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Saison 1950/1951
2. Spieltag - So., 27.08.1950
FSV Frankfurt - SpVgg Fürth
2:1 (2:0)
Am Bornheimer Hang hatte sich die Spielvereinigung schon im vorigen Jahr schwer getan. Das versandete Feld liegt den Trägern des Kleeblattes offensichtlich nicht. Ihr Frankfurter Gegner aber steigert sich vor der vertrauten Kulisse gegen Fürth jedes Mal als ginge es unmittelbar um den Meistertitel. So auch diesmal. Die FSV-Mannschaft kämpfte leidenschaftlich um das Mühlburger 1:5 abzuschwächen; Fürth blieb kämpferisch nichts schuldig, spielerisch jedoch manches.
Im Vorjahr haben die Fürther auch dann, wenn sie nicht gewannen, durch die Brillanz ihres Spieles zu entzücken vermocht - sie ist zunächst jedenfalls dahin. Es stellte sich heraus, dass mit Brenzke nicht irgendwer die Mannschaft verließ. Er war mehr als man bis zu seinem Fortgang am Ronhof gewusst haben mag: die dirigierende und verbindende Kraft im Angriff. Ohne Brenzke funktioniert das Spiel des Sturms nicht, zumal Appis nichts mehr wagt. Das jugendliche Temperament des begabten Mai vermag zunächst nicht zu ersetzen, was mit Brenzke an leidenschaftlicher Wirkung verlorenging.
Es ist außerdem fraglich, ob Fürth richtig beraten ist, wenn es Helbig in der Reserve spielen lässt. Mit Helbig ist ein zweites Glied aus der Kette des Fürther Mannschaftsspiels herausgebrochen. Helbigs Leistung beim 1:0-Sieg im Vorspiel war eindrucksvoll und empfiehlt seine Rückversetzung in die Liga. Kupfer hat bei allem Fleiß und allem Talent noch nicht die hohe, zerstörende Wirkung Vorläufers. Gottinger hält sich noch zurück. In der zweiten Halbzeit riss ihn dann das leidenschaftliche Spiel mit.
Der FSV hat Besetzungssorgen. Sechs von seinen 18 Vertragsspielern sind verletzt oder krank. Die Aufstellung gegen Fürth war also ein Provisorium. Verdoppelte gegnerische Anstrengungen mussten ausgleichen, was an mannschaftlicher Bindung einstweilen fehlt. Die Bornheimer Notelf kämpfte mit der für den FSV traditionellen Zähigkeit. Es wurde sogar ein Sieg, weil Fürths Angriff zur Zeit noch nicht die Stärke hat, eine gut organisierte gegnerische Deckung zu durchschlagen.
Frankfurts Stopper Schwarz gab dem FSV das gute Beispiel. Er stellte Mittelstürmer Schade kalt, war lange Zeit souveräner Herrscher in einem weit gespannten Aktionshalbkreis. Sein fehlerloses Spiel vor der Pause sicherte dem FSV eine 2:0-Führung. Frank als Läufer und Nold als Verteidiger waren die tatkräftigsten Helfer von Schwarz. Mit zunehmender Spieldauer trat dann immer deutlicher das Talent des linken Läufers Neuser hervor. Das ist endlich wieder ein Außenläufer, der das Spiel zu gestalten versucht. Neuser verspricht auf den Stil des FSV angenehmen Einfluss zu nehmen.
Die großartigste Szene des beiderseits mit Leidenschaft geführten Kampfspiels war die, aus der Frankfurts 2:0 wurde. Linksaußen Herrmann versetzte den bis dahin erfolgreich über ihn wachenden Knoll, steuerte dann nach innen, passierte alle Hindernisse, eingeschlossen Torhüter Höger, und brachte das Leder im verlassenen Gehäuse unter. Vier Minuten vorher hatte der FSV-Halblinke Wirth eine saubere Flanke des Rechtsaußen Dziwoki bildschön mit dem Kopf in die untere Torecke abgedreht, ziemlich unhaltbar für Höger. Im zweiten Spielabschnitt überstürzten sich die dramatischen Szenen. Fürth bedrängte den 2:0 führenden FSV mit konzentrierter Wucht und als endlich einmal der Ball so sicher wie einst durch die gegnerischen Abwehrlinien gesteuert wurde, fiel das Anschlusstor. Schade ließ das von rechts heranrollende Leder für den freistehenden Nöth passieren, der Direktschuss ging unhaltbar in die linke Ecke.
Fürth schien das mit allen Kräften geführte Verfolgungsrennen doch noch gewinnen zu wollen. Hoffmann, nur auf dem Papier Rechtsaußen, tatsächlich aber überall herumwirbelnd, bedrängte den FSV am meisten. Die 64. Minute war die kritischste für Bornheim: Schwarz hatte dem in den Strafraum eingedrungenen Nöth die Beine unter dem Leib weggezogen, die unausbleibliche Elfmeter-Strafe vollzog Schade. Er placierte nicht genug, mit Spreizschritt parierte der wuchtige FSV-Hüter Rado und ehe Schade das Leder sich zum Nachschuss präparierte, war es ihm abgejagt. Drei Minuten später Elfmeter für den FSV, als Torwart Höger den angreifenden Dziwoki im Strafraum regelwidrig umstieß. Herrmann versagte als Vollstrecker. Die in beiden Elfmeter-Fällen, wegen vorzeitigen sich lösens der Torhüter von der Linie, notwendige Wiederholung der Elfmeter unterblieb. Doch sonst war der Schiedsrichter stets Herr der Lage.

Vorspiel der Reserven: FSV Frankfurt - SpVgg Fürth 0:1
FSV Frankfurt: Rado - Nold, Dehm - Frank, Schwarz, Neuser - Dziwoki, Czerny, Hasse, Wirth, R. Herrmann - Trainer: Hermann Lindemann
SpVgg Fürth: Höger - Knoll, Plawky - Erhard, Kupfer, Gottinger - Hoffmann, Mai, Schade, Appis, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
Tore: 1:0 Wirth (24.), 2:0 R. Herrmann (28.), 2:1 Nöth (60.)
Schiedsrichter: Pennig (Mannheim)
Zuschauer: 20000
Besondere Vorkommnisse: Rado hält Foulelfmeter von Schade (64.), Höger hält Foulelfmeter von Herrmann (67.)
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