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Saison 1949/1950
24. Spieltag (Nachholspiel) - Sa., 13.05.1950, 17:00 Uhr
SpVgg Fürth - BC Augsburg
6:1 (3:0)
Fürths Meisterehrung (durch Dr. Walter, den BCA und die Fürther Stadtverwaltung), die sich auf 20 Minuten ausdehnte, mag die Glieder und Bewegungen der 22 Akteure zunächst etwas gelähmt haben. Die ungeduldigen Fürther auf den Rängen die eben noch mit brausendem Beifall die Kleeblatt-Träger gefeiert hatten, quittierten prompt den schleppenden Start des jungen Meisters mit Pfiffen und zum Teil unverständlichen Zurufen.
Was den Spielfluss am stärksten hemmte? Unnachahmlich fing wohl das Paar Helbig-Sieber fast jeden Augsburger Vorstoß auf, der über die Mittellinie hinauskam, doch endete jedes Zuspiel wiederum beim Gegner. Erst langsam kehrten Ruhe und Harmonie in die Kleeblatt-Reihen ein. Der bandagierte Appis, in seinen Bewegungen wohl gehemmt und von Nicklasch aufmerksam verfolgt, inszenierte die ersten zielstrebigen Angriffe. Schade unterstützte ihn zunächst am nachhaltigsten. Geschickt entzog sich der Kleeblatt-Mittelstürmer der Deckangsfessel des Stoppers Hilner, drang oft bis zum eigenen Strafraum zurück, um von hier aus in technisch brillanten Duetts mit Appis Fürths Spiel wieder fürtherisch anlaufen zu lassen.
Mit dem 1:0 kehrten wieder Ruhe und Selbstvertrauen in die Fürther Reihen ein. Freilich erleichterten die Augsburger durch oft planloses Umherirren Fürths Herrschen im Mittelfeld. Schlump schien von keinem besonderen Ehrgeiz gepackt Platzer blieb durch die energische Gegenwehr des blitzartig reagierenden Plawky und die stiefmütterliche Bedienung durch seine Kameraden isoliert und die linke Seite verlegte sich zu sehr auf Klein-Klein-Geschiebe, um die Fürther Deckung aufspalten zu können. So sehr wir noch vor einigen Wochen die taktischen Züge Altmeisters Pöttinger rühmten und den Siegesmarsch des BCA bewunderten so wenig verständlich schien uns diesmal, dass die Elf ganz in der Spielform des überlegenen Siegers auftretend, viel zu offensiv vordrang und den Mann, der ein Spiel gestalten kann - Platzer - ohne Halbstürmer-Unterstützung auf den Flügel verbannte. So lange der BCA nicht einen „zweiten oder dritten Platzer" besitzt, wäre es gut, wenn man den „Kapitän" Platzer als Halbstürmer einsetzen würde.
Fürth spielte lange Strecken nur mit halber Kraft. Man umging in schnellem Paßspiel und fein einstudiertem Freilaufen ohne Ball in den leeren Raum die ehrgeizig entgegentretenden Deckungssäulen des BCA, Verteidiger Ludwig und Stopper Hilner. Wenn die noch etwas angeschlagene linke Seite Appis-Nöth bis Sonntag wieder voll einsatzfähig wird, so braucht der Süden um seinen Meister nicht zu bangen. Noch moderner und zielstrebiger als der von Schade gelenkte Fürther Angriff zeitenweise vorstieß, konnten auch frühere Fürther Meistermannschaftten nicht gestürmt haben. Gewiss mag die Elf der 20er-Jahre mit den Persönlichkeiten Hagen, Seiderer und Franz „schottischer", eleganter und für das Auge gefälliger aufgespielt haben. Bei der heutigen massierten Deckung jedoch wurde dieses Schema nicht mehr solche Erfolge erzwingen, wie es die zahlreichen Pokale und Ehrenzeichen, die jetzt zur vierten „Süddeutschen" wieder hervorgeholt wurden, sichtbar ausdrücken.
In eine großartige Form steigerten sich in den oft kritischen letzten Wochen Stopper Vorläufer und Plawky. Beide erwarten in Worms die größten Aufgaben: Kelbassa, der die 100 Meter in glatten elf Sekunden heruntersprintet, und Berni Klodt, der Anwärter für die deutsche Nationalmannschaft auf dem rechten Flügel, treten ihnen gegenüber.
Das „Sport-Magazin" drückte es schon wiederholt aus: Frankfurt besitzt mit den Schiedsrichter Schmidt (diesmal wieder als regelkundiger Unparteiischer), Bernbeck, Pieroth und Alt, die bewährtesten Schiedsrichter.

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - BC Augsburg 0:3
SpVgg Fürth: Goth - Frosch, Plawky - Helbig, Vorläufer, Sieber - Hoffmann, Brenzke, Schade, Appis, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
BC Augsburg: Mayr - Ludwig, Mahn - Niklasch, Hilner, Behner - Platzer, Müller, Schlump, Hagen, Späth - Trainer: Josef Pöttinger
Tore: 1:0 Schade (20.), 2:0 Schade (27), 3:0 Brenzke (34.), 3:1 Schlump (47.), 4:1 Hoffmann (51.), 5:1 Brenzke (57.), 6:1 Brenzke (75., Elfmeter)
Schiedsrichter: Schmitt (Frankfurt)
Zuschauer: 14000
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