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Saison 2001/2002
20. Spieltag - Sa., 02.02.2002, 13:30 Uhr
SV Babelsberg 03 - SpVgg Greuther Fürth
1:5 (0:2)
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Gerade noch freudestrahlend den 5:1-Erfolg beim SV Babelsberg 03 kommentierend, wird Eugen Hach plötzlich ernst. „Die Mannschaft“, erklärt Hach einem neugierigen Berliner Fernsehreporter auf die Frage, wie er sein Team nun im Aufstiegskampf einzustellen gedenke, „braucht nun keinen Trainer, keinen Präsidenten oder sonst wen, um sie zu motivieren. Es liegt nun ganz alleine an den Spielern, sie müssen wissen, welche Chance sie haben.“ Es ist kein leerer Spruch, den Hach da in den vergangenen Tagen des Öfteren wiederholt hat. Der Coach war in Fürth angetreten mit der Devise, „der Mannschaft erst einmal klar zu machen, wie gut sie eigentlich ist“. Das Fürther Understatement, unter Benno Möhlmann schon zum Markenzeichen geworden, war Hach von Beginn an ein Dorn im Auge.

Wer die Fürther in Berlin sah, der muss den Eindruck bestätigen, dass es ihm anscheinend tatsächlich gelungen ist, „bei uns einen Schalter umzulegen“, wie Keeper Günther Reichold den Entwicklungsprozess beschreibt. „Wir kümmern uns nicht mehr so sehr um die Gegner, sondern versuchen, unser System durchzusetzen.“ Nur noch ein Punkt Rückstand auf den Tabellendritten Bielefeld ist der Lohn für die Kleeblättler, die seit der Amtsübernahme Hachs in neun Spielen 17 Punkte holten und die letzten drei Partien gewannen. Es war weniger die Tatsache, dass man bei einem verunsicherten, dem Abstieg geweihten SV Babelsberg klar gewann, der die Fürther nun wohl endgültig zu einem der Anwärter auf den Aufstieg macht. Vielmehr war es die Art und Weise, wie sie vom ersten Moment an keinen Zweifel aufkommen ließen, Potsdam mit drei Punkten im Gepäck verlassen zu wollen.

Im vergangenen Jahr hatte man, ebenfalls in Reichweite der Aufstiegsränge, beispielsweise bei einem ähnlich platzierten VfL Osnabrück nach zaghaftem Spiel unnötig 1:2 verloren – am Samstag dagegen ließ das Kleeblatt den Platzherren nicht den Hauch einer Chance. „Die Jungen haben sich heute wie eine Mannschaft präsentiert, die ihre Möglichkeiten wahren will“, beschied Hach. Er hatte „wieder einen Schritt nach vorne“ gesehen und dies vor allem auf seine in der Vergangenheit häufig gescholtenen Angreifer bezogen. Francis Kioyo, der in der Vorrunde reihenweise beste Torgelegenheiten versiebte, scheint nun endlich sein zweifellos vorhandenes Talent mit der nötigen Konzentration zu vereinen: Beim 1:0 per Kopf nach Flanke von Rachid Azzouzi (21.) stand er goldrichtig, um den abgefälschten Flankenball einzuköpfen. Das 2:0 hatte er auf der linken Seite mit energischem Antritt selbst vorbereitet, um den Ball dann von Ioannis Amanatidis zum Torschuss aus 18 Metern aufgelegt zu bekommen (40.).

Amanatidis selbst besorgte mit einem Alleingang 55 Sekunden nach Wiederanpfiff das 0:3 und entschied die Partie vorzeitig. Die anschließende Phase allerdings gibt dem Trainer jedoch Ansatzpunkte, um weiter hart zu arbeiten. Denn im Gefühl des sicheren Vorsprungs wollten die Fürther ihre Überlegenheit zu überheblich demonstrieren. „Das ist nicht unser Spiel. Man hat gesehen, dass wir immer hundertprozentig bei der Sache sein müssen“, kritisierte Hach. Die Berliner jedenfalls nutzten die Fürther Sorglosigkeit – vor allem Everaldo Batista leistete sich plötzlich zahlreiche Ballverluste – zum Ehrentreffer durch Dowe (68.). Die anschließende Gelb-Rote Karte gegen Härtel nach grobem Foul an Azzouzi und der durch den Gegentreffer wieder angestachelte Elan der Fürther erstickten das kurze Aufbegehren der Gastgeber. Hach wechselte dann die Stürmer aus und zwei weitere Treffer ein. Stefan Reisinger, vor einem Jahr noch in der Landesliga in Landshut, bereitete zwei Mal glänzend vor, Ralph Hasenhüttl wies wieder einmal nach, dass er ein typischer „Joker“ ist und vollendete in der 82. und 88. Minute zum Kantersieg.

„Jetzt ist hoffentlich der Knoten im Sturm geplatzt“, so Hach, der diese Aussage schon morgen wieder bestätigt sehen will. Dann nämlich kreuzt mit dem SSV Reutlingen die Fürther Filiale (mit den Ex-Kleeblättlern Weigl, Sbordone, Kerbr, Klee und Aduobe im Kader sowie Reiner Geyer auf der Trainerbank) am Laubenweg auf. „Reutlingen hat viele gute Fußballer, aber wir wollen unsere Sache durchziehen. Es kommt auch in diesem Spiel nur darauf an, wie wir uns präsentieren“, setzt Hach auf eigene Stärke.

Jürgen Schmidt

SV Babelsberg 03: Kunze - Härtel - Laaser, Kinkel (63. Miftari)- Molata - Dowe, Däbritz (63. Gatti), Civa, Chalaskiewicz - Baluszynski, Ullmann - Trainer: Oskar Kosche
SpVgg Greuther Fürth: Reichold - Surmann, Boy, Mamic, Batista - Ruman, Azzouzi (85. Dekanosidse), Reichel, Dworrak - Amanatidis (77. Hasenhüttl), Kioyo (77. Reisinger) - Trainer: Eugen Hach
Tore: 0:1 Kioyo (21.), 0:2 Kioyo (40.), 0:3 Amanatidis (46.), 1:3 Dowe (68.), 1:4 Hasenhüttl (82.), 1:5 Hasenhüttl (88.)
Schiedsrichter: Stachowiak (Duisburg)
Zuschauer: 3238
Gelbe Karten: Kinkel
Gelbe Karten (Gast): Azzouzi, Kioyo
Gelb-Rote Karten: Härtel (69.)
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