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Saison 1953/1954
12. Spieltag - So., 08.11.1953, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - Hessen Kassel
2:3 (2:2)
Hessen Kassel vollendete, was schon der BC Augsburg und Viktoria Aschaffenburg in den letzten Spielen angedeutet haben! Es bewies, dass die Fürther Abwehr, für eine der besten in der süddeutschen Oberliga gehalten, aus dem Konzept gebracht werden kann, wenn auf der Gegenseite ein Spieler steht, der mit Raffinesse, großartiger Balltechnik und - wenn es die Situation erfordert - mit erstaunlicher Spurtkraft Regie führt. Fürth kapitulierte vor Siebert, vor dessen Spielideen, vor dessen Spielkunst! Und es beugte sich vor ehrgeizigem Einsatz von zehn Spielern (!), die an diesem Herbsttag förmlich von dem Gedanken beseelt waren, eine Wende herbeizuführen. Auf diesen (einfachen?) Nenner ist Fürths Niederlage zurückzuführen . . .
Dabei begann alles so ungetrübt und optimistisch: Hoffmanns 1:0 in der 8. Minute gab der „Kleeblatt"-Elf Sicherheit. Nervosität und Fehlpässe bei den Gästen (Schmied, Schmidt, Dinger). Plötzlich wie aus heiterem Himmel das 1:1, als Deeg einen zurückgespielten Ball volley nahm und aus 20 Metern in die rechte untere Ecke knallte.
Wie weggefegt war die Spielkunst, der planvolle Offensivdrang Fürths. Unsicherheit in der Abwehr kam auf, als Frosch mehrmals gegen Siebert kapitulieren musste und Hellwig beinahe mühelos Vorläufer umging. Was aber war geschehen, als Hellwig in der 22. Minute einen Freistoß von rechts gefühlvoll vors Tor hob und Siebert mühelos einköpfte? Wo war Geißler, wo Vorläufer? Hessen führte 2:1, und das mit zehn Mann. (Verteidiger Zinserling hatte sich kurz vorher bei einem Zusammenprall mit Hoffmann ein Bein gebrochen). Erhards Ausgleich, sein Verzweiflungsschuss landete hinter Schubert im Netz, ließ das Fürther Lager nochmals hoffen - vergebens. Zu deutlich, zu offensichtlich spürte man aber die Hilflosigkeit des Sturms gegen die eisenharte und leidenschaftliche Hessen-Abwehr.
Metzner war überall zu finden. Im Strafraum, im Mittelfeld, bei Siebert, der allein auf weiter Flur stand und scheinbar hoffnungslos von Frosch, Vorläufer, Koch eingekreist war. Ein Angriff nach dem anderen rollte in Richtung Tor der Gäste, vor dem aber neun Spieler das Spiel ihres Lebens lieferten. Immer wieder unterband ein Bein alle noch so geschickten Fürther Angriffe und immer wieder versuchten Deeg-Metzner, aus dem tiefen Mittelfeld den Ball nach vorn zu schleppen. Bei aller Überlastung keine Nervosität, nur blitzschnelles Abspiel und Handeln auf eigene Faust. Und Kassel hatte Erfolg damit. Denn es lockte durch seine Nur-Verteidigung alle Fürther Kräfte zum Angriff, es entblößte die Abwehr, in die Siebert, mit geschickten Vorlagen eingesetzt, laufend Unruhe hineintrug und kurz vor Schluss auch die Entscheidung erzwang, als er Bauer und Koch stehen ließ und den entgegenstürzenden Geißler mit einem Scharfschuss schlug - 3:2.
Fürths Elf enttäuschte. Nicht wegen der Niederlage. Nein, der Weg, wie sie eine Wendung anstrebte, war zu durchsichtig (Spiel in der Mitte, anstatt über die Flügel).

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - Hessen Kassel 1:2
SpVgg Fürth: Geißler - Koch, Frosch - Mai, Vorläufer, Erhard - Hoffmann, Bauer, Ullrich, Appis, Brenzke - Trainer: Willi Hahnemann
Hessen Kassel: Schubert - Knothe, Zinserling - Dinger, Hutfles, Deeg - Siebert, Metzner, Hellwig, Schmidt, Schmied - Trainer: Rudi Gellesch
Tore: 1:0 Hoffmann (8.). 1:1 Deeg (13.), 1:2 Siebert (22.), 2:2 Erhard (41.), 2:3 Siebert (81.)
Schiedsrichter: Heller (Stuttgart)
Zuschauer: 5000
Besondere Vorkommnisse: Zinserling ausgeschieden wegen Beinbruchs (20.)
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