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Saison 1950/1951
11. Spieltag - So., 29.10.1950
SpVgg Fürth - VfL Neckarau
3:1 (1:0)
Der Schritt vom Sieg zur Niederlage in der Oberliga ist nicht weit. Diese Erkenntnis verspürte das „Kleeblatt", als wenige Minuten nach der Pause die Neckarauer Verteidigung den ungestüm angreifenden Fürther Angriff stoppte und ihren eigenen Sturm mit einer weiten Vorlage einsetzte. Über wenige Spielerstationen hinweg kam der Ball zu dem wendigen und technisch versierten Balogh, der aus 25 Meter einen Gewaltschuss losließ. In diesem Moment stand die Partie 1:1 und nicht wenige mag es in Ronhof gegeben haben, die eine Überraschung voraussagten.
Aber sie kam nicht! Wohl brauchte der Südmeister verhältnismäßig lange, um die nächste torreife Situation herauszuspielen, aber die Art, in der das „Kleeblatt" zum entscheidenden Gegenschlag ausholte, ließ auch die vielen Pessimisten verstummen. Durch die emsige Zubringerarbeit der Mittelachse Helbig-Erhard wanderte der Ball laufend in den Sturm. Schade rochierte auf die Flügel, der temperamentvolle Hoffmann tauchte bald da, bald dort auf, Gottinger bluffte und inszenierte feine Spielzüge. Unter dieser Last musste die Neckarauer Abwehr, in der oft der aufmerksame Jennewein Retter in höchster Not war, zusammenbrechen. Als Schade dann mit einer geschickten Körpertäuschung den herausgelaufenen Nenninger überspielt hatte und der zurückgeeilte Conrad den Ball mit der Hand aufhielt, war es soweit. Nöth bombte den Elfmeter unter die Latte. Der Schritt von einem Überraschungs-Remis zum Sieg schien wieder getan zu sein.
Und dennoch behielt das Spiel seinen Reiz. Der Neckarauer Sturm, in dem Balogh unermüdlich aufbaute, glaubte nochmals den Ausgleich erzwingen zu können. Allein hierzu fehlte ihm das technische Rüstzeug, um die manchmal mit allerletzter Kraft herausgearbeiteten günstigen Chancen mit der nötigen Ruhe und Besonnenheit auszuwerten. Aber ihre steil vorgetragenen Angriffe blieben immer wieder gefährlich. Erst nach einer Sololeistung des brillierenden Schade, die zum dritten Tor führte, war die Partie entschieden.
Unwillkürlich fragten wir uns, wieso es kommen konnte, dass die Fürther Elf erst in einem gewaltigen Endspurt aus sich herausgehen musste, um die Punkte zu sichern. Die Verteidigung mit dem ruhig, konzentriert und manchmal doch witzig operierenden Vorläufer stand doch so sicher. Das konditionsstarke Außenläuferpaar beherrschte das Mittelfeld so souverän und der Sturm zeigte sich in seinen vielseitigen Angriffszügen so fleißig und ausdauernd. Die Antwort hierzu finden wir vielleicht in dem Fehlen von Appis. Fürth ließ sich vor allem in der ersten Halbzeit von den Neckarauern allzu hohes Spiel aufzwingen, das nun einmal nicht der Typ des flachen und eleganten Ronhofstils ist. Der klug alles überschauende Appis hätte hier eine Wandlung schaffen können. Was half es, dass Trainer Helmut Schneider seinen Stürmern nahelegte, durch dauernde Positionswechsel die Neckarauer Abwehr zu verwirren. Diese Taktik hatte wohl in Singen überraschend viele Erfolge erzwungen, gegen eine routinierte Hintermannschaft, wie sie die Mannheimer Vorstädter mitbrachten, konnte es nicht zu den gleichen Toren führen.
Fürth wird gut daran tun, das heutige Spiel als eine, ernste Mahnung aufzufassen. Im Mittelfeld so eindeutig überlegen, mit einer so aufmerksamen Verteidigung und solch variantenreichen Stürmern darf die Entscheidung über Sieg oder Niederlage nicht von taktischen Einstellungen abhängen, die die Elf von selbst aus haben muss. Nicht immer glückt ein ähnlicher Endspurtsieg, der wohl redlich verdient ist, aber von noch aufmerksameren Gegnern verhütet werden kann. Einem klassischen Fürther Flachpass hätte sich Neckarau wenigstens eindeutiger (und schneller) beugen müssen. Das technische Rüstzeug hierzu hat der Südmeister.
SpVgg Fürth: Höger - Knoll, Plawky - Helbig, Vorläufer, Erhard - Hoffmann, Bauer, Schade, Gottinger, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
VfL Neckarau: Nenninger - Gund, Conrad - Uhrig, Jennewein, Stögbauer - Preschle, Balogh, K. Gramminger, Gärtner, M. Gramminger - Trainer: Fritz Pölsterl
Tore: 1:0 Hoffmann (24.), 1:1 Balogh (52.), 2:1 Nöth (60., Handelfmeter), 3:1 Schade (87.)
Schiedsrichter: Pieroth (Frankfurt)
Zuschauer: 12000
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