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Saison 1949/1950
11. Spieltag - So., 27.11.1949, 14:30 Uhr
Kickers Offenbach - SpVgg Fürth
1:0 (1:0)
Die Offenbacher zeigten, dass ihre Formverbesserung der letzten Wochen ziemlich nachhaltig war und dass sie nun wieder mit Kampfgeist und Einsatzwillen bei der Sache sind. Vielleicht waren es diese kämpferischen Momente, die heute den Offenbachern große Vorteile bescherten, denn die spielerische Qualität der Fürther darf auch diesmal keineswegs verkannt werden. Wenn die Fürther diesmal über weite Strecken des Spieles aber doch nicht zum Zuge kamen, so deswegen, weil sie sich auf die Bodenverhältnisse nicht einzustellen wussten.
Bei diesem mit Pfützen übersäten Grasplatz hilft kein Innenspiel und technische Überlegenheit, da heißt die Devise: Ball weg!
Immer und immer wieder versuchten die Fürther, ihr gewöhntes Innenspiel anzukurbeln und gab es von den sehr aufmerksam spielenden Gottinger und Helbig zu viele Querpässe, anstatt dem Beispiel der Offenbacher folgend, den Ball schnell nach vorn zu schlagen. Dazu kam noch, dass einige schwere Fürther einen sehr schlechten Stand hatten, so etwa Frosch oder Vorläufer, die beide nicht zu einer großen Leistung kamen. Recht ordentlich dagegen hielt sich Plawky, der mit Kaufhold immer wieder fertig wurde. Die Stützen der Fürther Mannschaft aber waren doch Gottinger und Helbig - allerdings mit der einen Einschränkung: Von Klassespielern verlangt man, dass sie auch einmal von sich aus taktisch umzuschalten verstehen. Eine große Leistung vollbrachte der Fürther Torwart Goth, der oft genug den Torruf der Offenbacher auf ihren Lippen verstummen ließ.
Was die 15 000 aber doch am meisten enttäuschte, war die schwache Spielweise der Fürther Angriffsreihe. Gerade von den Kleeblättern hätte man geglaubt, nach all den schönen Erfolgen einen Angriff vorzufinden, der sein Handwerk aus dem Effeff versteht. Zugegeben, dass der Fürther Sturm sich bei der Offenbacher Abwehr vor einer sehr schweren Aufgabe sah, aber gerade ein großer Sturm muss ja in der Lage sein, eine gute Abwehr zu überwinden. Nöth kapitulierte vorzeitig vor Emberger und Hoffmann hatte gegen Picard ebenso wenig zu bestellen. Schade zeigte wohl einige technisch gute Leistungen, war aber nie der Sturmführer, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Er suchte sein Heil im reinen Stürmen und Vorwärtsdrängen, ohne einmal auch nach rückwärts eine Lücke zu suchen und zu schaffen. Man hätte sich jedenfalls sehr gut vorstellen können, dass die Fürther Angriffsreihe diesmal mit einem zurückgezogen spielenden Mittelstürmer, dafür aber mit weit offensiveren Halbstürmern glücklicher und erfolgreicher gewesen wäre. Brenzke und Appis mühten sich im Mittelfeld ab, selbst dann noch als gerade sie alles hätten auf eine Karte setzen müssen. Ihr Spiel war an sich versiert, aber die taktischen Mängel waren hier auch letzten Endes ausschlaggebend.
Die Offenbacher Kickers zeigten demgegenüber ein sehr präzises und lebhaftes Spiel, das vor allem den ungenügenden Platzverhältnissen Rechnung trug. Die Abwehr verstand sich auf schnelle und präzise Abschläge, und auch von den Außenläufern kamen mehr Bälle in die Tiefe als in die Quere. So lebte Offenbachs Sturm von einer Menge gut nach vorn gebrachter Bälle und schaffte sich mit halbhohen Steilvorlagen Luft und Raum. Die Rührigkeit der Offenbacher Halbstürmer Schreiner und Buhtz verdient hier besonders herausgestellt zu werden.
Auf diese Art und Weise hatten die Offenbacher schon die erste Halbzeit für sich zu verbuchen. Es gab in dieser Periode nur eine Mannschaft, die stürmte, die des Süddeutschen Meisters. Vielleicht waren die Fürther dadurch etwas frappiert, jedenfalls kam Ihr Angriff vor der Pause nur gelegentlich vors Kickers-Tor, und auch da wurde er nie besonders gefährlich. Ganz anders sah es diesmal im Offenbacher Angriff - zumindest bis zur Pause aus. Das Führungstor der Offenbacher war fällig gewesen, als Buhtz den Ball auf den Pfosten schmetterte und ihn Kaufhold auf den Fuß bekam. Aber der Offenbacher Rechtsaußen war überrascht, schoss zwar placiert, aber nicht hart genug, so dass Gottinger den Ball noch abwehren konnte. Dann aber kam doch Offenbachs Tor, das das einzige des Spieles bleiben sollte, als Gottinger mit Schreiner karambolierte. Schiedsrichter Appich (Ulm) erkannte auf Freistoß für Offenbach, den Maier aus 20 Metern so hoch in den Winkel setzte, dass Goth keine Abwehrmöglichkeit mehr hatte.
In der zweiten Hälfte endlich hatten sich die Fürther in ihrer Spielweise umgestellt und kamen nun weit mehr zum Zug als vorher. Auch von Schade sah man nun endlich weit bessere Leistungen. Das Aufleben der Fürther Angriffstätigkeit aber musste man einer geglückten Umstellung zuzuschreiben, nachdem Hoffmann und Brenzke die Plätze getauscht hatten. Hier war Hoffmann so der rechte Schaffer, der in Alleingängen das Schicksal abzuwenden versuchte, gehörigen Einsatz zeigte und damit seinen Stürmerkollegen ein gutes Stück voraus war. Nochmals gab es einen Pfostenschuss für die Offenbacher (Weber), noch einmal war Maier in Tornähe am Ball, schoss aber zu schwach, und auf der Gegenseite sah es im Strafraum in punkto Schussvermögen genau so aus.
Kickers Offenbach: Ricker - Emberger, Picard - A. Schmidt, Keim, Magel - Kaufhold, Schreiner, Maier, Buhtz, Weber - Trainer: Paul Oßwald
SpVgg Fürth: Goth - Frosch, Plawky - Helbig, Vorläufer, Gottinger - Hoffmann, Brenzke, Schade, Appis, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
Tore: 1:0 Maier (15.)
Schiedsrichter: Appich (Neu-Ulm)
Zuschauer: 15000
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