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Saison 1958/1959
23. Spieltag - So., 08.03.1959, 15:00 Uhr
BC Augsburg - SpVgg Fürth
2:3 (1:1)
Fürth war in der Tat eine ganze Klasse besser als die Platzherren. Die Gäste verstanden es, die Augsburger Deckung durcheinanderzuwirbeln und letzten Endes auch die zum Sieg notwendigen Tore zu erzielen. Hätte die Spielvereinigung nach der Pause im gleichen Stil weitergekämpft wie vorher und in den ersten zwanzig Minuten der zweiten Spielhälfte, dann wäre der BCA sicher mit einem halben Dutzend Toren geschlagen worden.
So aber begannen die Fürther, ein Scheiberlspiel aufzuziehen, das die Zuschauer im Rosenaustadion zu Lachkrämpfen anregte. Der BCA wurde buchstäblich deklassiert. Mit einer solchen Leistung ist es unmöglich, dass sich der BCA die Oberliga erhalten kann. Im übrigen ist es sogar Recht, wenn der BCA absteigt, denn in dieser Spielstärke, kann er sich mit den anderen Mannschaften der süddeutschen Oberliga nicht messen.
Bei den Augsburgern machte Torhüter Köppendörfer durch sein schlechtes Stellungsspiel eine unglückliche Figur. Aber das allein war nicht entscheidend. Auch der linke Verteidiger Hosch war sehr schlecht.
Die schlechtesten Spieler waren jedoch linker Läufer Vogl und Rechtsaußen Mühleisen. Beide zeigten kein Oberligaformat. Mühleisen hatte drei- bis viermal große Chancen, das Ergebnis zu verbessern, aber nur ein einziges Mal traf er ins Schwarze. Von Uli Biesinger ist man wesentlich Besseres gewohnt. Der Augsburger Nationalspieler steht zuviel im Feld herum, rührt sich nicht und setzt sich auch nicht entsprechend ein. Dasselbe ist von Haller zu sagen, der viel von seiner Spritzigkeit und seiner Eleganz eingebüßt hat. Bester Augsburger Spieler war zweifellos Linksaußen Kratzer, dem noch der linke Läufer Berg am nächsten kam.
Bei den Fürthern muss der Mannschaft ein Gesamtlob erteilt werden. Von der Abwehr bis zu den Außen im Angriff ist sie mit lauter vorzüglichen Fußballern besetzt. Mittelläufer Erhard hatte wenig Mühe mit dem Augsburger Sturmführer Biesinger. Auch Haller kam gegen den Fürther Läufer Ehrlinger nicht an. Schiedsrichter Treiber aus Würmlingen leitete das Treffen verhältnismäßig gut. Allerdings der erste Augsburger Gegentreffer entsprang einer klaren Abseitsstellung, die vom Schiedsrichter jedoch nicht erkannt wurde.
Zugegeben, der BCA erhielt zwei unglückliche Tore, doch das war an der Niederlage letztlich nicht Schuld. Die Ursache für den Spielverlust lag in der Einstellung des größten Teils der Augsburger Elf. Oder glauben diese Leute, dass man sich mit Lustlosigkeit und Apathie erfolgreich gegen den Abstieg stemmen kann? Zehn Minuten Eifer und Hingabe vor Spielschluss - das ist zu wenig!
Was der BCA ansonsten in der zweiten Hälfte bot, als die Fürther auf 3:1 davongezogen waren, war erschreckend. Die Fürther tummelten sich zeitweise wie im Training, ohne im geringsten gestört zu werden. Sie führten Ballpassagen über zehn Stationen vor und erhielten Beifall auf offener Szene.
Dem gekonnten Spiel des Fürther Sturmes, der das Freilaufen und die Vorlagen in den freien Raum wie nach der Fußballfibel beherrschte, war die Augsburger Hintermannschaft nicht gewachsen. Am ehesten behielt noch Mittelstürmer Alfred Schmid klaren Kopf. Einen Unglückstag hatte Vogl erwischt: zunächst lenkte er eine Flanke des Fürther Rechtsaußen Schmidt ins eigene Netz, und dann stieß er bei einer Abwehr mit seinem Torhüter Köppendörfer so schwer zusammen, dass der herzueilende Appis nur mehr einzuschießen brauchte.
Der Augsburger Sturm spielte witzlos, ohne jeden zündenden Einfall. So war solchen ausgekochten Routiniers, wie sie in der Fürther Hintermannschaft standen, nicht beizukommen. Das mussten auch Biesinger und Haller erkennen. DFB-Trainer Gawliczek, der eigens wegen Haller nach Augsburg gekommen war, dürfte an dem BCA-Halbrechten nur bei wenigen Aktionen Freude gehabt haben.
Dafür konnte Georg Gawliczek dem Fürth Nationalmittelläufer Erhard eine eins ins Notizbuch schreiben. Meisterlich organisierte der „Ertl" seine Hintermannschaft. Ehrlinger und Gottinger schalteten nach Herzenslust im Mittelfeld, wobei sie noch der klug spielende Appis unterstützte. Im Fürther Sturm stachen Schneider und Gettinger am meisten hervor. Die beste Leistung war ein Duett Schneider-Landleiter, das durch Landleiters Torschuss gekrönt wurde. 
Schiedsrichter Treiber machte einen entscheiden Fehler, als er die Abseitsstellung des Augsburger Alfred Schmid beim 1:1 nicht abpfiff.

Vorspiel der Reserven: BC Augsburg - SpVgg Fürth 0:4
BC Augsburg: Köppendörfer - Sterzik, Hosch - Vogl, H. Schmidt, Berg - Mühleisen, Haller, Biesinger, A. Schmid, Kratzer - Trainer: Fritz Reitermeier
SpVgg Fürth: Geißler - Bauer, Koch - Gottinger, Erhard, Ehrlinger - Schmidt, Appis, Schneider, Gettinger, Landleiter - Trainer: Jenö Csaknady
Tore: 0:1 Vogl (7., Eigentor), 1:1 A. Schmid (43.), 1:2 Appis (49.), 1:3 Landleiter (56.), 2:3 Mühleisen (81.)
Schiedsrichter: Treiber (Wurmlingen)
Zuschauer: 5000
Besondere Vorkommnisse: 350. Spiel von Hans Bauer
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