suche   |   kontakt  
  spieldetails   startseite » saison 1955/56 » lizenzmannschaft » oberliga sã¼d
Saison 1955/1956
14. Spieltag - So., 11.12.1955, 14:15 Uhr
SpVgg Fürth - Viktoria Aschaffenburg
1:1 (1:0)

Wenn Viktoria noch zwei Neuschäfer hätte...
Fürth selten so kopflos.

1:0 führen, die Gelegenheiten zum 2:0, ja. 3:0 vor den Füßen haben und dann doch nur 1:1 spielen - das ist bitter. Bitter für eine Mannschaft, die Punkte so notwendig braucht wie Fürth.
Aber seien wir objektiv: auch wenn die „Kleeblättler" - vor allem in den ersten 20 Minuten - ein ansprechendes Mittelfeldspiel entwickelten, mit schnellen Passfolgen und Gottingers weiten Vorlagen über 20 bis 30 Metern starteten, lang hielt diese Überlegenheit nicht an. Mai fand sich trotz besten Willens nicht auf dem für ihn ungewohnten Mittelstürmerposten zurecht, weil er zu umständlich wirkte und auch bei seinen Nebenleuten Appis (weit zurückhängend) und dem jungen Nachwuchsmann Knoesel kein Verständnis fand. Hoffmann klebte zu sehr an der Außenlinie, Landleiter war weit von seiner Normalform entfernt.
Als dann, nach kaum 20 Minuten, gute Gelegenheiten unkonzentriert vergeben wurden, verlor die Mannschaft jedes spielerische Konzept. Es mag hart klingen, aber so unkonzentriert, so auf Zufall spielend, sahen wir die „Kleeblättler" noch nie. Zu schnell verloren sie das Herz, als die mühsam erarbeitete Überlegenheit nicht in Torerfolge umgemünzt wurde.
Das aber war ganz nach dem Geschmack der Viktoria, passte in ihren taktischen Plan: die Fürther anstürmen zu lassen, um dann kühl und entschlossen zu kontern, mit zurückhängenden Außenstürmern (als Verstärkung, der Abwehr) und der eigentlichen Angriffsspitze: Hauner - Staab - Neuschäfer.
Schon vor Jahren imponierte uns der eigenwillige, technisch ungemein begabte Neuschäfer im „Zabo". Heute war er die Spielerpersönlichkeit auf dem Platz: schnell, mit beherzter Entschlusskraft und einer Ballführung, wie sie musterhafter kaum vorgeführt werden kann. Neuschäfer allein beschäftigte die Fürther Abwehr mehr als Staab, Hauner, Schnabel zusammen. Wie wäre es wohl gekommen, würden diese besser auf seine Ideen eingegangen sein. . . Vergebens sah er sich nach einem mitgelaufenen Kameraden um, wenn er mit blitzschnellem Vorstoß eine tiefe Lücke in der Fürther Deckung aufgerissen hatte.
Aber nur Neuschäfer ragte aus dieser Viktoria-Elf heraus, die uns, was die Gesamtleistung anbelangt, sehr enttäuschte. Hoffmann, Giller, Karl Schmitt - ja! Aber die anderen? Guter Durchschnitt!
Unverständlich für die 3000, weshalb Fürth diesen Gegner nicht in die Knie zwingen konnte. Es lag an der eigenen falschen taktischen Einstellung, die Spielerpositionen zu oft zu tauschen. Und es dauerte zu lange, bis der Ball unter Kontrolle (Landleiter, Knoesel) und überlegt in den Angriff gebracht wurde. Am besten gefielen uns noch Hoffmanns Einsatz und Engelhardts Entschlusskraft. Und wenn gar Drossel nicht gewesen wäre...!
1:1 - ein Punkt blieb im „Ronhof". Beinahe wäre auch er nach Aschaffenburg gewandert, als Neuschäfer (89. Minute) wie so oft Höfling stehen ließ und allein dem Tor zustrebte. Schiedsrichter Fischer - oft unverständlich entscheidend - pfiff ab. Eine Sekunde später lag der Ball im Fürther Tor.
Wir müssen gleich zu Anfang in die ,,Krankenpapiere" beider Mannschaften nachtragen: Budion (Erkältung) bei Aschaffenburg, Schmolke (wieder in der Reserve, aber erkältet), Schmidt krank, Baumgärtner (Augenverletzung) bei Fürth.
Im Fürther Lager war man sich einig, dass Torwart Paßlers Foul an Knoesel elfmeterreif war. „Aschaffenburg hatte seine Stärksten in Neuschäfer und Hauner", meinte "Bumbes" Schmidt „und ich habe unsere Mannschaft ständig davor gewarnt. Wir hatten in der ersten halben Stunde, als Viktoria noch nicht warm war, unsere Chancen (Mai!?)".
Ludwig Janda von der Viktoria sagte nur: „Wir sind mit dem einen Punkt hochzufrieden und Fürth kann es seinem Torwart Drossel danken, dass nicht schon in der ersten Halbzeit Neuschäfers Scharfschuss den Weg ins Ziel fand. . ."

(aus "Sport-Magazin Ausgabe A Nr. 50/55 vom 12.12.1955)

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - Viktoria Aschaffenburg 3:0 
 

Pitt

SpVgg Fürth: Drossel - Engelhardt, Höfling - Bauer, Koch, Gottinger - Hoffmann, Knoesel, Mai, Appis, Landleiter - Trainer: Hans Schmidt
Viktoria Aschaffenburg: Paßler - Mirsberger, Buller - K. Schmitt, Hoffmann, Giller - O. Schmitt, Neuschäfer, Staab, Hauner, Schnabel - Trainer: Ludwig Janda
Tore: 1:0 Hoffmann (17.), 1:1 Hauner (49.)
Schiedsrichter: Fischer (Augsburg)
Zuschauer: 3000
Ist uns ein Fehler unterlaufen oder könnt Ihr weitere Informationen geben?
Dann schreibt uns bitte eine E-Mail!
« zurück
vorschau frauen
SC Amicitia München

SC Amicitia München
So., 12.05.2024
16:00 Uhr
vorschau frauen2
Würzburger Kickers

Würzburger Kickers
Sa., 11.05.2024
14:30 Uhr