„Hier kommt Aleks“ hatten einst die Punkrocker der „Toten Hosen“ ehrfürchtig getextet in Anspielung auf Aleksandar Ristic, als dieser noch erfolgreich ihren Lieblingsverein Fortuna Düsseldorf trainieren durfte, „Vorhang auf für seine Horrorshow“. Seit Montag steht der 57-Jährige nunmehr bei Rot-Weiß Oberhausen in der sportlichen Verantwortung, musste zum Einstand aber eine 1:2-Heimniederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth hinnehmen. Somit gehen die Kleeblättler mit fünf Punkten Rückstand auf Rang drei in die Winterpause.
Während Ristic prompt zum 3–5–2-System zurückgekehrt ist und auf sechs Positionen personelle Veränderungen vornahm, wartete Gäste-Coach Eugen Hach lediglich mit einer Überraschung auf: Für den verletzten Zoran Mamic (Kapselentzündung im Knie) war der Georgier Georgi Dekanosidse (20) erstmalig seit Rundenbeginn nominiert worden, während Francis Kioyo an der Seite von Rachid Azzouzi stürmte.
Beide Teams neutralisierten sich vor rund 2500 Fans im Niederrhein-Stadion zunächst auf niedrigem Niveau. Kaum nennenswerte Aktionen, Gestochere im Mittelfeld – Spitzenfußball sieht definitiv anders aus. Nachdem Fabrizio Hayer (8.) und Adis Obad (17.) jeweils allein vor SpVgg-Keeper Günther Reichold überhastet vergeben hatten, fanden die Gäste ins Spiel. Dennoch überraschend die Fürther Führung nach 43 Minuten, als Markus Dworrak einen Rückpass von Mirko Reichel aus 18 Metern direkt verwandelte. Erwähnenswert bleibt, dass offenbar nicht alle RWO-Akteure den Trainerwechsel „verkraftet“ haben: Bereits in der ersten Halbzeit mussten Sascha Rösler, Anthony Tieku und Jürgen Luginger mit muskulären Problemen ausgewechselt werden.
Petr Ruman war es nach einer Stunde letztlich vorbehalten, für die Entscheidung zu sorgen. Nach feinem Zuspiel von Azzouzi zog der Tscheche davon und verpasste RWO-Schlussmann Oliver Adler einen klassischen Beinschuss. Am verdienten Auswärts sieg der Fürther konnte auch sehenswerte der Anschlusstreffer von Hayer (87.) nichts mehr ändern.

Jürgen Schmidt