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Saison 1950/1951
6. Spieltag - So., 24.09.1950
SpVgg Fürth - VfB Mühlburg
2:1 (1:0)
Wir hatten Bundestrainer Herberger diesmal gern in Ronhof gesehen. Wann erlebten wir eine solch kampfbewegte, temporeiche und ausgeglichene Begegnung? Und Kandidaten für eine Deutschland-Elf rückten in den Mittelpunkt: Höger, Knoll, Gärtner und Buhtz bildeten Glanzlichter dieser im typisch „englischen Stil" abgerollten Partie.
Mühlburgs jetziger Tabellenstand trügt. Die Elf trat gegen den Süd-Meister weit eindrucksvoller auf als beispielsweise im letzten Jahr beim beachtlichen 1:1 und wirkte noch harmonischer als beim 4:2-Triumph im Stadion über den „Club". Um den temperamentvoll zerstörenden, im rechten Moment aber übersichtlich lenkenden Stopper gruppierte sich eine Deckung, die nur von präzis und schwungvoll kombinierenden Angriffsreihen geschlagen werden kann. Ein Glück für Fürth, dass sie nach Angstminuten ein sehr umstrittenes Elfmeter-Tor in Vorteil brachte.
Wir sahen selten eine solch blitzschnell vorrückende Angriffsreihe wie Mühlburg. Hinten wurde glänzend abgeriegelt und von dem Mittelfeld-Zentrum Trenkel aus entfaltete sich das Stürmerspiel mit großartigen Steilangriffen. Würden Knoll-Plawky ihre Außen Kunkel-Traub, die wie zwei Wirbelwinde davonstoben, nicht so konsequent markiert haben, für Fürth hätte es böse ausgesehen. Nach der Pause schalteten die beiden gerissenen Regisseure Buhtz-Rastetter von den doch meist auf Zufall abgestimmten Steilpässen auf wirbelndes, stets platzwechselndes Rochieren mit feinen direkten Pässen um und würde hier nicht eine so zähe, einheitlich wirkende Linie mit Erhard-Vorläufer-Gottinger durch gewaltiges Laufpensum dieses „fliegende Spiel" abgeschirmt haben, dann hätten sich weit mehr „Gassen" zum Tor geöffnet. So wurde nur ein Fehlpass von Knoll und etwas zu schwerfälliges Reagieren von Erhard zum Mühlburger Ausgleich umgewandelt: Torjäger Lehmann „roch" förmlich diese Chance und täuschte elegant den entgegenstürzenden Höger - 1:1
Auf den Tribünenreihen hörte man nach diesem überraschenden 1:1 harte, oft bösartige Worte gegen die Kleeblatt-Träger. Zu Unrecht: Wann erhob sich Fürth (immerhin ohne Schade und mit einem gänzlich ausfallenden Frosch - ohne Kondition - auf dem rechten Flügel) energievoller und spielerisch zwingender zum Ansturm auf den Führungstreffer? Unkonzentriert verschenkte zunächst zweimal der durchgepirschte Nöth - von dem klugen, umsichtigen Appis fein geschickt — die Führung. Aber ungerecht waren wieder die Zurufe, die Helbig für das 19jährige (!) Talent Erhard (mit echt fürtherischem Stil ausgerüstet) und Schade in die Mitte forderten. Die Rufer mögen Buhtz als Gegenspieler von Erhard fragen, mit welcher Zähigkeit der Helbig-Vertreter an seinem Hacken „klebte" und dennoch stets Zeit fand, mit seinem Zuspiel den Angriff zu forcieren. Ob Schade gegen Gärtner mehr erreicht hätte als Hoffmann? Wir bezweifeln das! Der Fürther Spielführer gönnte seinem Widerpart beinahe keine Sekunde Schnaufpause, stets stieg er selbst unerreichbar scheinenden Bällen entgegen und lockte den Stopper immer wieder aus seiner „Letzten-Mann-Position". Würden Sieber einige Torschüsse geglückt sein; keine Stimme hätte sich diesmal gegen ihn erhoben. Er erfüllte seine Aufgabe immerhin neben einem lahmen Außen Frosch zufriedenstellend. Erstaunlich ist der Formanstieg des konditioneil kaum zu übertreffenden Gottinger gute Einstellung zu dem gefürchteten Außen Kunkel fand diesmal Plawky. Nur mit solchen Leistungen werden Herbergers rühmende Worte beim Duisburger Auswahl-Lehrgang begreiflich ...
„Der Fürther Hoffmann ist ein feiner Sportler", meinte in der Pause Mühlburgs Trainer Tauchert. Hoffmann hatte eingestanden, dass er bei dem zum Elfmeter führenden Verstoß wohl hart angegangen worden, aber kurz vorher selbst etwas ausgeglitten sei. Dies mag dem sonst imponierend sicher amtierenden Schiedsrichter Fink entgangen sein - deshalb sein Elfmeter-Entschluss!

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - VfB Mühlburg 4:2
SpVgg Fürth: Höger - Knoll, Plawky - Erhard, Vorläufer, Gottinger - Frosch, Sieber, Hoffmann, Appis, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
VfB Mühlburg: Scheib - M. Fischer, Fritscher - Dannenmeier, Gärtner, Trenkel - Kunkel, Rastetter, Lehmann, Buhtz, Traub - Trainer: Hans Tauchert
Tore: 1:0 Appis (30., Foulelfmeter), 1:1 Lehmann (59.), 2:1 Frosch (83.)
Schiedsrichter: Fink (Frankfurt)
Zuschauer: 16000
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