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Saison 1950/1951
1. Spieltag - So., 20.08.1950
SpVgg Fürth - FC Schweinfurt 05
2:0 (1:0)
Premiere in der Fußballhochburg Nümberg-Fürth! Premiere auf dem sattgrünen Sportpark Ronhof des Süddeutschen Meisters! Und während noch eine kleine Erinnerung - die einzige Heimniederlage gegen den gleichen Rivalen (1:3) - die erwartungsfrohe Stimmung der Zuschauer dämpfte, feierte das Kleeblatt gleichsam als Ouvertüre schon nach 69 Sekunden durch ein prachtvolles Tor den verheißungsvollen Start in die neue Saison. Das Spiel hatte kaum begonnen, als Schade mit einer maßgerechten Vorlage Mai in die Gasse schickte, dessen Durchbruch nur mit Mühe abgelenkt wurde. Ecke! Wunderbar hob sie Nöth vor das Tor. Abgewehrt! Nachschuss! Wieder abgewehrt, aber den zurücktänzelnden Ball nahm der heraneilende Appis volley und schmetterte ihn an der vielbeinigen Abwehr vorbei hoch ins rechte Eck! 2. Minute - 1:0 für Fürth!
Viele glaubten sich zurückversetzt in die vergangene Saison, so stürmisch und dennoch überlegt brandeten kurz darauf die Angriffe des Meisters gegen das Schweinfurter Tor. Aber mit Ruhe und Umsicht leitete "Anderl" Kupfer die Verteidigung und hielt seine Kameraden zum genauen Markieren der Gegner an. Alsbald zeigten sich die Früchte einer klug berechnenden Taktik. Fürth verzettelte sich im Angriff, das Zuspiel aus der Läuferreihe wurde immer ungenauer und die Mannschaft verlor frühzeitig den Spielfaden. Schweinfurt kam mit der zunehmenden Sicherheit seiner Abwehr gefährlich auf. Gefürchtete Steilvorlagen, weite Steilpässe verwirrten die Hintermannschaft des Meisters zusehends. Ein eleganter Drehschuss des - vor allem in den ersten zwanzig Minuten - geschickt regieführenden Gotthardt Geyer landete am Außennetz. Plötzlich stand auch die Verteidigung um Höger auf sicheren Beinen. Das Spiel wurde offener.....und verlor jede klare Linie.
Hatte Schweinfurt die Partie bereits aufgegeben? Dafür lag kein Grund vor. Aber aus Albin Kitzinger, dem spielerfahrenen Routinier und jetzigen Trainer, sprach unverhohlener Pessimismus als wir ihn in der Halbzeit befragten. „Wir machten uns von vornherein wenig Hoffnungen, mit dieser jung zusammengespielten Mannschaft gegen Fürth zu gewinnen." Auf der anderen Seite winkte Helmut Schneider nur ab. „Hab kee Zeit", und schon war er wieder eifrig unterwegs. Aber all seine Mühe war umsonst. Dem Kleeblatt gelang es auch in der zweiten Halbzeit nicht, die alleinige Herrschaft über das Mittelfeld zu gewinnen. Trotz allen Eifers von Erhard und des unermüdlichen Gottinger.
Wo blieb die führende Mittelfeldregie, wie sie Fürth so spielerisch elegant und dennoch wirkungsvoll in der letzten Saison hervorzauberte? Freilich! Es fehlte ein Helbig, dafür aber zerstörte Erhard mit gewandtem Stellungsspiel und drückte mit einer bestaunenswerten Kondition nach vorn. Freilich! Es fehlte ein Brenzke, dafür aber passte sich Mai so gut seiner neuen Umgebung an, dass man keine Forderung nach einem anderen Halbstürmer vernahm! Freilich! Fürth war in der zweiten Halbzeit. gezwungen, den verletzten Appis auf Rechtsaußen zu stellen und dafür den bis dahin kaum zum Zug gekommenen Hoffmann hereinzunehmen. Aber dies allein war nicht der Grund des Versagens.
Fürth fand sich während des ganzen Spiels nie zu einer harmonischen Einheit, hatte - auch nach der beruhigenden 1:0 Führung - nie die innere Ruhe und Selbstsicherheit, die beherrschende Rolle im Mittelfeid zu übernehmen und an den Aufbau heranzugehen. Das Zuspiel war ungenau und die allgemeine Kondition unter dem, was viele erwartet hatten.
Dagegen spielte Schweinfurt unbekümmert und mit großem Einsatz. Dauernd wanderten die Bälle von hinten heraus in den Sturm, aber auch dieser verstand es nicht, die eiserne Sperrkette von Knoll-Karl Kupfer-Plawky auch nur einmal aufzubrechen. Aber Schweinfurt drängte und Fürth hatte bange Minuten zu überstehen. Erst in der 68. Minute führte eine hervorragende Einzelleistung Schades zum entscheidenden zweiten Tor. Während eines Laufs zur Eckfahne schlenzte er im Drehen den Ball zu Nöth, der ihn sofort vor das Tor flankte. Hoffmann sprang hoch und irritierte so Torwart Käser. Unberührt senkte sich hinter beiden der Ball ins Tor. Von diesem Erfolg noch einmal angetrieben, versuchte Fürth aus sich herauszugehen. Aber schon bald resignierte es und das Spiel war wieder - wie immer außer wenigen Minuten - ohne jede klare Linie.
Enttäuscht wanderten die Tausenden ab. Eine verheißungsvolle Premiere war verklungen. Am Ende war es nur mehr eine eintönige - fast langweilende - Melodie.
SpVgg Fürth: Höger - Knoll, Plawky - Erhard, K. Kupfer, Gottinger - Hoffmann, Mai, Schade, Appis, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
FC Schweinfurt 05: Käser - Morgenroth, Bernard - A. Kupfer, Merz, Aumeier - M. Kupfer, G. Geyer, Meusel, Lotz, Fischer - Trainer: Albin Kitzinger
Tore: 1:0 Appis (2.), 2:0 Nöth (68.)
Schiedsrichter: Pieroth (Frankfurt)
Zuschauer: 15000
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