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Saison 1958/1959
22. Spieltag - So., 01.03.1959, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - Karlsruher SC
2:3 (0:2)
Das Kleeblatt befand sich in den ersten 45 Minuten in Poculator-Stimmung. Der Elan, der Schwung, der Spieltrieb aus dem Derby war wie weggefegt. Hier spürte man den kaltblütigen Konter des KSC. Diese Tändelei, dieses überhebliche Ballgeschiebe (besonders Bauer mit Einlagen, die ins Variete gehören) nützten die wieselflinken Karlsruher Stürmer prompt aus. Der reifste Techniker unter den 22, Herrmann, tanzte bei seinem Weg zum 1:0 um vier Fürther herum und knallte aus wenigen Metern kraftvoll ein. Beim 2:0 fast mit dem Halbzeit-Pfiff narrte der pfiffige Herrmann wieder zwei plump wirkende Fürther, spielte Geißler aus, so dass ReitgaßI nur mehr seinen Fuß hinzuhalten brauchte.
Aus der Kabine stürmte nun ein völlig gewandeltes Fürth. Mit allen Energien versuchte man die enttäuschten 9000 froher zu stimmen und mit verdoppeltem Kampfgeist den Ausgleich zu erzwingen. Diese Fleißarbeit wurde prompt belohnt. In der 50. Minute hechtete der verbessert und kräftiger wirkende Schneider in eine Maßflanke Schmidts - Rudi Fischer konnte nur mehr anerkennend zuschauen. Und 15 Minuten vor Schluss dann der Ausgleich. Endlich trennte sich der allzu ballverliebte Landleiter rechtzeitig vom Ball, setzte den mitgelaufenen Schneider ein, dessen bombiger 20-Meter-Schuss den kaum für möglich gehaltenen Ausgleich sicherstellte. Inmitten von krassen Fehlentscheidungen des Schiedsrichters nützte der KSC eine neue Unentschlossenheit aus. Reitgaßl flankte zur Mitte, wo Matischak ungedeckt, einköpfen konnte.
Dieses Spiel mag für Fürth eine neue Lehre gewesen sein. Ein Spiel läuft über 90 Minuten. Sollte man allzu selbstgefällig solche Treffen, bei denen es freilich um wenig geht, aufnehmen, so wird Fürth bald die Quittung der Zuschauer und manche bittere Punkteinbuße erhalten.
Reif, überlegt handelte und spielte der KSC. Hier trat eine echte Mannschaft auf, obwohl besonders der Angriff noch entwicklungsfähig scheint. Wenn sich der hochbegabte Matischak erst richtig mit dem ballbegabten Herrmann und dem ruhigen, beherrschten Dirigenten Kunkel zusammengerauft hat . . . Ein Stopper mit Umsicht und Überlegung: Berni Termath. Unermüdlich das Mittelfeld durchwühlend: die beiden Seitenläufer Ruppenstein und Schwall. Mit diesem KSC wird bald wieder zu rechnen sein . . .
Trainer Ludwig Janda, der den KSC mit Ende der Saison verlässt (Ziel noch unbekannt), war am Vorabend des Spiels gar nicht so optimistisch: „Wir sind In der Verjüngung begriffen, da müssen Rückschläge hingenommen werden. Doch Ich möchte bis Saisonschluss meinem Nachfolger eine Grundlage schaffen, auf der sich aufbauen lässt". Die 90 Minuten im Ronhof zeigten dann, dass er schon ein gutes Stück vorangekommen ist. Seine Elf überraschte ihn mit einer ausgewogenen Mannschaftsleistung. Janda: „Bei dem jungen Herrmann scheinen nun allmählich sämtliche Hemmungen abzufallen. Jetzt ist er sogar auf dem besten Wege, ein lenkender Halbstürmer zu werden. Überrascht war ich - und natürlich zugleich erfreut - von der leichtsinnigen Spielweise der Fürther Abwehr. Was sollte die waghalsige Querspielerei schon beim Stande von 1:0? Die Quittung folgte ..."
Trainer Csaknady war der Ansicht, dass der KSC mit der gleichen Taktik auch diesmal die Punkte mitgenommen habe, wie er im Vorjahr seiner Elf den Einzug in die Endrunde verbaute: „Auf das kluge, weiträumige Spiel aus der Defensive konnte sich auch diesmal meine Elf nicht einstellen. Vielleicht wäre Ehrlinger von vornherein der richtige Mann für den drangvolles Herrmann gewesen. Schneiders Verletzung schwächte natürlich unseren Angriff, doch das soll keine Entschuldigung für die Niederlage sein ..."

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - Karlsruher SC 4:1
SpVgg Fürth: Geißler - Bauer, Koch - Ehrlinger, Erhard, Gottinger - Schmidt, Appis, Schneider, Gettinger, Landleiter - Trainer: Jenö Csaknady
Karlsruher SC: Fischer - Dimmel, Baureis - Ruppenstein, Termath, Schwall - Reitgaßl, Herrmann, Matischak, Kunkel, Traub - Trainer: Ludwig Janda
Tore: 0:1 Herrmann (18.), 0:2 Reitgaßl (45.), 1:2 Schneider (50.), 2:2 Schneider (75.), 2:3 Matischak (82.)
Schiedsrichter: Bodenhausen (Gießen)
Zuschauer: 9000
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