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Saison 1955/1956
29. Spieltag - So., 22.04.1956, 15:00 Uhr
Viktoria Aschaffenburg - SpVgg Fürth
7:1 (5:1)

Wie hatten wir uns in Aschaffenburg auf die Spielvereinigung Fürth gefreut! Schon allein der Genuss, Viktorias Sturmspitzen Neuschäfer und Hauner gegen Fürths abgebrühte internationale Läufer Erhard und Mai am Werk zu sehen, trieb noch einmal annähernd 10 000 Zuschauer an den Schönbusch.
... aber beachten Sie nun den sensationellen Auftakt: 3. Minute: Fürths schwungvoller Start gipfelt in einem Tor von Max Appis, der Paßler aus halbrechter Position mit einem tückischen 18-Meter-Bogenschuss überrascht. 6. Minute: Erhard und Giller fabrizieren mit scharfem, aber keineswegs unfairem Einsatz einen Pressball. Die Aktion wird weiter nicht beachtet, da läuft "Bumbes" Schmidt ins Feld, führt Erhard an den Spielfeldrand und ruft verzweifelt nach einem Arzt, während die Vorbereitungen getroffen werden, Erhard mit einer hässlich klaffenden Risswunde am Unterschenkel ins Städtische Krankenhaus zu überführen, bricht Hauner am rechten Flügel durch, Drossel lässt den Flachschuß aus den Händen gleiten und Neuschäfer schiebt zum Ausgleich ein - 1.1!
Das bedeutete Fürths rettungslosen und hoffnungslosen Untergang. Bevor sich die schockierte Elf auch nur annähernd auf die verwirrenden Passfolgen und Positionswechsel der entfesselten Aschaffenburger einstellen konnten, ertönte bereits bei einem Stand von 5:1 der Halbzeitpfiff Tschenschers. Hoffmann, hatte ohne Erfolg versucht, den raffinierten Junior Hauner zu bremsen. Budion-Rarrasch-Neuschäfer sprühten vor Spiellaune, Giller und Schmidt stürmten mit, sogar Verteidiger Buller schoss ein Tor.
Schon in dieser Phase musste man um etwa acht Minustreffer für die Spielvereinigung fürchten. Karl Mai, zuweilen mit lauter Stimme einige geschliffene Gegenangriffe inszenierend, vermochte an diesem Dilemma nichts zu ändern. Es blieb bei wenigen Ansätzen und zwei bis drei Chancen, die der spielerisch recht gute Außenstürmer Schmidt glücklos vergab. Landleiter deutete gelegendlich eine gute Schusskraft an, minutenweise lief der Ball auch über drei bis vier Stationen. Die Macht und Initiative war jedoch bei Aschaffenburg. Selbst dann noch, als Ludwig Janda dem langen Neuschäfer in Anbetracht des Duisburger Lehrgangs Ruhe und Schonung empfahl. Hauner war diesmal unter Budions genialer Führung Viktorias gefeiertster Stürmer. Er krönte seine Leistung schließlich mit einem waschechten „Hattrick"! Aber: Weder ein Fürther noch ein Aschaffenburger werden in der Übersichtstafel des Sportmagazins im Fettdruck erscheinen. Hier alles im Spielrausch, auf Katz und Maus bedacht - dort Resignation und Ohnmacht ... 
"Bumbes" Schmidt stellte sich trotz des Dilemmas aufgeschlossen und freundlich zum Interview: „Nach Erhards Ausscheiden ging jedes Konzept verloren. Aschaffenburg ist eine spielstarke, sehr ausgeglichene Elf, jeder übernimmt abwechselnd die Rolle des Initiators. Mit Erhard wäre natürlich manche Lücke geschlossen worden. Drossel, überhaupt die gesamte Elf, war nicht in bester Form.

Vorspiel der Reserven: Viktoria Aschaffenburg - SpVgg Fürth 0:2
 

Viktoria Aschaffenburg: Paßler - Mirsberger, Buller - K. Schmitt, Hoffmann, Giller - Rarrasch, Neuschäfer, Staab, Hauner, Budion - Trainer: Ludwig Janda
SpVgg Fürth: Drossel - Engelhardt, Koch - Mai, Schmolke, Erhard - Schmidt, Hoffmann, Bauer, Appis, Landleiter - Trainer: Hans Schmidt
Tore: 0:1 Appis (3.), 1:1 Neuschäfer (6.), 2:1 Budion (15.), 3:1 Buller (33.), 4:1 Neuschäfer (35.), 5:1 Hauner (38.), 6:1 Hauner (58.), 7:1 Hauner (66.)
Schiedsrichter: Tschenscher (Mannheim)
Zuschauer: 9000
Besondere Vorkommnisse: Erhard in der 6. Minute verletzt ausgeschieden
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