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Saison 1955/1956
15. Spieltag - So., 25.12.1955, 14:15 Uhr
FSV Frankfurt - SpVgg Fürth
0:1 (0:1)
Schmolke baute Fürths Bollwerk auf.
Nach Landleiters Tor berannte der FSV unaufhörlich Fürths Tor.

Elf überglückliche Fürther Spieler warfen beim Schlusspfiff jubelnd die Arme in die Höhe. Wer fragt da noch, ob der Sieg glücklich war oder nicht. Freilich, von der alten Fürther Spielkunst war nicht mehr viel zu sehen. Als Landleiter die Gäste in Führung gebracht hatte, schalteten diese völlig auf Defensive um. Pausenlos berannte der FSV das von vielen Fürther Beinen versperrte Tor. Dabei begingen die Frankfurter den entscheidenden Fehler, die Bälle hoch in die Mitte zu spielen, anstatt mit flachen Vorlagen die Flügel einzusetzen. Die Fürther zeigten sich im Kopfballspiel als wahre Meister. So vereitelten sie, oft im letzten Augenblick, sichere Torchancen der Frankfurter.
Zweimal wäre allerdings alle Fürther Abwehrkunst doch vergeblich gewesen. Einmal, als Herrmann im Strafraum nach Behinderung durch einen Fürther zu Fall kam, aber der sonst ausgezeichnete Leonhardt den Elfmeter den Frankfurtern versagte. Das andere Mal, als „Scheppe" Kraus den Ball an die Latte jagte.
Wir deuteten es bereits an, dass die Frankfurter das Innnenspiel übertrieben und damit den Fürthern die Abwehr wesentlich erleichterten. Außerdem wirkte Rappsilber mit seinem langsamen Spiel sehr hemmend, Herrmann hatte außer seiner Schnelligkeit auch nicht viel zu bieten. Buchenau konnte nach rechts oder links laufen, immer folgte ihm der großartige Fürther Stopper Schmolke. Strittmatter und vor allem „Scheppe" Kraus, der bei vielen Schüssen Pech hatte, waren noch die besten Frankfurter Stürmer. In der Läuferreihe überragte der seit acht Wochen erstmals wieder spielende Werner Mayer, Niebel verdarb viel durch schlechtes Zuspiel.
Die Hintermannschaft wurde von dem Fürther Dreimännersturm (Appis und vor allem Hoffmann hielten sich zur Verstärkung der Deckung meist hinten auf) vor keine ernsthafte Probe gestellt, wenn auch Nold mit dem technisch gewandten Landleiter oft seine Mühe hatte. Torhüter Klemm war so gut wie arbeitslos, oft lief er mit dem Ball am Fuß bis an die Mittellinie!
Die Fürther Mannschaft verdient für ihr aufopferungsvolles Spiel ein Gesamtlob. Wenn die ausgezeichneten Verteidiger Bauer und Koch noch besser decken, wird ihr Auftreten noch wirkungsvoller sein. Torhüter Drossel zeigte hervorragende Paraden. Mai und Erhard (Gottinger war zwar mitgefahren, an einen Einsatz war aber wegen seiner Verletzung nicht zu denken) kamen zu keinem planvollen Aufbau, da sie mit der Abwehr überlastet waren. In Schmolke haben die Fürther einen ganz hervorragenden Mittelläufer. Schnell, sicher im Abschlag, glänzend im Stellungs- und Kopfballspiel. Mittelstürmer Hoffmann gab mit seinem Einsatz das beste Vorbild für seine Kameraden. Unermüdlich auch Schmidt und Appis, während Landleiter nach ausgezeichnetem Beginn später nachließ.
"Bumbes" Schmidt strahlte: „Dass wir schön spielen können, haben wir früher und auch heute in den ersten 20 Minuten gezeigt, diesmal kam aber noch eine ausgezeichnete Deckungsarbeit hinzu. Die Frankfurter haben mir gut gefallen, und deswegen freue ich mich um so mehr über unseren Sieg. Nun sehe ich der Zukunft wieder rosiger entgegen." Ludwig Jäckel drückte jedem seiner Spieler anerkennend die Hand, während Masseur Bratner die zerschundenen Beine einiger Spieler verpflasterte.
Bei den Frankfurtern ging es ruhiger zu. Buchenau lobte vor allem Torhüter Drossel, während Richard Herrmann resignierend abwinkte: „Wie soll man eine so vielbeinige und noch dazu so gute Abwehr überwinden?"

(aus "Sport-Magazin Ausgabe A Nr. 52/55 vom 26.12.1955)

Vorspiel der Reserven: FSV Frankfurt - SpVgg Fürth 3:2

Pitt

FSV Frankfurt: Klemm - Nold, Krone - W. Mayer, Lurz, Niebel - Herrmann, Rappsilber, Buchenau, Strittmatter, Kraus - Trainer: Willibald Kreß
SpVgg Fürth: Drossel - Bauer, Koch - Mai, Schmolke, Erhard - Engelhardt, Schmidt, Hoffmann, Appis, Landleiter - Trainer: Hans Schmidt
Tore: 0:1 Landleiter (11.)
Schiedsrichter: Leonhardt (Stuttgart)
Zuschauer: 4000
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