suche   |   kontakt  
  spieldetails   startseite » saison 1949/50 » lizenzmannschaft » freundschaftsspiele und turniere
Saison 1949/1950
Freundschaftsspiel - Fr., 30.06.1950
SpVgg Fürth - Wacker Wien
2:2 (2:1)
Wir wollten Wiedersehen mit Willi Hahnemann feiern. Er sei dienstlich unabkömmlich und wolle schon recht bald Jahn Regensburg als Trainer übernehmen, entschuldigten die Wiener Begleiter. Viele glaubten, Wacker würde ohne Hahnemann der Regisseur fehlen. Aber diese in den letzten Wochen als stabilste Elf gepriesene Wiener Elf benötigt keinen Antreiber, keinen Anführer. Hier spielt jeder Solist nutzvoll für die Mannschaft, jeder ist bemüht, den Ball im Blitztempo kreisen zu lassen. Nicht Rapid, nicht Meister Austria, der FC Wacker imponierte uns am stärksten von allen Wiener Besuchern.
Wacker versuchte mit aller Kombinationsmacht mit einem Sieg über den Süd-Meister nach Wien zurückzureisen. Wir erlebten selten eine österreichische Mannschaft, die so energievoll 20 Minuten lang verzweifelt um den Ausgleich rang. Wenn auch das 2:2, wie alle Tore an diesem schwülen Freitagabend, keine besondere Tat war (Haumer drückte unfair Torwart Högers abwehrbereite Faust vom Ball und köpfte entschlossen ein), so forderte dennoch der unwiderstehliche machtvolle Ansturm mit eleganten, echt wienerischen Einlagen und Kombinations-Arabesken gewürzt, den Beifall und die Bewunderung der 12 000 heraus. Wie es wohl geendet hätte, wenn noch Hahnemann? .
Viele Tribünen-Besucher verführte die konsequente Stopper-Haltung des im Programm eigentlich als Seitenläufer vermerkten Pawuza. Welcher Name leuchtete aber auf dem Mittelläufer-Posten (im Programm?) - Hanappi! Wir können heute die hohe Meinung des italienischen Verbandstrainers Pozzo über Hanappi gut verstehen. Der kleine offensive Mittelläufer - Verteidiger, Mittelstürmer und Verbinder in einer Person - tauchte an allen Brennpunkten des zuweilen recht temperamentvollen Kampfes auf. Im Nahkampf unerhört zäh und energisch, bei Vorstößen temperamentvoll mitstürmend und im Zurückweichen unerhört konsequent, ließ er in uns Erinnerungen an den Wiener Mittelläufer von kontinentaler Größe, Smistik, wach werden.
Trat Fürth eindrucksvoller als In Frankfurt gegen den VfB auf? Lässt man sich zu dieser gewagten Parallele verführen, so muss man einwenden, dass das Kleeblatt auf vielen Posten umgestellt, diesmal versuchte, eine Lösung für Brenzkes Ausfall zu finden und die Abwehrspieler Höger-Knoll erst einleben zu lassen. An der oft schleppenden Art des Zusammenspieles innerhalb der Kleeblatt-Reihen spürte man, dass die Elf nach dem einzigartigen beschwerlichen Aufstieg von der zweiten Liga zum Süddeutschen Meister dringend der Ruhe bedarf. Wieviel Nervenkraft wurde doch von der Mannschaft in den letzten Wochen gefordert.
Dass der streckenweise recht flott dahingleitende Kombinationstrieb unterbrochen wurde, lag besonders am ungenügenden Zuspiel von Helbig-Sieber. Da Fürth noch den Schweinfurter Kupfer erwartet, wäre es reizvoll entweder ihn oder den diesmal beweglichsten Fürther, Stopper Vorläufer, auf dem Außenläufer-Posten zu erproben.
Und die Kandidaten für die Länderelf? Plawky trat erst in den letzten 25 Minuten ein. Er zeigte sich recht entschlossen und ballgewandt. Die Harmonie mit dem sich erst langsam steigernden Knoll (Kondition!) wird sich bessern lassen. Hoffmann vergisst bei seinem (Über)-Eifer und Ehrgeiz allzu gern seine Außenstürmer-Aufgabe. Wie lange sah man Ihn nicht mehr an der Außenlinie kurven und Flanken schlagen. Schade fehlt ebenfalls die Kondition. Er ist langsamer und verspielter geworden ...
Fürth wird in der nächsten Runde in der Abwehr weit stabiler auftreten können. Mit dem großartig nach außen deckenden und nach innen wachenden Knoll sowie dem strafraumbeherrschenden, zuverlässigen Höger im Tor dürfte das Kleeblatt zuversichtlich in die neue Spielzeit eintreten.
SpVgg Fürth: Höger - Knoll, Frosch - Helbig, Vorläufer, Erhard (65. Plawky) - Hoffmann (46. Mai), Sieber, Schade, Appis, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
Wacker Wien: Pelikan - Pawuza, Zwazl - Macho, Hanappi, Cizek - Bokon, Wagner, Brousek, Brinek, Haumer
Tore: 0:1 Haumer (16.), 1:1 Sieber (18.), 2:1 Appis (29., Elfmeter), 2:2 Haumer (62.)
Schiedsrichter: Winkler (Nürnberg)
Zuschauer: 12000
Ist uns ein Fehler unterlaufen oder könnt Ihr weitere Informationen geben?
Dann schreibt uns bitte eine E-Mail!
« zurück
vorschau frauen
SV Kirchberg im Wald

SV Kirchberg im Wald
Sa., 04.05.2024
14:30 Uhr
vorschau frauen2
SpVgg Erlangen

SpVgg Erlangen
So., 05.05.2024
17:00 Uhr