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Saison 1949/1950
7. Spieltag - So., 30.10.1949, 15:00 Uhr
FSV Frankfurt - SpVgg Fürth
2:0 (0:0)
    Bilder vom Spiel »    
Das Erscheinen von Fürth erweckte in Frankfurt ein Rieseninteresse. Wenn das Spiel im Stadion stattgefunden hätte, wären wohl doppelt so viel Zuschauer gekommen als nun einmal in den räumlich beengten Borhheimer Hang hineingehen. Bei dieser Gelegenheit dürfte es nicht unbescheiden sein, zu bitten, dass die Presseplätze so gelegt werden, dass man sie erreichen und verlassen kann, ohne in die Gefahr zu geraten, von - mit Recht - empörten Zuschauern massakriert zu werden. Und weil wir schon am Necken sind: Seit einiger Zeit herrscht zwischen den beiden Frankfurter Oberliga-Vereinen eine schöne Übereinstimmung. Als einzige Mannschaften treten sie nämlich ohne Rückennummern an. Die Nummern haben sich inzwischen so eingebürgert, dass sie ganz einfach zur Spielkleidung gehören; und die Schiedsrichter sollten Mannschaften ohne Rückennummern einfach nicht zum Spiel zulassen.
Die Mannschaft mit dem grünen Kleeblatt auf dem weißen Hemd rechtfertigte in spielkultureller Hinsicht ihren guten Ruf. Das ist wieder ein Fußballstil, dem man mit Genuss zusehen kann; und alle die Kritiker, die immer wieder behaupten, die Schönheit des Stiles sei durch das WM-System verloren gegangen, wurden heute von den Fürthern eines anderen belehrt. Diese Fürther Mannschaft kann man ohne Sorgen zu repräsentativen Aufgahen ins Ausland schicken. Der FSV lieferte seinem Gegner sein bisher bestes Treffen der Saison. Auch seine Mannschaft spielte zwar nicht so wienerisch, schottisch oder wie man es sonst nennen will - aber doch planmäßig durchdacht und nicht mehr so ganz auf den reinen Zufall eingestellt wie bisher. Dass der Sieg verdient war, sei gleich an dieser Stelle vermerkt.
In gleichem Atemzug muss man aber auch feststellen, dass die Fürther unter einem unglücklichen Stern kämpften. Ihr ausgezeichneter Seitenläufer Helbig wurde schon nach 20 Minuten verletzt und humpelte von da an als Statist auf Rechtsaußen herum. Später erschien Hoffmann auf dem Mittelläufer-Posten und damit war der innere Zusammenhang der Kleeblättler dahin. Trotz alledem aber beherrschten sie bis zur Pause eindeutig das Geschehen.
Als stärkster Mann der Franken erwies sich diesmal Plawky, der beinahe fehlerlos arbeitete und mit unerbittlicher Zerstörung und weitreichendem Abschlag zur Stütze seiner Elf wurde. Bei Gottinger wechselten Stärken und Schwächen auffallend. Einige nicht bös gemeinte, aber nervöse Regelwidrigkeiten bewiesen, dass er sich selbst nicht in bester Form fühlte.
Aller Augen richteten sich auf Schade. Er kam nicht zu einem erfolgversprechenden Schuss. Aber in seiner ganzen Spielanlage und in der Auffassung der Sturmführer-Arbeit bewies er den Mann von ganz großer Klasse. Etwas enttäuscht waren wir von Brenzke, der das Spiel In die Breite übertrieb, von Nöth, der immer wieder an Schaffner hängenbllieb und manchmal das Glück zur Hilfe nehmen musste. In der Gesamtleistung hat Fürth trotz der Niederlage einen ausgezeichneten Eindruck gemacht. Die Elf kann großartig spielen und gleichzeitig mit bestem Anstand verlieren.
„Wir werden keineswegs rein defensiv spielen", sagte uns der FSV-Trainer Lindemann vor dem Kampf. „Wenn uns die Fürther zu überlegen sein sollten, werden wir zu diesem Mittel greifen, das dann aber als Notwehrmaßnahme gerechtfertigt ist." Genau so war es. Der FSV griff unermüdlich an. Und anscheinend in der Pause gut beraten, holte er sofort zum entscheidenden Schlag aus, der auch gelang. Beim ersten Tor gab es Meinungsverschiedenheiten auf der Tribüne und auch bei der Presse: Hat Wirth abseits gestanden, als der Ball ihm zugespielt wurde? Es war ein Grenzfall. Doch man muss sich entscheiden: Wir sahen Wirth einen Moment abseits!
Das tut aber nichts zur Sache; vorher war ein tolles Ding am Fürther Tor passiert und dabei kann der Ball sowohl die Linie überschritten wie ein Fürther im Kasten Hand gemacht haben. Jedenfalls waren In diesem Zeitpunkt die beiden FSV-Treffer hochverdient, auch wenn unsere Meinung vom Abseits richtig sein sollte. Im übrigen rechtfertigen die ausgezeichneten Leistungen von Schaffner, der sich zu einem ausgezeichneten Verteidiger entwickelt hat, von Schwarz und dem durch sein hervorragendes Zuspiel auffallenden Scherer sowohl wie von dem Old Boy Schuchardt auf Halbrechts, der sein Spiel diesmal ganz in den Dienst der Mannschaft stellte, den großen Erfolg des FSV.
Schiedsrichter Wunder leitete aufmerksam, energisch und sicher. Es war ein schönes Spiel, wirklich ein schönes Spiel. In dieser Weise haben ja wir das schon lange nicht mehr berichten können.
FSV Frankfurt: Rado - Schaffner, Dehm - Nold, Schwarz, Scherer - Maslankiewicz, Schuchardt, Wirth, R. Herrmann, Kircher - Trainer: Hermann Lindemann
SpVgg Fürth: Goth - Frosch, Plawky - Helbig, Vorläufer, Gottinger - Hoffmann, Brenzke, Schade, Appis, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
Tore: 1:0 Wirth (50.), 2:0 Maslankiewicz (54.)
Schiedsrichter: Wunder (Viernheim)
Zuschauer: 25000
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