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Saison 1949/1950
6. Spieltag - So., 23.10.1949, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - Waldhof Mannheim
5:1 (4:0)
    Bilder vom Spiel »    
Große Freude hier, Ärger dort, denn die Totofreunde sagten, die Fürther würden jeden vernünftigen Tip über den Haufen werten. Dem Aufsteiger sei nicht zu trauen!
Wir hätten studienhalber auf der Heimreise des gestürzten Tabellenführers Spion spielen mögen.
Wetten, dass die Waldhöfer über den missglückten Versuch, zwei Stopper gegen Schade spielen zu lassen, debattierten!
Sie verzichteten somit gleich freiwillig auf die Betonung des Angriffs - Außenläufer Kling rückte in die Mitte und Fanz von der Halbstürmer-Position in die Mittelreihe zurück -, der ihnen doch in typischer Waldhof-Art zuletzt die aufsehenerregenden Erfolge sicherte. Trotz dieser Doppelsicherung lag Fürth nach 45 Minuten 4:0 vorne und Schade war dennoch zweimal erfolgreich gewesen.
Erst nach dem 4:0 spielte Waldhof wieder normal. Immerhin entsprang diesen 45 Minuten wenigstens ein 4:1. Fein waren jetzt die Kombinationen gesponnen, plötzlich häuften sich die Chancen und die fachkundigen Fürther schmunzelten: das war Waldhof! Diese Umwandlung erleichterte allerdings das (nach dem 4:0 begreiflicherweise) zu selbstsichere Handeln und die kämpferisch reduzierte Gangart der Fürther Elf.
Mitreißend, schwungvoll und sprühend vor Einfällen vollzog sich der Kleeblatt-Start. Der Ball durchlief in wundervollen Arabesken, kaum abgestoppt, die Spieler-Stationen. Aber nicht nur der Ball rollte und glitt dahin - auch die Akteure rochierten und wechselten, für den Beschauer beinahe zu verwirrend, ihre Posten, jagten und trieben die Waldhöfer einher, dass es die 26 000 geradezu als selbstverständlich empfanden, als es bald 1:0, 2:0, 3:0 und nach 45 Minuten schon 4:0 stand. Doch die Begründer des Kleeblatt-Ruhms, Hans Hagen, "Resi" Franz und Heiner Auer, warnten bereits in Halbzeitgesprächen davor, dass wohl wenige Mannschaften in dieser verschwenderischen Spiellaune 90 Minuten durchstehen könnten. Viel glanzloser, mit Fürther Augen besehen, rollte auch der zweite Spielabschnitt ab.
Aus der Landesliga-Mannschaft hat der ehrgeizige Trainer Helmut Schneider eine Meister-Elf in ihren Anfängen geschmiedet. Jeder Spieler füllt seinen Posten so aus, dass alles in den Dienst der Harmonie, der Einheit gestellt wird. Traumhaft sicher und exakt ergänzen sich schon die Hinterspieler mit dem reaktionsgewandten Goth und dem für seine Stoppenrolle ungewöhnlich gewandten Vorläufer als Ruhepunkte. Im Abschlag und in der taktischen Anwendung weit verbessert schien Plawky. Noch nicht so abgerundet und konditionsgemäß stark genug verteidigte allerdings Frosch.
Vom "Magischen Viereck" (Halbstürmer-Seitenläufer) strahlten die Offensiven aus. Solange Helbig-Gottinger die Fäden im Mittelfeld zogen, trieben die Angritte gegen das Waldhöfer Tor. Nach dem Wechsel lahmten die Halbstürmer etwas, deshalb mussten sie sich in die Defensivrolle zurückziehen. Appis begann, wie fast nie auf heimischem Spielgrund, elanvoll und spritzig, dass er bald zum Regisseur der Angriffe wurde. Nachher missglückten einige Abgaben, das Selbstvertrauen schwand und das Übrige vollbrachten hässliche Pfiffe der Zuschauer. Gewandt und witzig im Spiel stellte sich der wieder gewesene Nöth vor, Schade trickste und bluffte seine Verfolger oft meisterhaft, Hoffmann schenkte dem Innentrio Musterflanken und Brenzke schickte durchdacht seine Nebenspieler in die Gasse. Aber nur 45 Minuten währte diese Kleeblatt-Herrlichkeit.
Gar zu rasch zerbröckelte der sorgsam einstudierte Waldhöfer Deckungsgürtel. Wohl bemühten sich Kling-Rendler unermüdlich um die Abwehr-Ordnung und sogar um Aufbau, aber zu schwerfällig folgte Krämer seinen Gegenspielern, zu umständlich bewegte sich Rößling und Siegel sah nur Hoffmann - deshalb fehlte er oft bei Gefahrenmomenten innen. Außer den schneidigen Lipponer-Durchläufen und den überraschenden Herbold-Schüssen blieb der vielgerühmte Waldhof-Angriff eine arge Enttäuschung. Wir konnten es einem Mannheimer Schlachtenbummler gut nachempfinden, als er in seiner Enttäuschung stöhnte: „Ohne unsere Flügel Siffling und Hölzer stürmen nur drei Kräfte und das ist in einem solchen Machtkampf eben zu wenig!"
Unbestechlich in seinen Entscheidungen, regelsicher und aufmerksam verdiente sich Schiedsrichter Hirsch die beste Note.

Vorspiel: SpVgg Fürth Reserve - Gostenhof 83 3:3
SpVgg Fürth: Goth - Frosch, Plawky - Helbig, Vorläufer, Gottinger - Hoffmann, Brenzke, Schade, Appis, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
Waldhof Mannheim: Skudlarek - Rößling, Siegel - Rendler, Krämer, Kling - Schaudt, Herbold, Lipponer, Fanz, Holler - Trainer: Fritz Rebell
Tore: 1:0 Nöth (16.), 2:0 Brenzke (24.), 3:0 Schade (34.), 4:0 Schade (45.), 4:1 Herbold (80.), 5:1 Hoffmann (85.)
Schiedsrichter: Hirsch (Stuttgart)
Zuschauer: 26000
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