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Saison 1949/1950
21. Spieltag (Nachholspiel) - Sa., 08.04.1950, 15:00 Uhr
Waldhof Mannheim - SpVgg Fürth
2:2 (0:1)
Im Juni 1948, als die Fürther ihren vergeblichen Kampf gegen den Abstieg aus der damaligen Zwanziger-Oberliga kämpften, mussten sie in Waldhof antreten; sie unterlagen 6:4. Damals schrieben wir wörtlich: "Wenn ein Superlativ erlaubt ist, dann der, dass dies das schönste Spiel dieser Saison auf Mannheimer Boden war". Damals stürmte Waldhof mit Herbold, Fanz, Schaudt, Rube, Siffling, Fürth mit der gleichen Fünferreihe, mit der sie diesmal drauf und dran war, den Waldhöfern die erste Heimniederlage beizubringen. Damals spielten die Waldhöfer mit Lipponer als Stopper fürtherischer als die Fürther. Dass sie es diesmal nicht auch konnten, wäre fast ihr Verlierer gewesen. Die Konsequenz, mit der die Männer um Schade und Hoffmann den Ball am Boden hielten, mit der sie sich uneigennützig das Leder zuschoben und mit der sie ihre rationellen Kombinationszüge aus den hinteren Reihen heraus immer wieder zwingend durchzuführen verstanden, brachte ihnen in der ersten Hälfte so viele Vorteile, dass sie bei der Pause als die klaren Sieger angesprochen werden mussten. Dass sie es letzten Endes nicht waren, lag daran, dass sie mit der Sonne spielend nur ein Tor vorlegen konnten. Dieses Tor war eigentlich eine Prachtleistung Brenzkes, der Ramge und Rößling hinter sich gelassen hatte und kurz vor dem Tor seinen besser postierten Nebenmann Schade so fein bediente, dass dieser nicht mehr verfehlen konnte.
Nach der Pause kam aber die große Wende für die Waldhöfer; sie hatten endlich den Schlüssel zum Erfolg gefunden. Fanz und der unverwüstliche Rube waren nun weitaus wirkungsvollere Assistenten ihrer Außenläufer Rendler und Ramge, die sich vor dem Wechsel Im Fürther Kombinationswechsel fast totgelaufen hatten und nun mit schärferer Markierung ihrer beiden großen Gegenspieler Brenzke und Appis auch erfolgreicher In Erscheinung traten.
Fast wäre aber Siegels mangelhafte Deckung des Ausreißers Hoffmann den Waldhöfern zum Verhängnis geworden, doch der Fürther Mannschaftskapitän vergab innerhalb weniger Minuten drei klare Chancen, die ihm Schade mit sauberen Steilvorlagen verschafft hatte.
Vorher war allerdings Goth einige Male Retter in höchster Not, so als er sich Hölzer in den Schuss warf, einen gefährlichen Hochball Herbolds sicher meisterte und nochmals im Tauchen das Leder vor dem schussbereiten Hölzer sicherte. Bei einem Kopfball von Rube verhütete Helbig den Ausgleich, der aber fällig war, als Frosch den durchgebrochenen Fanz gefoult hatte und Herbold den Elfmeter verwandelte. Fünf Minuten später schon hieß es 2:1; der stets auf der Lauer liegende Hölzer war im Anschluss auf die dritte Waldhofecke und eine verkorkste Rückgabe Vorläufers zum Torschuss aus nächster Nähe gekommen. Und nun sah man die Fürther schon auf der Verliererstraße, denn die Waldhöfer drehten mächtig auf, kamen mit immer genauer werdenden Passbällen in den gegnerischen Strafraum und fast wäre ihnen im Anschluss an die fünfte Ecke durch Kopfball von Ramge das dritte Tor gelungen, doch Goth rettete geistesgegenwärtig. Die Massen rüsteten schon zum Abmarsch, als Hoffmann gegen Krämer noch eine Ecke erzwang. Es war die vierte Ecke der Fürther, die fein hereingegeben vor Skudlareks Tor eine turbulente Szene hervorrief. Ehe der reaktionsschnelle Skudlarek eingreifen konnte, hatte Hoffmann den Ausgleich erzielt. Sekunden vor dem Abpfiff hatten es die Fürther noch einmal geschafft; sie hatten es verdient.
Die mannschaftliche Gesamtleistung des voraussichtlichen Meisters war ausgezeichnet und stempelt sie zur unzweifelhaft besten Einheit der diesjährigen Runde. In dem katzengewandten Goth und dem überaus schlagsicheren, im Stellungs- wie im Kopfballspiel gleicherweise gut versierten Plawky hatte sie ihre Besten im Schlusstrio, während sich die Läuferreihe das Verdienst zuschreiben darf, das solide Fundament des Fürther Kombinationsspiels zu sein. Brenzke und Appis, die ausgezeichneten Mittelfeldspieler, streiten um den Vorrang der besseren Regie. In Nöth und Hoffmann stehen ihnen zwei routinierte Außenspieler zur Seite, die in kluger Raumausnutzung ihrem Innensturm das Kombinieren wesentlich erleichtern, mit dem gezielten Schuss aber etwas auf Kriegsfuß stehen. Schade ist der gefährlichste Mann des Quintetts; sein Spiel verrät beste Anlagen, der ideale Lenker seines Angriffes zu werden.
Rößling, Rendler und Krämer waren die Besten der Waldhöfer; sie ermöglichten mit ihrer aufopfernden Abwehr, dass sich ihre Mannschaft doch noch finden konnte. Im Sturm fehlte Lipponer als mitreißendes und auch vollstreckendes Element. Dass die Mannschaft auch ohne ihn zu diesem Erfolg kam, spricht für ihren Kampfgeist und das solide Können, das in ihr steckt. Rube und Fanz waren die agilsten im Angriff. Siffling und Herbold, seit langem wieder auf neuen Posten, die Dränger und wirbeligen Durchreißer und Skudlarek der fehlerfrei arbeitende Torwart. Torschütze Hölzer als Mittelstürmer war eine aus der Not geborene Verlegenheitslosung, die restlos daneben geraten Ist. „Schorsch" Siegel war der Jubilar des Spieles, der im diesem Treffen sein 150. Oberligatreffen absolvierte.
Schiedsrichter Bernbeck bot eine ausgezeichnete Leistung.
Waldhof Mannheim: Skudlarek - Rößling, Siegel - Rendler, Krämer, Ramge - Herbold, Fanz, Hölzer, Rube, Siffling - Trainer: Fritz Rebell
SpVgg Fürth: Goth - Frosch, Plawky - Helbig, Vorläufer, Sieber - Hoffmann, Brenzke, Schade, Appis, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
Tore: 0:1 Schade (35.), 1:1 Herbold (65., Foulelfmeter), 2:1 Hölzer (70.), 2:2 Hoffmann (89.)
Schiedsrichter: Bernbeck (Frankfurt)
Zuschauer: 22000
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