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Saison 1949/1950
9. Spieltag (Nachholspiel) - So., 15.01.1950, 14:00 Uhr
BC Augsburg - SpVgg Fürth
2:4 (0:2)
Der BC Augsburg versprach seiner Elf gegen Fürth über Platzlautsprecher im Falle eines Sieges oder Unentschiedens den Gratiseinkauf von Textilien im Tuchhaus Gutmann.
Auch die Augsburger Fußballfreunde, die vor acht Tagen, als Fürth gegen die Schwaben 4:1 gewann, vom Können des Tabellenführers nicht ganz überzeugt waren, mussten nach dem Sieg der Kleeblatt-Elf gegen den BCA erkennen, dass die Fürther nicht von ungefähr an der Spitze der Tabelle stehen und wirklich eine erstklassige Elf zur Verfügung haben.
Die Elf stand gegen den BCA in kompletter Besetzung: Hoffmann nahm wieder seinen Rechtsaußen-Posten ein und Frosch spielte auf seinem alten Platz in der Verteidigung. Hoffmann wurde jedoch bald angeschlagen und konnte nur mehr als Statist mitwirken. Frosch bedeutete dagegen für die Abwehr mit seinem wuchtigen und geradlinigen Spiel eine erhebliche Verstärkung. Die Leistung des Fürther Angriffs ist um so höher zu werten, als er durch den Ausfall von Hoffmann meist auf vier Mann beschränkt war. Diese vier Spieler zeigten sich allerdings in blendender Verfassung. Kurz-Kurz-Spiel wechselte mit plötzlichen langen Pässen, wobei wieder das glänzende Verständnis untereinander auffiel. Eine ausgezeichnete Form hatten die unermüdlichen Verbinder Brenzke und Appis, die nicht nur Angriffe einleiteten, sondern sich auch als entschlossene Torschützen entpuppten. Schade, so beweglich und schussfreudig wie immer, gab seinem Bewacher Hilner manches Rätsel auf und verstand es meisterhaft, sich ihm zu entziehen. Nöth operierte intelligent mit seiner eminenten Schnelligkeit, die ihm manche gute Chance einbrachte. Jede Schwäche in der Augsburger Abwehr wurde von diesen Stürmern unerbittlich ausgenutzt.
Als Goth in der ersten Hälfte nach einem Zusammenprall mit Schlump für kurze Zeit ausscheiden mußte, bewies Schade auch als Torwächter seine Fähigkeiten. Am meisten war man von der Hintermannschaft überrascht. Unsicherheiten, wie vor acht Tagen gegen Schwaben, waren diesmal vollkommen verschwunden. Außerdem kämpften sämtliche Abwehrspieler mit einer Härte, wie man sie ihnen gar nicht zugetraut hätte. Eine feine Partie lieferte der spurtschnelle Mittelläufer Vorläufer, der mit letzter Aufopferung kämpfte. Helbig überragte seinen Kameraden Gottinger. Dabei muss man jedoch bedenken, dass Gottinger den Augsburger Durchreißer Schlump zu bewachen hatte und bei dem Aufgehen in dieser Aufgabe weniger zum Aufbauen kam. Helbig hatte dagegen mehr Bewegungsfreiheit, da Platzer schon bald verletzt wurde und dann auf Linksaußen wechselte. Plawky erreichte nicht das Niveau von Frosch und spielte unauffälliger, doch zufriedenstellend.
Beim BCA wollte es nicht so recht klappen. Die Mannschaft begann mit einer starken Nervosität, von der sie sich nie ganz freimachen konnte. Besonders die Außenläufer Nicklasch und Behner waren davon erfasst und spielten sehr schlecht zu. Nicklasch verschoss zu allem Unglück einen Handelfmeter zu einem Zeitpunkt, wo durchaus noch eine Wendung für den BCA möglich gewesen wäre. Wie sich nämlich später zeigte, warfen die Augsburger beim Stand von 0:3 die Flinte noch nicht ins Korn, sondern drehten mächtig auf und waren nahe daran, wenigstens einen Punkt zu retten. Bis zur 80. Minute hatten Schlump und Dormeier aus dem hoffnungslos aussehenden 0:3 ein 2:3 gemacht und der Ausgleich hing manchmal nur an einem sehr dünnen Faden. Doch Brenzke machte mit dem vierten Tor, im Anschluss an eine von Schade (!) getretene Ecke, alle Hoffnungen zunichte. Müller trat diesmal als zurückgezogener Mittelstürmer wenig in Erscheinung und konnte seine sonstige mittelfeldbeherrschende Rolle nicht spielen. Schlump vermochte selbst einem Gottinger einige Male ein Schnippchen zu schlagen und auch Dormeier setzte sich nach der Pause wirkungsvoll ein, Hagen mühte sich redlich ab, aber es fehlte im ganzen Sturm das Zwingende, das den BCA-Angriff sonst auszeichnete. Man spielte zu sehr in die Enge und erreichte dabei nicht annähernd die Gefährlichkeit wie die Fürther mit Ihren weiträumig angelegten Aktionen.
Die Augsburger Hintermannschaft machte In ihrer Nervosität einige Fehler, die spielentscheidend wurden. Wie sträflich ungedeckt war z. B. Brenzke beim ersten Treffer und wie wenig Widerstand fand Appis bei der Vorbereitung des dritten Tores! Eine einzige Schwäche von Hilner genügte Schade, um das 2:0 zu erzielen. Der junge Kneitel kam gegen den spritzigen Nöth etwas aus dem Konzept, Mahn dagegen profitierte von der Verletzung Hoffmanns und brachte sich gut zur Geltung. Jedenfalls vermisste man bei der gesamten Abwehr das sonstige energische Dazwischenfahren. Dies kam besonders zum Ausdruck, wenn Brenzke zu seinen Dribblings ansetzte und dabei wenig gehindert wurde.
Das Spiel ließ an Spannung und Tempo nichts zu wünschen übrig. Die 19 000 Zuschauer, unter Ihnen auch viele Schlachtenbummler aus Fürth, gingen begeistert mit dem Geschehen auf dem Spielfeld mit, wo erfreulicherweise selten die Grenzen des Erlaubten überschritten wurden.
Schiedsrichter Loch (Bamberg) hatte nicht immer leichte Arbeit, bemühte sich jedoch, mit seinen Entscheidungen das Spiel in der Hand zu behalten.

Vorspiel der Reserven: BC Augsburg - SpVgg Fürth 1:3
BC Augsburg: Klingler - Kneitel, Mahn - Niklasch, Hilner, Behner - Dormeier, Schlump, Müller, Platzer, Hagen - Trainer: Josef Pöttinger
SpVgg Fürth: Goth - Frosch, Plawky - Helbig, Vorläufer, Gottinger - Hoffmann, Brenzke, Schade, Appis, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
Tore: 0:1 Brenzke (5.), 0:2 Schade (30.), 0:3 Appis (53.), 1:3 Schlump (70.), 2:3 Dormeier (80.), 2:4 Brenzke (89.)
Schiedsrichter: Loch (Bamberg)
Zuschauer: 19000
Besondere Vorkommnisse: Nicklasch verschießt Handelfmeter beim Stand von 0:3
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