wohl nur schwer herumreißen. Um das Talent Ruoff (oft allein auf welter Flur!) wäre es schade, wenn er in der Zweiten Liga spielen müsste. Doch nach der augenblicklichen Lage müsste fast ein Wunder geschehen...

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - TSG Ulm 1846 2:4
SpVgg Fürth: Hassold - Bauer, Koch - Erhard, Emmerling, Ehrlinger - Siebenkäss, Appis, Gettinger, Schmidt, Landleiter - Trainer: Horst Schade
TSG Ulm 1846: Paul - Faltermeier, Bollinger - Gorniak, Zatopek, Dornhecker - Stocker, Wirthwein, Müller, Ruoff, Steinle - Trainer: Hans Pilz
Tore: 1:0 Erhard (31.), 2:0 Landleiter (63.)
Schiedsrichter: Rodenhausen (Gießen)
Zuschauer: 4000
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