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Saison 1953/1954
8. Spieltag - So., 04.10.1953, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - BC Augsburg
1:0 (0:0)
Fürth, trotz seiner schmerzlichen Spielerverluste durch überraschende Auswärtserfolge zum Favoriten avanciert, gewann „nur" 1:0?
„Mit Glück, viel Glück sogar", werden alle jene unsere Frage ergänzen, die nicht mit bangendem Herzen dabei waren, sondern mit kühl-kritischer Objektivität urteilten. Denn sie sahen, wie eine zwar einsatzfreudige, aber zu ideenlos aufspielende Fürther Elf stürmte, dann aber - zumal nach der 1:0-Führung - von einem blitzschnell aus dem tiefen Mittelfeld überfallartig hervortretenden Vier-Männer-Sturm des BCA gekontert wurde, so geschickt und gefährlich, dass Erhard, Koch, Geißler alle Mühe hatten, den Ausgleich zu verhindern.
„Wir gewannen verdient!" werden dagegen andere einwenden, die mit zufriedenen Augen verfolgt hatten, mit welch erstaunlichem Unvermögen Znottka, Schuller und selbst Bachl hundertprozentige Torchancen leichtsinnig vergaben. Es ist schwer, einer Favoritenstellung nachzukommen. Zumal zu Hause! Der BCA legte, obwohl kein reines Defensivsystem spielend, eine schnelle und zähe Abwehr um seinen Strafraum; sie genügte, um einen schablonenhaft operierenden Fürther Sturm aufzuhalten. Horst Hoffmann fehlte der Blick, die Umsicht, um fein gesponnene Kombinationszüge blitzschnell weiterzuspinnen. Appis blieb der langsame Starter, der durch seine Umständlichkeit hemmend wirkte. Und Bauer, Frosch, Brenzke brauchen Nebenspieler, von denen sie dirigiert werden; sie fügen sich zwar in das Mannschaftsspiel ein, aber ein Spiel zu entscheiden, Chancen durch eigene Initiative herauszuarbeiten, dazu fehlt ihnen Entschlusskraft und auch Mut.
Fürth versänke im Mittelfeld, besäße es nicht in Gottinger-Mai ein Außenläufer-Paar von Format. Kein Wunder, wenn Herberger beide in den Kreis seiner Nationalmannschaftskandidaten genommen hat. Gottinger begann wohl nicht mit der gewohnten Kaltschnäuzigkeit (seine Verletzung, Gehirnerschütterung vor zwei Wochen, riet zur Vorsicht). Als er aber in der zweiten Halbzeit durch beherzten Weitschuss die Entscheidung erzielt und Selbstvertrauen gewonnen hatte, wurde er zu dem gefürchteten nachdrängenden Außenläufer, der Unruhe in Augsburgs Abwehr hineintrug.
Unsere kritischen Blicke lagen vor allem auf Mai, dem torehrgeizigen (!) rechten Läufer. Es ist erstaunlich, was dieser Spieler in 90 Spielminuten schafft. Soeben mit letzter Konsequenz seine Defensivaufgaben erfüllend, schaltet er sich blitzschnell als sechster Stürmer mit in den Angriff ein. Und mit welchem Temperament, mit welcher. Tatkraft trumpft er auf!
Genau das Gegenteil zu ihm, an Wirkung jedoch nicht ein Deut schwächer, Erhard: ruhig, sachlich, mit bestechender Sauberkeit trotz harten Einsatzes. Diese Abwehr, deren Reihen von Geißler und Koch (stark verbessert) fein ergänzt werden, ist Fürths Rückhalt und Stärke . , .
Der BCA brachte sich selbst um seine Früchte; denn er hielt die Trümpfe in der Hand, die das Spiel zu seinen Gunsten hätten entscheiden können. Hofstätter-Nilklasch-Hampel (er imponierte uns gegen Spielende durch machtvolle Offensivarbeit), bremsten den ohne Gottingers und Mais Einsatz zu nüchtern wirkenden Fürther Sturm, während der Dreimänner-Sturm aus blitzschnellen Steilvorlagen Kapital schlug; trotz Erhard, Koch, Geißler arbeitete er sich Chancen heraus, die niemals hätten vergeben werden dürfen.
Koch rettete zweimal auf der Linie, Schuller rollte den Ball einmal am leeren Tor vorbei! Und das bei der knappen Fürther Führung! Verständlich, wenn deshalb eine Nervosität sich in der Kleeblatt-Elf bemerkbar machte, die den Spielfluss hemmte. Nie aber darf Appis Doppel-Foul innerhalb zwei Minuten (an Hofstätter und Niklasch) dadurch entschuldigt werden. Bei einem energischeren Schiedsrichter als Horn, dem das Spiel oft deutlich aus der Hand glitt, wäre er um einen Platzverweis nicht herumgekommen.

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - BC Augsburg 2:2
SpVgg Fürth: Geißler - Koch, Erhard - Mai, Vorläufer, Gottinger - Frosch, Bauer, Hoffmann, Appis, Brenzke - Trainer: Willi Hahnemann
BC Augsburg: Gitschier - Müller, Fischer - Niklasch, Hochstätter, Hampel - Schlump, Bachl, Znottka, Biesinger, Schuller - Trainer: Hans Hipp
Tore: 1:0 Gottinger (57.)
Schiedsrichter: Horn (München)
Zuschauer: 7000
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