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Saison 1956/1957
Freundschaftsspiel - So., 03.03.1957
SpVgg Fürth - Vasas Budapest
3:2 (0:2)
Die Ungarn führten es eine Halbzeit lang vor, ließen den Ball schnell, aber unerhört präzis durch ihre Reihen laufen, schienen manchmal uni zwei oder drei Mann in der Überzahl zu sein, denn oft konnten sie sich aussuchen, welchen freistehenden Mann sie anspielten. Und dann schossen sie, dass es eine Freude war. Wäre nicht Drossel etliche Male reaktionsschnell durch sein Gehäuse geflogen, es hätte bei der Pause schlechter für Fürth aussehen können, als es beim Stand von 0:2 schon war.
Nicht, dass Fürth bis dahin den Eindruck einer krass unterlegenen Mannschaft gemacht hätte. Der Kleeblatt-Sturm kam etliche Male in bedrohliche Nähe des Gästetores, aber dem Fürther Angriff fehlte gegen eine routinierte Abwehr, wie die Gäste sie stellten, der scharfe Biss. So sehr sich Mai als Ankurbler abrackerte, er fand kein Verständnis bei seinen Vorderleuten, wenn er das Tempo des zu behäbigen Innentrios forcieren, den Ungarn also mit ihren eigenen Waffen begegnen wollte.
Und dann dieser Umschwung nach der Pause! Jetzt zeigte Fürth, wie kämpferischer Schwung und Selbstvertrauen zum Erfolg führen kann. Gewiss, das etwas unkonzentrierte Spiel der Ungarn zu Beginn der zweiten Hälfte spielte den Fürthern den einen oder anderen Trumpf in die Hand. Aber wie der junge Fürther Angriff die Chancen nun plötzlich zu nützen verstand, wie er die Lehre aus der ersten Halbzeit zog und nun selbst versuchte, vom gemächlichen Zuspiel zu den schnellen Ballpassagen zu wechseln, war die große Überraschung dieses Spieles. Das zügige Spiel der Flügelstürmer, Engelhardt, der den verletzten Schmidt nach 20 Minuten schon ablöste, und Landleiter hatte großen Anteil an diesem Umschwung. Und als dann Engelhardt mit einer gekonnten Direktabnahme nach einer Ecke von rechts, die durch Schmolke (!)-Kopfball auf seinen Fuß verlängert wurde, den ersten Gegentreffer erzielt Hatte, kam zum Kämpferischen Schwung das Selbstvertrauen.
Und jetzt zeigte es sich, dass die Ungarn nichts mehr zuzusetzen hatten, vielleicht auch nichts mehr zusetzen wollten. Kamaras half beim 2:2 mit, als er Bucklischs Nachschuss ohne Reaktion passieren ließ.
Das dritte Tor für Fürth schließlich resultierte wieder aus einer Ecke. Diesmal wippte Engelhardt vor Kamaras hoch und verlängerte die Flugbahn des Balles ins Tor. Die ungarischen Angriffe hatten in der zweiten Hälfte lange nicht mehr das Tempo der ersten Halbzeit, zumal Koch mit dem schnellsten Mann der Gäste, dem Rechtsaußen Raduly wesentlich besser fertig wurde als vorher Erhard. Dass die Ungarn mit dem Nachlassen ihres Angriffes auf die Verliererstraße kamen, bestätigte übrigens einmal mehr, dass der ungarische Fußball in erster Linie ein Angriffspiel ist.
Aus Hof war Bayern-Trainer Alfred Hoffmann bei seinem alten Verein zu Gast, um sich die Ungarn anzusehen. Sein Eindruck bei Halbzeit: „Eine ausgezeichnete Mannschaft, diese Ungarn. Mir gefällt vor allem ihr Spiel ohne Ball, das Freilaufen und Sich-Anbieten. Das sieht alles so einfach aus, wenn man zuschaut, aber
Jeder Spieler muss eben die Grundbegriffe des Fußballspieles beherrschen."
„Bumbes" Schmidt meinte in der Pause, mit etwas Glück hätte seine Mannschaft schon einen Treffer erzielt haben können. Ansonsten lobte „Bumbes" das schnelle, technisch ausgefeilte Spiel der Gäste: „Sie haben mir schon im Training hier einen ausgezeichneten Eindruck gemacht. Mit dem Ball können sie sehr viel. Meine Mannschaft werde ich in den hinteren Reihen umbauen. Heute kann ich ja verschiedene Lösungen ausprobieren."
Die Ungarn hatten mit Baroty den Betreuer der ungarischen B-Nationalmannschaft dabei. Baroty interessierte sich sehr für die Umstellungen, die Fürth vornahm. Zum Spiel: „Fürth ist eine gute Mannschaft. Aber meine Elf gefällt mir gar nicht. Sie ist viel zu langsam. Wir sind die dritte Woche ohne Spiel, das macht meinen Leuten Schwierigkeiten.

W. Kirchhofer

SpVgg Fürth: Drossel (46. Geißler) - Schmolke, Erhard (46. Koch) - Mai, Bauer, Ehrlinger - Schmidt (20. Engelhardt), Bucklisch, Kuhnert, Gettinger, Landleiter - Trainer: Hans Schmidt
Vasas Budapest: Kamaras - Karpati, Sarosi - Bundzsack, Kontha, Berendi - Raduly, Csordas, Szilagyi, Kaszäs, Lelenka
Tore: 0:1 Szilagyi (20.), 0:2 Csordas (26.), 1:2 Engelhardt (48.), 2:2 Bucklisch (52.), 3:2 Engelhardt (77.)
Schiedsrichter: Meißner (Nürnberg)
Zuschauer: 13000
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