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Saison 1955/1956
10. Spieltag - So., 06.11.1955, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - Schwaben Augsburg
3:1 (2:0)
Hoffmanns Jubiläumsgeschenk: Prachttreffer.

Seltsam, wie schnell ein Spiel sein Gesicht verlieren kann. Über 60 Minuten lang schienen für aufmerksame Beobachter nur Fürther auf dem Rasen zu sein - so elanvoll, mit kämpferischem Schwung und beherzter Kraft stürmten und spielten die „Kleeblättler".
Eine schnelle 1:0-, 2:0-Führung lag in der Luft. Angetrieben von der in altem Stil auftrumpfenden, mächtigen Läuferachse Mai-Gottinger kam der Angriff schnell auf Touren. Wie am Fließband quollen die Bälle nach vorn. Wären nicht Süßmann, Georg Kneitel und der aufmerksam deckende Frisch immer wieder eindrucksvolle Retter in höchster Not gewesen, die „Schwaben" hätten schon zur Pause jeden Glauben an eine Wendung verloren gehabt.
Und da passierte es in der 66. Minute, dass Schmelzinger eine Flanke Nöths über den falsch postierten Geißler hinweg ins leere Tor köpfte - nur mehr 1:2!
Ein Schock für die Fürther, die vorher wie klare Sieger aussahen. Plötzlich stürmten die „Schwaben" rnit sechs, sieben Mann. Struzina durch, Schus, Ecke! Schmuttermair legt sich den Ball vor, Schuss, Ecke! Mitten in das drohende 2:2 aber fiel dann die endgültige Entscheidung, als Appis aus 20 Meter einen Scharfschuss für Süßmann unhaltbar ins linke Eck setzte. Eine heraufziehende Überraschung war noch einmal verhindert worden ...
Wir geben objektiv zu: ein Unentschieden hatten diese „Schwaben" nicht verdient. Ihr Spiel wirkte 60 Minuten lang schablonisch, ohne Ideen. Im Sturm verstand niemand den Ball zu halten. Nöth, wohl technisch versiert und mit Blick für den Nebenmann, hatte keine kämpferische Kraft. Mühelos eroberte sich der lebendige, einsatzfreudige Mai das Mittelfeld. Und mit diesem Pluspunkt machten die „Kleeblättler" das Spiel, so sicher und energisch, dass eigentlich niemand an ihrem Sieg zweifeln mochte. Die Abwehr stand wie aus einem Guß. Engelhardt führte sich als linker Verteidiger vielversprechend ein. Koch-Bauer wirkten wie alte Routiniers, die kaum zu überraschen waren.
Dennoch: der Sturm musste all diese Vorteile schneller und energischer auswerten, zumal die Schwaben-Deckung, trotz vieler guter Szenen von Georg Kneitel, Schmuttermair und Hans Kneitel nicht gerade sattelfest wirkte. Wenn Landleiter und Appis nur beherzter geschossen hätten, Schmidt mehr Glück gehabt hätte! Sie sollten sich an der Entschlusskraft Hoffmanns ein Beispiel nehmen, der in der 26. Minute eine hohe Vorlage Schmidts direkt aufnahm und einem unerhörten Scharfschuss in die Maschen jagte. Das schönste Jubiläumsgeschenk zum 500. Spiel!
Auffallend die weitere Verbesserung des kleinen, unverwüstlichen Schmidt. Er kämpft bis zur 90. Minute und weiß mit dem Ball umzugehen. Nur sollten ihn seine Kameraden flach anspielen, hohe Bälle werden immer eine Beute der meist größeren, robusteren Mittelläufer.
Die „Schwaben": Unverständlich ihr einsatzloses, unkonzentriertes Spiel in der ersten Hälfte. So gewinnt man kein Spiel. Als in der zweiten Halbzeit der Anschlusstreffer gefallen war, versuchten sie all das wieder gutzumachen, was vorher versäumt worden war. Es gelang nicht. Es war zu spät!

(aus "Sport-Magazin Ausgabe A Nr. 45/55 vom 07.11.1955)

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - Schwaben Augsburg 0:1

Pitt

SpVgg Fürth: Geißler - Bauer, Engelhardt - Mai, Koch, Gottinger - Hoffmann, Appis, Schmidt, Baumgärtner, Landleiter - Trainer: Hans Schmidt
Schwaben Augsburg: Süßmann - Frisch, Nenning - Schmuttermair, G. Kneitel, H. Kneitel - Piwon, Schmelzinger, Struzina, Nöth, Harlacher - Trainer: Hans Merkle
Tore: 1:0 Hoffmann (26.), 2:0 Baumgärtner (41.), 2:1 Schmelzinger (66.), 3:1 Appis (78.)
Schiedsrichter: Kandlbinder (Regensburg)
Zuschauer: 5000
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