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Saison 1949/1950
3. Spieltag - So., 25.09.1949, 15:00 Uhr
Stuttgarter Kickers - SpVgg Fürth
1:1 (1:0)
Übermäßiges Halten und verstecktes Foulspiel waren die einzigen Schönheitsfehler dieses Spiels, das an Tempo und Dramatik, an fesselnden Torszenen und farbigen Kombinationen, an Kraftschüssen und herrlichen Passfolgen das letzte Dutzend Fußballbegegnungen (von den Wiener Demonstrationen einmal abgesehen) restlos vergessen ließen. Fürth offenbarte vor allem in der zweiten Halbzeit Spielkunst in höchster Potenz, gepaart mit einer eminenten Kraft, ohne dabei robust zu sein, brillierte sowohl durch Einzelaktionen wie auch durch mannschaftliche Harmonie und vermied sogar einen Defekt in seinem Räderwerk, als wohlgemeinte Schüsse aufs Tor in einer wahren Pechsträhne unvorstellbaren Ausmaßes kleben blieben. Wie viele Mannschaften wären wohl verzweifelt, hätten resigniert aufgegeben ob dieser geradezu unglaublichen Fehlschläge, als nacheinander der gesamte Sturm, Nöth an der Spitze, und sogar die sich in der zweiten Halbzeit als Stürmer versuchenden Gottinger und Helbig lediglich Eckbälle konstatieren mussten, als schon vieltausendstimmiger Torschrei auf den Lippen der aufgeregten Zuschauer lag. Dieses Spiel hätte Statistikern reichliche Sonntagsarbeit gegeben. Ihre Aufgabe wäre es gewesen, all die Latten- und Pfostenschüsse oder all die Bälle gegen das Außennetz oder auf den Torhüter zu erfassen, die im zweiten Spielabschnitt die Kickers-Abwehr fast zum Erliegen brachten. Aber die Fürther ließen sich - und das war ihre beste und größte Leistung - nicht nervös machen. Sie spielten jetzt ihr raumgreifendes Flügelspiel, inszenierten immer wieder Angriffe auf das Kickers-Tor und schafften es endlich, dass die Vorpausen-Führung der Gastgeber durch Stehlik egalisiert wurde, als Brenzkes Überraschungsgeschoss dicht neben dem verdutzten und in der Sicht etwas behinderten, sonst aber ausgezeichnet haltenden Deyhle einschlug. Einerseits ein etwas billiger Ausgleich, andererseits mehr als verdient!
Aber auch die Fürther hatten oftmals Glück. Einmal musste Frosch den Ball für den bereits geschlagenen Goth von der Linie köpfen, ein anderes Mal rettete Vorläufer, und zum drittenmal war auch Gottinger dafür verantwortlich, dass die knappe Führung der Kickers nicht noch weiter ausgebaut wurde. Die Platzherren zeigten keineswegs Altherrenspiel, wie von vielen hohnlächelnd prophezeit, sondern passten sich dem Tempo ihres gefürchteten Gegners überraschend schnell an. Als es 1:1 stand, hatte Nöth, prächtig von Schade bedient, Gelegenheit den zweiten Erfolg anzubringen, aber drei Meter vor Deyhle zirkelte er die Kugel gegen den rechten Torpfosten. Das allerdings war nun wirklich kein Schusspech mehr!
Zur allgemeinen Freude der Stuttgarter wirkte wieder Hermann Vetter als Verteidiger mit. Vetter lieferte eine feine Partie und wurde lediglich von Herberger als Mittelläufer übertroffen, der zusammen mit seinem rechten Assistenten, Siegfried Kronenbitter, das Hauptverdienst am Remis hat. Im Sturm gefielen Stehlik, Pflum und Edmund Conen, während Dreher als Rechtsaußen nicht wie erwartet einschlug. Bei den Fürthern zeigte sich Goth als blitzschnell reagierendsr Torhüter, wenn sein Spiel auch noch zu gewissen Effekthaschereien neigt. Vorläufer bekommt das beste Prädikat. Im Sturm bewies Schade, von seinen Halbstürmern geschickt eingesetzt, durch seine Übersicht und sein uneigennütziges Spiel wieder einmal, dass er ein Angriffsführer von Qualität ist.
Schiedsrichter Bouillon hatte ein recht undankbares Amt. Viele Missfallenspfliffe taten ihm aber Unrecht, denn trotz einiger Fehlentscheidungen hatte er das Spiel in der Hand.
Stuttgarter Kickers: Deyhle - Witt, Vetter - S. Kronenbitter, Herberger, Langjahr - Dreher, Stehlik, Conen, Grziwok, Pflum - Trainer: Emil Melcher
SpVgg Fürth: Goth - Frosch, Plawky - Helbig, Vorläufer, Gottinger - Hoffmann, Brenzke, Schade, Appis, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
Tore: 1:0 Stehlik (40.), 1:1 Brenzke (67.)
Schiedsrichter: Bouillon (Marburg)
Zuschauer: 30000
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