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Saison 1956/1957
13. Spieltag (Nachholspiel) - So., 16.12.1956, 14:15 Uhr
SpVgg Fürth - Viktoria Aschaffenburg
2:1 (1:0)
Am vergangenen Samstag sah der Chronist auf einen kurzen Sprung im Zigarrengeschäft von Alfred Mirsberger vorbei. Er hörte dabei so kritisch-kluge Bemerkungen wie: „Kondition, Spielverständnis, Temperament und beherzter Schwung - alles recht. Aber die entscheidende Rolle spielen im Fußball meist andere Dinge. Nennen wir es das Glück.
Dieses Glück sah am darauffolgenden Tag im Ronhof so aus:
28. Minute: Schmidt kämpft sich energisch am rechten Flügel durch, seine scharfe Vorlage erwischt der mit Volldampf anbrausende Bucklisch. Ohne zu überlegen oder gar zu zielen, schlägt das linke Bein nach dem Ball, der unhaltbar ins rechte obere Toreck zischt - 1:0 für Fürth.
65. Minute: Schmidt wird am Strafraumrand gelegt. Appis läuft aus schrägem Winkel an, knallt los - der Ball fliegt Groh an die Faust und von dort ins Netz - 2:0 für Fürth!
68. Minute: Fast scheint es, als würde sich Staab an der schnell formierten Fürther Abwehrmauer „zu Tode dribbeln", da dreht sich der Aschaffenburger plötzlich um seine Achse und schießt aus 18 Metern scharf ins rechte Eck, Drossel war jede Sicht versperrt - nur mehr 2:1.
Was wir damit sagen wollen: kein Torerfolg war klar herausgespielt, der Zufall reagierte wie selten im Ronhof, und das Glück verteilte launisch Sieg und Punkte. Auch wenn Fürth über weite Strecken überlegen war, die größere Kraft entwickelte, beherzter kämpfte und technisch reifer wirkte - die Tore fielen, als niemand sie erwartete!
Glückliches Fürth? Wir wollen die Pluspunkte keinesfalls übersehen, welche die Mannschaft in den kommenden Wochen wieder zuversichtlicher, stärker werden lassen. Erstmals spielte - und wie herbeigesehnt! - wieder Appis. Ohne gleich wieder ganz der Alte zu sein, spürte man sogleich seine energische Hand, die weiten, genauen Vorlagen in den Sturm und dann später, kurz vor Spielende, seine wuchtigen Schüsse. Wie rieb sich da Groh seine Finger . . .
Und der zweite Punkt (der Herberger angeht!): Erhards Formsteigerung. Vier-, fünfmal rettete der umsichtige, zurückhaltende, und gerade deshalb so wirkungsvolle Fürther gefährliche Situationen, wo Hauner und Staab der Weg zum Tor frei schien. Die anderen neun „Kleeblättler" müssen erst wieder zu sicherem spielerischem Rhythmus finden.
Aschaffenburg? Eine rätselhafte Elf! Herbolsheimer, obgleich von Erhard messerscharf gedeckt, der beste Stürmer; er sah am meisten und blieb doch bis Spielende von seinen Kameraden unverstanden. Budion zu langsam, Staab zu umständlich, Hauner meist im Abseits auf die Bälle wartend - es war kein frischer Wind in den Aktionen. Giller vertändelte sich im Mittelfeld, brauchte Minuten, bis er den Ball seinem Nebenmann zupasste. Gerade der Doppelstopper, mit dem Aschaffenburg antrat (Schnabel deckte Appis), verlangt, wenn er erfolgreich gespielt werden soll, schnelle Passfolgen und kraftvollen Einsatz. Am besten noch Mirsbergers abgerundete Leistung, Hoffmanns direkte weite Abschläge (aber ohne durchdachten Aufbau), Trainer Tauchert hat noch aufregende Tage vor sich.

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - Viktoria Aschaffenburg 0:3
SpVgg Fürth: Drossel - Engelhardt, Erhard - Bauer, Mai, Gottinger - Schmidt, Bucklisch, Appis, Gettinger, Landleiter - Trainer: Hans Schmidt
Viktoria Aschaffenburg: Groh - Mirsberger, Buller - K. Schmitt, R. Hoffmann, Giller - Herbolsheimer, Staab, Schnabel, Hauner, Budion - Trainer: Hans Tauchert
Tore: 1:0 Bucklisch (28.), 2:0 Appis (65.). 2:1 Staab (68.)
Schiedsrichter: Schmetzer (Mannheim)
Zuschauer: 5000
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