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Saison 1956/1957
15. Spieltag - So., 09.12.1956, 14:15 Uhr
SpVgg Fürth - VfR Mannheim
0:1 (0:1)
Wieder verloren! Wieder gegen einen Gegner, der sich aus Achtung vor Fürths spielerischem Namen von Anfang an auf die Defensive beschränkte, doppelstopperte und ganz seinem Glück vertraute! Nachdenklich, die Verbitterung über das 0:1 deutlich im Gesicht, ging Trainer „Bumbes" Schmidt in die Kabinen.
Was er in den abgelaufenen 90 Minuten erlebt hatte, was auch die 4000 draußen auf den Rängen in Dutzenden von Spielszenen klar erkannt hatten, hört sich befremdend an: die „Kleeblättler", deren spielerischer Frühling zu beginnen schien, als sie den „Club" im Derby mit 7:2 an die Wand drückten, dieses technisch beschlagene, mannschaftlich ausgewogene Team kann keine massierte Abwehr aufreißen. Wir wollen als Ausrede gelten lassen, dass mit dem immer noch verletzten Appis ein Mann fehlt, der gedanklich und mit schnellem Handeln diese Aufgabe lösen könnte. Das aber ist nie eine Ausrede dafür, dass sieben, acht Mann versagen, den Ball kreiseln lassen, ihn vor dem Strafraum in unzähligen Passfolgen vom rechten Flügel auf den linken und wenn möglich von dort wieder auf die andere Seite hinüberkombinieren. Eine Mannschaft, die das spielerische Zeug in sich hat, große Gegner schlagen zu können, versagt, wenn ein Gegner hinten dicht macht. So gesehen, ist Fürth heute eine Wunder-Elf geworden . . .
Man kann dem VfR keinen Vorwurf für sein einfallsloses taktisches Rezept machen. Ging der Plan nicht schnipp-schnapp auf? Heitmann hatte den Zug versäumt, also rückte Bender in die Mannschaft und bewachte Bauer auf Schritt und Tritt. Hinter Bender stand die markante Figur Keuerlebers als Ausputzer. Kaum waren neun Minuten gespielt, als der noch nicht völlig genesene "Otti" Meyer einen der seltenen VfR-Angriffe mit einem überraschenden Schuss abschloss. Der Ball prallte vor dem sich werfenden Geißler auf dem Boden auf, sprang Fürths Torwart an die linke Faust - und dann ins Tor - 0:1!
Mit eiskalter Ruhe ließ der VfR die Fürther anrennen. Das 1:0 gab Sicherheit, ja schon winkte das 2:0. Heinz, der kleine Außen mit dem großen Kämpferherzen, wurde von Engelhardt im Strafraum gelegt - Elfmeter. Zu überhastet lief Laumann an - Geißler hielt . . .
Was sich später im Ronhof abspielte, war wie vor tausend Jahren schon. Fürth brachte mit umständlichen Ballstafetten den Ball in den Angriff, Erhard-Mai zogen wohl das Spiel in die Breite, da aber Schmidt und auch Landleiter nie um Schreck und Heckmann herumkamen, fiel bereits die eine Möglichkeit aus, mit der man die VfR-Burg hätte stürmen können: über die Flügel.
In der Angriffsmitte fehlte dem Kleeblatt ein Mann mit Entschlusskraft und Wucht. Bauer wich auf die Flügel aus. Kuhnert-Gottinger sahen sich vier, fünf Gegnern gegenüber. Was dennoch durch diese mehrfach gesicherte Linie durchsickerte, hielt Weitz mit Eleganz und toller Reaktionsfähigkeit.
Das Bild wie vor tausend Jahren: während Fürth ohne sichtliche Temposteigerung (erst gegen Schluss flackerte echter Kampfgeist auf!) gemächlich nach Lücken in der VfR-Deckung spähte, standen vorn "Otti" Meyer, Heinz und der sehr fleißige, zudem geschickte Laumann ständig frei. Über ihre Positionen rollte dann der Ball, der aus der Abwehr meist von Herbert Mayer mit genauem Zuspiel angeliefert wurde. Mehr Kaltschnäuzigkeit und beherztes Ausnützen der Chancen, und der VfR hätte das Spiel mit 2:0, ja 3:0 gewinnen können. Seine Besten: Weitz, Keuerleber, Heinz, Laumann, sowie Meyer mit seiner Routine.
Bei Fürth Imponierten Engelhardt und Bauer. Die anderen glichen Schülern, die in der Prüfung alles Gelernte vor Aufregung vergessen hatten. Bedenken wir Kochs Verletzung (ab 50. Minute Statist auf Rechtsaußen) und Kuhnerts Lattenschuss, billigen wir Fürth 30 Prozent Pech zu. Die anderen 70 Prozent waren Unvermögen und taktische Fehlschlüsse. Das war das Entscheidende!

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - VfR Mannheim 3:1
SpVgg Fürth: Geißler - Engelhardt, Koch - Mai, Schmolke, Erhard - Schmidt, Gottinger, Bauer, Kuhnert, Landleiter - Trainer: Hans Schmidt
VfR Mannheim: Weitz - Schreck, Heckmann - H. Mayer, Keuerleber, Gründel - Bender, Diehl, O. Meyer, Laumann, Heinz - Trainer: Hans Merkle
Tore: 0:1 O. Meyer (9.)
Schiedsrichter: Böttcher (Kassel)
Zuschauer: 4000
Besondere Vorkommnisse: Geißler hält Foulelfmeter von Laumann (15.)
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