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Saison 1956/1957
7. Spieltag - Sa., 06.10.1956, 16:00 Uhr
SpVgg Fürth - Stuttgarter Kickers
0:3 (0:2)
Solange der Fußball rollt, wird es dies geben: den krassen Unterschied in der Leistungskurve, heute das Hoch, morgen das Tief! Nur jenem mag das 0:3 überraschend kommen, der nach dem 7:2 im Derby glaubte, Fürths Höhenflug werde ewig andauern. Indessen führte er bereits acht Tage später zu einer vorschnellen, holperigen Landung.
Das Seltsame: man kann der Fürther Elf nicht einmal den Vorwurf machen, den Gegner auf die leichte Schulter genommen zu haben. Schon die ersten Minuten deuteten es an! Die Mannschaft spielte ihr Spiel, nichts war dem Zufall überlassen, alles hatte Hand und Fuß. Flach wanderte der Ball von hinten heraus in den Angriff, meist über die Flügel, die die Kickers-Deckung knacken sollten. Appis hielt die Fäden in der Hand, Kuhnert-Schmidt und der laufend rochierende Gotttnger waren die Stoßkeile, die den Torerfolg anstrebten. Eine Kopie des Derbys? Fürth blieb seinem Stil treu!
Aber selbst in diesen Minuten wurde offenbar, was später (für Fürther Herzen) grausame Wirklichkeit werden sollte: die Stuttgarter Kickers - wie täuscht ihr Tabellenplatz! - waren keine Anfänger, die sich mit alten Tricks überraschen ließen. Trainer Pfau, er bestätigte es uns hinterher, hatte einen taktischen Plan mit in den Ronhof gebracht, der alle Fürther Hoffnungen durchkreuzte: man ließ die Halbstürmer vorn, strebte damit an, dass Erhard-Bauer, die offensiven Außenläufer, nicht zur gewohnten Unterstützung ihres Sturmes kamen. Und wenn sie sich einmal von ihren Deckungsaufgaben lösten, dann sollten Geiger-Flaig die Lücken in der Fürther Abwehr nützen.
Wie prompt ging dieser Plan in Erfüllung! Als Mais Temperament ihn dazu verführte, als Mittelläufer einen Einwurf zu machen und der Ball verloren ging, brachte ein Steilpass an den wieselflinken Geiger das 1:0 für die Kickers. Wenige Minuten später ein Eckball für die Kickers. Wie hypnotisiert stand Geißler auf der Linie, als Mühleisen wuchtig einköpfte!
Fürth steckte nicht auf. Aber es spielte auf dem seifigen Boden unglücklich und kopflos! Strauß, mit schneller Entschlusskraft, verhinderte das wichtige Anschlußtor. Reaktionsschnell holte er einen Kuhnert-Nahschuss aus der Ecke. Zatopek, Fauser, der routinierte Mittelpunkt seiner Abwehr, und Scholz - sie alle behielten im Fürther Angriffswirbel ruhigen Kopf. Als dann Appis, ohne Verschulden des Gegners, in der 36. Minute vom Platz musste, später als Statist auf den rechten Flügel wechselte, war das Spiel endgültig entschieden ...
Unser Kompliment den Kickers! Mit der Aufgabe des Doppelstoppers fand die Elf zu neuer spielerischer Kraft. Wie beherrscht und umsichtig brachte sie den Ball in den Sturm, wo Geiger von Erhard meist nur mit übergroßer Härte gehalten werden konnte, wo Flaig seine Nebenstürmer geschickt einsetzte. Diese Kickers werden nicht absteigen! Zudem fehlten ja noch Siegfried Kronenbitter und Zechmeister!
Die „Kleeblättler" dürfen nicht mit dem Schicksal hadern. Die Dusche kam zur rechten Zeit, vor allem die Erkenntnis, dass zum Erfolg über einen mannschaftlich starken Gegner mehr notwendig ist, als diesmal geboten wurde.

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - Stuttgarter Kickers 2:1
SpVgg Fürth: Geißler - Engelhardt, Koch - Bauer, Mai, Erhard - Gottinger, Schmidt, Appis, Kuhnert, Landleiter - Trainer: Hans Schmidt
Stuttgarter Kickers: Strauß - Eberle, Scholz - Zatopek, Fauser, Rühle - Mühleisen, Geiger, Schefold, Flaig, Pflum - Trainer: Oswald Pfau
Tore: 0:1 Geiger (12.), 0:2 Mühleisen (18.), 0:3 Geiger (80.)
Schiedsrichter: Jüngst (Frankfurt)
Zuschauer: 10000
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