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Saison 1949/1950
29. Spieltag - So., 30.04.1950, 15:00 Uhr
VfB Mühlburg - SpVgg Fürth
1:1 (1:1)
Vor zwei Jahren entschied sich in Mühlburg der Abstieg der Fürther unter Begleiterscheinungen, die wenig schön waren. Der sonntägige Kampf trug wiederum für die Fürther entscheidenden, diesmal allerdings meisterschaftentscheidenden Charakter. Es sei deshalb vorweg gesagt, dass das Spiel mit bemerkenswertem sportlichem Geist innerhalb und außerhalb der Barrieren verlief.
Ohne Appis, der bereits in Stuttgart mit einem Muskelriss antrat und ohne den erkrankten Schade waren die Chancen der Fürther nicht sehr günstig. Die Neuformierung bewährte sich aber weit besser als erwartet. Insgesamt lieferten die geschwächten Fürther eine wesentlich bessere Partie als am vergangenen Samstag im Neckarstadion. Das Spiel ohne Ball, von dem man gegen Stuttgart herzlich wenig sah, führten die Fürther meisterhaft vor und erhielten für ihre feinen Kombinationen viel Beifall. Sie wirkten wesentlich reifer als die Mühlburger, die durch ihren Eifer und ihre Einsatzbereitschaft technisch und taktische Vorteile des Tabellenführers ausglichen.
Der überragende Mann der Kleeblatt-Elf war Hoffmann. Er vertrat Schade mit bestem Erfolg, erwies sich als wahrer Dribbelkünstler, der sich zu keinerlei Übertreibungen verlocken ließ und brachte seine Nebenspieler in feine Schusspositionen. Wäre der sonst so spieltüchtige Nöth in Normalform gewesen, hätte das Ergebnis anders lauten können. Den Leistungen entsprechend aber muss die Punkteteilung als gerecht bezeichnet werden. Wesentlich verbessert.zeigte sich die gesamte Deckung. Goth war diesmal ein zuverlässiger Schlussmann, doch die eigentliche Überraschung war Plawky, der seinen Nebenmann Frosch an Wirkung übertraf. Vorläufer lieferte ein solides Stopperspiel mit feinem Instinkt für Stellungsspiel. Dass der Angriff so gut in Schwung kam, war das besondere Verdienst des Läufers Helbig, der neben Hoffmann einer der markantesten Spieler auf dem Felde war. Er schaltete sich oft in die Aktionen des Sturmes ein und sorgte mit einigen Volleyschüssen für große Gefahr am Mühlburger Tor. Auch Erhard arbeitete unermüdlich, wenn ihm auch das reifere Können Helbigs noch fehlt, im Sturm war - wie gesagt - Hoffmann mit Abstand der reifste und gefährlichste Stürmer. Überraschend gut schlugen sich die Ersatzleute Sieber und Mai. Brenzke gefiel durch seine feine Ballbehandlung; verzögerte aber die Abgabe allzu oft und gab dadurch der gegnerischen Deckung Abwehrmöglichkeiten. Der schwächste Mann war Nöth, dem heute einfach nichts gelingen wollte.
Mühlburg kämpfte mit viel Hingabe und erreichte mit einfachen Stücken oft mehr als die Fürther. Die Deckung hatte es, gegen den quirligen Fürther Sturm recht schwer, zumal Dannenmeier im Stellungsspiel zu wünschen übrig ließ, und auch Gärtner seinen Gegner Hoffmann nicht genau genug markierte. Dadurch gab es oft Lücken in der Deckung. Max Fischer, Fritscher und Eugen Fischer, arbeiteten dafür um so erfolgreicher. Der Sturm zeigte viele schöne Züge; wobei Roth nicht nur der produktivste sondern auch der zugvollste Stürmer war, obwohl sein Nebenmann Lehmann überhaupt nicht ins Spiel kam. Im Innensturm ging von Bechtel die meiste Gefahr aus, während Rastetter nach einer guten ersten Hälfte im zweiten Durchgang merklich abbaute. Kunkel kam gegen Plawky erst in der zweiten Hälfte besser zur Geltung.
Mühlburg begann mit schneidigen Angriffen und Goth wurde durch Schüsse von Eugen Fischer und Rastetter zur Hergabe seines Könnens gezwungen. Auf der Gegenseite hielt Scheib einen scharfen Schuss wundervoll. Bei einem Freistoß erspähte Gärtner eine Lücke In der Abwehrmauer und knallte scharf auf Goths Gehäuse. Das Leder sprang jedoch von der Außenkante ab. Dann jagte Rastetter nach einer feinen Kombination das Leder neben das Tor. Der fällige Führungstreffer kam in der 20. Minute durch ein Missverständnis zwischen Frosch und Vorläufer zustande. Während sich beide in der Abwehr behinderten, spritzte Roth dazwischen und schoss entschlossen und für Goth unhaltbar ein. Bereits fünf Minuten später war der Ausgleich erzielt, als Brenzke einen prächtigen Schuss dem überraschten Scheib aus etwa 25 Metern Ins Tor setzte. Wahrscheinlich hatte der Mühlburger Hüter den Schuss des Fürthers nicht erwartet, sonst hätte er diesen Treffer verhindern können. Weiterhin war das Spiel äußerst schnell und spannend. Hoffmann sorgte für höchste Gefahr am Mühlburger Tor. Scheib war bereits geschlagen, aber Max Fischer konnten den Schuss Hoffmanns in letzter Sekunde um den Pfosten treten.
In der zweiten Hälfte konnten beide Mannschaften infolge der warmen Witterung das Tempo nicht durchhalten. Fürth deckte peinlich genau und gab den Mühlburgern wenig Gelegenheiten, andererseits war der äußerst schnelle Hoffmann eine stete Gefahr für das Mühlburger Tor. In den letzten 20 Minuten wurde Goth wieder stärker beschäftigt. Die größte Chance bot sich Roth drei Minuten vor Spielende, der drei Meter vor dem Fürther Tor das Leder knapp neben den Kasten setzte.
Ein ausgezeichneter Spielleiter war Bernbeck (Frankfurt), der bei der fairen Spielweise beider Mannschaften kein allzu schweres Amt hatte.
VfB Mühlburg: Scheib - M. Fischer, Fritscher - Dannenmeier, Gärtner, E. Fischer - Kunkel, Rastetter, Bechtel, Lehmann, Roth - Trainer: Hans Tauchert
SpVgg Fürth: Goth - Frosch, Plawky - Helbig, Vorläufer, Erhard - Brenzke, Mai, Hoffmann, Sieber, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
Tore: 1:0 Roth (20.), 1:1 Brenzke (25.)
Schiedsrichter: Bernbeck (Frankfurt)
Zuschauer: 35000
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