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Saison 1947/1948
21. Spieltag - So., 15.02.1948, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - Stuttgarter Kickers
4:0 (2:0)
Wohl selten erfüllte den Fürther Ronhof solch ein Jubelsturm, wie nach diesem Sensations-Erfolg. Gleich sieben Treffer - vier Volltreffer und drei annullierte Abseitstore - musste Kickers zulassen.
In ihrem Flug-Punkteplan für die nächsten Wochen mögen die Kleeblatt-Verantwortlichen am wenigsten den doppelten Gewinn gegen die Elf mit dem Rekordsturm mit einkalkuliert haben. Intensiv beschäftigte man sich vorher mit den Stuttgarter Erfolgen, studierte die Spielart des Conen-Angriffs und stellte nach diesen Erfahrungen ein Mannschaftsschema zusammen, das zunächst gewagt schien und doch gewagt werden musste. Deshalb auch der gewaltige äußere Umbau: Außen Hoffmann rückte auf den Verbinderposten, Mittelstürmer Nöth probierte man auf dem Flügel, Halbspieler Sieber-Gottinger bildeten das Seitenläufer-Paar und der offensive Läufer Frosch wurde Stopper. Aus diesem Experiment entstand ein großartiger Triumph!
Kickers startete ähnlich wie beim 5:1 über den Meister 1. FCN mit verwirrendem Ballgezauber, exaktem Stellungs- und Positionswechsel. Es verblüffte die vollendete Form der Ballbehandlung (Schmeißer, Conen), die Art des Freilaufens, ohne Ball (Sing, Schaletzki, Siegfried Kronenbitter), das Ergänzen und Sich-Verstehen, im eigenen Strafraum angefangen. Doch dieser Ball-Schönheit fehlte die krönende Wirkung. Wenn auch Conen noch so meisterlich versuchte, diesen eingedrillten Ring um Fürths Strafraum mit wechselnden Angriffs-Varianten zu lösen, sein Bemühen musste scheitern. Schien in langwierigen Kombinationen ein Fürther Verteidiger ausgespielt, so stemmten sich schon zwei andere der Abwehr-Front diesem Vorstoß entgegen, störten, und zerstörten die raffiniertesten Angriffspläne.
Fürths bewundernswertes Kraft- und Technikspiel - in effektvoller Verteidigung und unentwegtem Stürmen - war ein Muster der Konzentration. Jeder Spieler erfüllte seine Aufgabe mit Hingabe, Spiellust und Temperament. Aus der Kleeblatt-Mannschaft, die als Einheit eine Sonderleistung vollbrachte, bestachen noch einige Solisten besonders: bei Hoffmann fiel es schwer, mehr seine Ausdauer, seine Entlastungsläufe oder seinen Einsatz im eigenen Strafraum zu bewundern; unermüdlich und beharrlich folgte der einsatzfreudige Stopper Frosch seinem großen Gegenspieler Edmund Conen, oft klärte der ideenreiche Gottinger bedrohliche Situationen, rasant und unverdrossen wie nie vorher schaltete sich Meier ein; Mittelstürmer Schade, aus der bekannten DSC-Schule, streifte bald seine zahme Haltung ab, rochierte auf die Flügelseiten, attackierte heftig seinen Stopper und wuchtete aus allen Lagern aufs Kickers-Tor. (Wie oft mag sich Kickers-Trainer "Sepp" Müller seinem verletzt daheim gebliebenen Torhüter Helmut Jahn herbeigesehnt haben? Laue konnte ihn nicht ersetzen).
Kickers spielte wohl kunstvoller, im Mittelfeld gefälliger, gereifter; Fürth dagegen strebte in wuchtigen, unkomplizierten Zügen sein Ziel an und erspielte sich das 4:0, selbst in dieser Höhe verdient.
Schiedsrichter Dehm (Durlach) wünschte man sich verschiedentlich temperamentvoller, entschlusskräftiger und bestimmter in seinen Entscheidungen. Trotzdem unterlief ihm nur eine Fehlentscheidung: Fürths viertes Tor war Abseits.
SpVgg Fürth: Then - Popp, Pröll - Sieber, Frosch, Gottinger - Nöth, Vorläufer, Schade, Hoffmann, Meier - Trainer: Hans Krauß
Stuttgarter Kickers: Laue - Oßwald, Vetter - Sing, Sälzler, Schmeißer - S. Kronenbitter, K. Kronenbitter, Conen, Schaletzki, Soßna - Trainer: Josef Müller
Tore: 1:0 Vorläufer (10.), 2:0 Schade (21.), 3:0 Schade (51.), 4:0 Schade (64.)
Schiedsrichter: Dehm (Karlsruhe)
Zuschauer: 16000
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