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Saison 1956/1957
10. Spieltag - So., 28.10.1956, 15:00 Uhr
Schwaben Augsburg - SpVgg Fürth
1:0 (0:0)
Die Spieler mussten einem Leid tun: sie versuchten Fußball zu spielen und stellten dabei fest, dass das unter den gegebenen Verhältnissen einfach nicht ging. Was nützte da technisches Können, was nützten da die schönsten Pässe in den freien Raum, wenn die Kugel im klebrigen Schneematsch stecken blieb, als ob sie von irgendeinem feindseligen Kobold gesteuert würde? Die einzige Möglichkeit, um überhaupt halbwegs zurecht zu kommen, war die primitivste Art von kick-and-rush. Unter diesen Umständen regierte der Zufall die Stunde . . .
Die Fürther kamen zuerst darauf, was in dieser unwirtlichen Schneelandschaft Not tat. Sie jagten die Bälle vor den gegnerischen Strafraum und vor allem Kuhnert setzte nach, auf Fehler der Schwaben lauernd. So wären sie auch beinahe zum Führungstreffer gekommen, doch Süßmann meisterte mit geradezu unwahrscheinlicher Reaktion Kuhnerts Nahbombe. Es war eine Leistung, wie sie der Schwaben-Torwart in den letzten Wochen immer wieder zeigt. Ihn, der sich in der Form seines Lebens befindet, verdanken die Schwaben nicht zuletzt ihre sieben Punkte! In der zweiten Halbzeit steigerten die Schwaben das Tempo, Schießl wurde zu einem überragenden Verteidiger, ließ Landleiter keinen Stich mehr und wuchtete den schweren Ball kraftvoll vor Fürths Tor. Georg Kneitel bremste die Versuche meist schon im Keime und der schlaue Lang nahm jeden Ball direkt, um die hemmende Wirkung des Schneebodens auszuschalten.
Fürth kam in stärkste Bedrängnis. Bauer, schnell und energisch, hatte Mühe, mit dem Supertechniker Harlacher und Schmolke warf sich dazwischen wie ein Parterreakrobat. Erhard und Gottinger vollbrachten im Mittelfeld das Pensum von Schwerarbeitern. Schon sah man einen scharfen Schuss im Fürther Netz, da ging Schmolke im Hechtsprung nach unten und wehrte den Ball auf der Linie ab. Es sah nach Handspiel aus, Schmolke hielt sich jedoch den Kopf und Schiedsrichter Alt ließ weiterspielen. Irgendwie schien der Frankfurter Unparteiische doch Gewissensbisse zu haben, denn eine Minute später, als der Ball Erhard an den Oberarm sprang, pfiff er ab und deutete auf den Elfmeterpunkt. Eine Chance, die sich Georg Kneitel nicht entgehen ließ!
Die Fürther lösten sich aus der Umklammerung und setzten zu einem bemerkenswerten Endspurt an. Aber sie konnten damit nur ihre ausgezeichnete Kondition beweisen, mehr nicht. . .
Abgekämpft, vollkommen durchnässt vom ständigen Schneefall saßen die Spieler beider Mannschaften in den Kabinen. Schwaben-Spielausschussvorsitzender Josef Hörner meinte: „Das war kein Spiel, das war eine kräftezehrende Konditionsschlacht. Ich halte unseren Sieg für verdient, weil Schiedsrichter Alt schon zuvor bei dem Handspiel von Schmolke hätte Elfmeter geben müssen." Trainer Jakosch fügte hinzu: „Bei einem solchen Boden ist ja ein Fußballspiel nicht möglich, da musste die Kampfkraft den Ausschlag geben."
Fürths altverdienter Spielausschussvorsitzender Jäckel glaubte, dass seine Elf ein Unentschieden verdient hätte. „Es hinterläßt immer einen trüben Nachgeschmack, wenn eine solche Auseinandersetzung durch einen Elfmeter entschieden wird. Und zudem durch einen Elfmeter, der meiner Ansicht nach keiner war."

Vorspiel der Reserven: Schwaben Augsburg - SpVgg Fürth 3:3
Schwaben Augsburg: Süßmann - Schießl, Rothmeier - Lidinsky, G. Kneitel, Lang - Schmelzinger, Frisch, Jungmann, H. Kneitel, Harlacher - Trainer: Werner Jakosch
SpVgg Fürth: Geißler - Bauer, Koch - Erhard, Schmolke, Gottinger - Schmidt, Engelhardt, Mai, Kuhnert, Landleiter - Trainer: Hans Schmidt
Tore: 1:0 G. Kneitel (53., Handelfmeter)
Schiedsrichter: Alt (Frankfurt)
Zuschauer: 3000
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