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Saison 1950/1951
5. Spieltag - So., 17.09.1950
Schwaben Augsburg - SpVgg Fürth
1:0 (0:0)
Nachdem die Fürther Reserven im Vorspiel die "Schwaben" mit 7:0 an die Wand gespielt hatten, machten sich die Augsburger Sportfreunde auf allerhand vom Spiel der ersten Fürther Garnitur gefasst. Doch bald sollte, sich herausstellen, dass einerseits die „Kleeblättler" nicht mehr so zwingend spielen wie im Vorjahr und dass die Augsburger auf der anderen Seite sich wesentlich verbessert haben. 
Im Fürther Sturm wurde zu sehr in die Breite gespielt und über dem Kombinieren der Torschuss vergessen. Das Feldspiel war ohne Tadel und verriet beste Fürther Schule, aber all diese Vorteile konnten nicht in Tore umgewandelt werden. Dabei zeigte sich, dass der junge Mai auf Halbrechts noch nicht das Niveau seiner Nebenleute erreicht hat. Am meisten Gefahr drohte von dem schnellen Hoffmann und dem klug einfädelnden Appis, der auch ab und zu einen herzhaften Schuss wagte. Nöth blieb diesmal ziemlich farblos und Schade stand im Schatten des unverwüstlichen Augsburger Stoppers Struzina. Wohin auch Schade auszubrechen versuchte, folgte ihm Struzina wie ein Schatten und störte seine Absichten.
Wenn die Fürther im Mittelfeld leichte Vorteile hatten, so lag dies an der ausgezeichneten Arbeit der Außenläufer Gottinger und Erhard, die ihren Sturm immer wieder anzukurbeln versuchten. Knoll erschien uns spritziger als im Vorjahr beim „Club" und Frosch erfüllte seine Aufgabe für den verletzten Plawky zur Zufriedenheit. Nüchtern und zweckmäßig arbeitete Torhüter Höger und hielt, was zu halten war.
Die Augsburger Schwaben konnten das von den Gästen vorgelegte Tempo mithalten und ließen auch an Einsatzwillen nichts zu wünschen übrig. Die Mannschaft ist gegenüber der letzten Saison stärker geworden. Mit den Neuzugängen im Sturm, dem schussgewaltigen Stehlik und dem wieselflinken Schiffer ist der Angriff, früher das Schmerzenskind der Elf, zu einer gefährlichen Waffe geworden. „Schorsch" Lechner in der Mitte, immer noch nicht ganz von seiner alten Verletzung genesen, versteht es mit seiner Routine, die beiden Flanken zu einer Einheit zusammenzuschweißen.
Dass sich die jungen Talente Harlacher und Bestle auf dem linken Flügel voll und ganz an die Luft der Oberliga gewöhnt haben, können Knoll und Erhard am besten bestätigen. Die beiden Außenläufer Schmuttermair und Saffer waren im Zerstören wirkungsvoller als im Aufbau. So manches Zuspiel landete nicht an der richtigen Adresse. Ohne Schnörkel arbeitete Stopper Struzina, nur darauf bedacht den gegnerischen Mittelstürmer Schade nicht zum Zug kommen zu lassen. Und damit hatte er an diesem Tag Erfolg. Frisch wurde bei einem Zusammenprall vor der Pause angeschlagen, hielt aber tapfer die restliche Spielzeit durch. Kneitel stellte sich nicht schlecht auf den schnellen Hoffmann ein. Glänzend aufgelegt war Süßmann, der mit sauberen Paraden aufwartete und auch in der Strafraumbeherrschung viel dazu gelernt hat.
Schon in der fünften Minute hätten die Fürther in Führung gehen können, doch Mai setzte die Appis-Flanke glatt daneben. Dann ging auf der Gegenseite Schiffer mit einer Steilvorlage davon und Höger konnte den Schwaben-Rechtsaußen erst in letzter Sekunde vom Ball trennen.
Schnell wechselten die Situationen. Die Schwaben hatten eben noch bei einem Schade-Schuss Glück, da versuchte Schmuttermair den weit außen stehenden Höger mit einem Freistoß zu überlisten. In herrlicher Manier fing Süßmann einen Appis-Schuss ab, dann folgten zwei Stehlik-Bomben, die krachend vom Balken zurücksprangen.
Nach der Pause setzten zunächst die Fürther etwas Dampf auf. Schüsse von Nöth und Hoffmann stießen knapp daneben, ehe Süßmann eine Appis-Bombe unschädlich machte. In der 74. Minute ließ Mai auf herrliches Zuspiel von Schade eine 100-prozentige Chance aus. Bald darauf gab es ein Gedränge vor dem Fürther Tor. Der Ball kam zu Schiffer, der kurz entschlossen einschoss. Der Jubel der Zuschauer schlug in Pfeifkonzerte um, als Schiedsrichter Hirsch auf Reklamationen der Fürther den Treffer wegen Abseits von Stelhlik annullierte. Stehlik stand hinter der Torlinie mit dem Gesicht dem Spiel zugewendet! Nun drohte das Spiel aus den Fugen zu gehen und eine bis dahin nicht gekannte Härte kam auf.
In der 84. Minute fiel aber doch das Siegestor der Schwaben, indem Stehlik eine Lechner-Vorlage aufnahm und den Ball an Höger vorbei ins Netz sandte. (Nach Ansicht der Fürther hätte Stehlik den Ball in Abseits-Stellung aufgenommen.)
In der Folge gab es noch vor beiden Toren brenzlige Situationen. So bei einem Strafschuß von Schade, den Süßmann meisterte und bei Schüssen von Stehlik und Schiffer, die Höger in blitzschnellen Reaktionen unschädlich machte. Schiedsrichter Hirsch hatte nicht seinen besten Tag erwischt und erregte mit seinen Entscheidungen des öfteren den Unwillen der Spieler und Zuschauer.
Im Kreuzfeuer der Meinungen stießen die Gegensätze nochmals etwas aufeinander. Der Fürther Trainer Schneider meinte: „Die Schwaben, die sich zweifellos verbessert haben, errangen in diesem kämpf betonten Spiel einen glücklichen Sieg. Wir haben vor dem Siegestor der Augsburger versäumt, unsere Torchancen wahrzunehmen." Rechtsaußen Horst Hoffmann fügte bei: „Auf beiden Seiten wurde mit großem Einsatz gekämpft. Wenn Mai das Zuspiel von Schade verwertet hätte, wären wahrscheinlich wir als Sieger vom Platz gegangen. Mit den Entscheidungen des Schiedsrichters Hirsch waren wir keineswegs zufrieden!"
Schwaben-Trainer Tretter hielt dem entgegen: „In diesem harten Spiel haben wir verdient gewonnen. Da wir sowohl in der ersten als auch größtenteils in der zweiten Halbzeit mehr vom Spiel hatten. Zwei Lattenschüsse besagen alles", während Schwaben-Spielführer Lechner gestand: „Dieses Kampfspiel stand im Zeichen der Hintermannschaften, die betont auf Sicherheit spielten, wobei wir letzten Endes die Glücklichen waren . . ." Stopper Struzina beschloss den Rundfrage-Reigen: „Ich habe noch nie gegen einen faireren und objektiveren Sportsmann gespielt als Horst Schade. Dies ist für mich das schönste Erlebnis dieses Treffens gewesen!"

Vorspiel der Reserven: Schwaben Augsburg - SpVgg Fürth 0:7
Schwaben Augsburg: Süßmann - Frisch, Kneitel - Schmuttermair, Struzina, Saffer - Schiffer, Stehlik, Lechner, Bestle, Harlacher - Trainer: Ludwig Tretter
SpVgg Fürth: Höger - Knoll, Frosch - Erhard, Vorläufer, Gottinger - Hoffmann, Mai, Schade, Appis, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
Tore: 1:0 Stehlik (84.)
Schiedsrichter: Hirsch (Stuttgart)
Zuschauer: 17000
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