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Saison 1953/1954
10. Spieltag - So., 25.10.1953, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - Viktoria Aschaffenburg
2:1 (1:1)
Nicht immer spielt man so gut Fußball, wie es der Gegner zulässt. Im Ronbof spielte man, so gut man konnte. Und das war eben nicht genug, um die im nasskalten Oktoberwetter ausharrenden Zuschauer zu erwärmen.
Weil doch noch beide Punkte unter Dach und Fach gebracht wurden, sah man auch einen zufriedenen Willi Hahnemann, der im übrigen wenig gesprächig war, es aber durchaus in Ordnung gefunden hätte, wenn Aschaffenburg noch zum Ausgleich gekommen wäre. Nehmen wir die netteste Szene vorweg, die sich am Spielfeldrand abspielte, als Buller (vorrübergehend) verletzt ausschied. Trainer Hahnemann war der erste, der Buller zur Hilfe eilte, ihn in eine Wolldecke hüllte und sich zusammen mit dem Fürther Masseur um den Aschaffenburger bemühte, bevor Ernst Lehner, Aschaffenburgs Trainer, zur Stelle war. Pech zum soundsovielten Male war für mich, dass ich Horst Hoffmann immer in einer wenig liebenswerten Form antreffe, wenn ich Fürther Spiele besuche. Wirbelndes Stürmerspiel mag seine Vorteile haben. Rochieren ist gut, wenn man damit die Deckung des Gegners aufreißt. Aber der gute Horst wusste eigentlich nie recht, wo er spielen sollte und kam zudem in keiner Stürmerposition so zur Geltung, dass sein Wechseln Vorteile eingebracht hätte. Müßig ist darüber nachzudenken, was geschehen wäre, wenn nach dem Aschaffenburger 1:0 in der 1. Minute (!) Schiedsrichter Kandelbinder einen wirklich berechtigten Elfmeter gegeben hätte, als Koch die Situation nur durch ein strafstoßreifes Foul klärte - die Pfeife Kandelbinders jedoch stumm blieb. So blieb es schließlich Verteidiger Erhard vorbehalten, einen Eckball, den Paßler fallen ließ, einzudrücken und damit Sieg und Punkte sicherzustellen.
Gewiss, man war auf beiden Seiten eifrigst am Werk, weitere Tore zu schießen, aber es blieb nur bei schüchternen Versuchen. Fürth hatte überhaupt keinen Stürmer, der dies zuwege hätte bringen können, und Aschaffenburgs „Spundflasche-Typ", Neuschäfer, fehlten die ausführenden Leute, die auf seine Ideen eingegangen wären. Von den zehn Stürmern hinterließ nur er allein den Eindruck eines technisch versierten, „mit Kopf" spielenden Angreifers. Überraschender als sonst kamen Appis Schüsse, zaudernder noch als sonst wirkte Häfner, durchsichtiger als sonst spielte Staab, abseitsverdächtig lauerte immer Jekat.
Man kann aber auch nicht gerade sagen, dass das Spiel langweilig gewesen wäre. Tempo hatte es schon, manche Spielzüge deuteten an, was beide können, wobei das Wort von einer Nur-Kampfmannschaft Aschaffenburgs durch technisch gekonntes Spiel entkräftet wurde.
Das Übergewicht, das die Fürther In der Deckung hatten, war für den Sieg schließlich entscheidend. Geißler-Koch-Erhard gaben sich keine Blöße. Mai jagte einmal übers ganze Feld, um gleich darauf wieder einen Aschaffenburger Angriff zu stoppen, und Vorläufer bewies gegen die Viktoria-Stürmer, dass er der Härtere ist.
Beifall gab es oft für den Ex-Fürther Helbig, der die Fürther davon überzeugte, dass er mehr kann, als man es zuweilen in Fürth sah.
Warum Fürth zu Hause so schlecht spielt? Wir vermögen es leider nicht zu sagen. Aber zum Überlegen reizt zweifellos der Vergleich Auswärts - zu Hause: in München 6:2, in Stuttgart (Kickers) 3:1, in Waldhof 2:2, in Offenbach 1:1; zu Hause: BCA 1:0, Aschaffenburg 2:1, VfB Stuttgart 2:2, „Club" 0:2. Überschwengliche Kritiken in Auswärtsspielen, mit Hängen und Würgen Punktesammeln vor eigenem Publikum. Da werde noch einer schlau!

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - Viktoria Aschaffenburg 5:2
SpVgg Fürth: Geißler - Koch, Erhard - Mai, Vorläufer, Gottinger - Frosch, Bauer, Häfner, Appis, Hoffmann - Trainer: Willi Hahnemann
Viktoria Aschaffenburg: Paßler - Bahlke, Buller - Helbig, Giller, P. Schmidt - Schiele, Neuschäfer, Jekat, Staab, O. Schmitt - Trainer: Ernst Lehner
Tore: 0:1 Neuschäfer (1.), 1:1 Appis (10.), 2:1 Erhard (54.)
Schiedsrichter: Kandlbinder (Regensburg)
Zuschauer: 7000
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