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Saison 1953/1954
Jubiläumsspiel - 50 Jahre SpVgg Fürth - So., 02.08.1953
SpVgg Fürth - Wacker Wien
1:4 (1:2)
Wir hörten vor dem Spiel Stimmen, die sich ganz im Widerspruch zu dem feierlichen Ereignis, Fürths 50. Jubiläum keineswegs optimistisch aussprachen: Von nun an ohne Höger, ohne Knoll, ohne Heibig, ohne Schade. Ob man diese Spielerverluste wohl leicht verschmerzen werde? Und alles sah gespannt auf den Rasen, wo sich eine ersatzgeschwächte Fürther Elf (Vorläufer, Appis fehlten) mit den vieldiskutierten Neuerwerbungen einem großen Gegner stellte. Imhof (ein Nationalspieler aus der Ostzone) hatte vom DFB eine Sondergenehmigung erhalten. Ihn aber beneideten wir am allerwenigsten. Denn er musste schließlich vor kritischem Publikum zeigen, ob er das Zeug in sich habe, eines Tages Horst Schade vollwertig zu ersetzen.
Das 1:4 spricht eine klare Sprache aber Geduld, liebe Fürther Freunde, keine allzu voreiligen Rückschlüsse, kein frühes Resignieren am Start! Habt Ihr nicht gesehen, mit welch ehrgeizigem Temperament die Fürther Elf begann? Brenzke und Hoffmann fiel die Aufgabe zu, die neuen Spieler zu führen. Beide lösten sie mit viel Geschick. Denn während den ersten 20 Minuten brauchte niemand um Fürths Zukunft bangen. Pickels Spielwitz ließ viel Talent erkennen, Ullrich gefiel durch Freistellen und "Sich-Anbieten". Und Imhof, körperlich etwas schwach, führte den Ball gefühlvoll am Fuß; oft verriet er eine feine Spielübersicht, auch wenn seine Vorlagen zu kurz kamen. Wenn aber schließlich dieses Feuerwerk voll Ehrgeiz, Einsatzwillen und Schnelligkeit rasch abbrannte, dann lag es nicht an diesen jungen Spielern, sondern an der meisterhaften Kunst der Wiener, mit noch gefeilteren Mitteln zu kontern. Traumhaft sichere Ballführung (Wagner), genaues Zuspiel (Brinek), Witz und Ideen zu neuen Spielvariationen (Brousek, Bokon) und dann noch die oft unauffällige Kondition das waren Lichter, die die Wiener Schule in hellstem Glanz erstrahlen ließen. Und hierauf fand die junge Fürther Elf (noch) keine Gegenwehr.
Trotz Erhard, der mit sachlich nüchterner Spielweise zeitweise Dreh- und Angelpunkt der überlasteten Abwehr war, und Geißlers sicherem, entschlossenem Zupacken fanden Gottinger und Mai nicht die Zeit, durch energischen und zielklaren Aufbau dem noch unbeholfenen linken Flügel (Imhof, Ullrich, Pickel) den Boden zu ebnen. Vielleicht hätten Vorläufers Routine und die Kaltschnäuzigkeit  von Appis der Fürther Elf die fehlende Homogenität verschafft. So aber verriet das Spiel vor allem in der zweiten Halbzeit erschreckend viel Unsicherheit, allzu frühe Mutlosigkeit.
Trainer Hahnemann wird erkannt haben, wo es gilt, mit erfahrener Hand die vorhandenen Talente zu formen und reifen zu lassen. Nicht den Kopf voreilig sinken lassen! Schließlich spielt nicht jeden Tag der Gegner so witzig und stark auf, wie diesmal Wacker. Und liegt nicht schon eine kleine Entschuldigung, ein kleiner Trost in der Meinung des viel gereisten, umsichtig urteilenden Fußball-Globetrotters Ukrainczyk, wenn er sagt, dass Wacker in der augenblicklichen Spielstärke mit zu den besten Mannschaften Europas gehört.
Nach diesem Spiel, das Fürth vor eine gewaltige Aufgabe stellte, können wir Ukrainczyks Urteil erst richtig verstehen.
SpVgg Fürth: Geißler - Bauer, Erhard - Mai, Frosch, Gottinger - Hoffmann, Brenzke, Imhof, Ullrich (46. Landleiter), Pickel - Trainer: Willi Hahnemann
Wacker Wien: Pelikan - Kollmann, Foreth - Kaubek, Koclicek, Brinek - Bokori, Wagner, Brousek, Hinesser, Haummer
Tore: 1:0 Imhof (18.), 1:1 Wagner (25.), 1:2 Wagner (42., Handelfmeter), 1:3 Haummer (58.), 1:4 Bokon (89.)
Schiedsrichter: Meier (Neumarkt)
Zuschauer: 16000
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