Schade, dass der Boden im Leipziger Stadion nicht das hielt, was das herrliche Wetter versprach. Schon nach wenigen Minuten Spielzeit war zu sehen, dass hier auf dem seifenglatten Rasen nur schwer technisch schöner Fußball gespielt werden konnte. Alle Spieler hatten von Beginn an erhebliche Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten, den Ball zu stoppen und ihn in die gewünschte Richtung zu dirigieren. Die Folgen waren zunächst: Viele Fehlpässe auf beiden Seiten, viele Ungenauigkeiten im Zusammenspiel und auch ganz besonders im Torschuss.

Die Spieler aus Fürth fanden sich zunächst wenigstens einigermaßen mit den ungewohnten Bodenverhältnissen ab und bestimmten in der ersten Spielhälfte meist das Geschehen im Mittelfeld, angetrieben von ihrem rechten Läufer Mai, der in seinem Offensivdrang wieder einmal zum Vorteil für seine Elf nicht zu stoppen war und seinen Leipziger Gegenspieler oft leer laufen ließ.

Die 1:0-Führung nach einem gelungenen Alleingang des Halbrechten Bucklisch mit nachfolgender weiter Flanke zum Linksaußen und unhaltbarem Kopfball von Landleiter stellte den Ausdruck der bis zu diesem Zeitpunkt zweifellos vorhandenen spielerischen Überlegenheit der Fürther dar.

Wohl boten sich für die Leipziger auch einige versprechende Torchancen, doch verstanden sie sie durch das nach innen drängende Stürmerspiel und vor allem infolge der ins Auge fallenden Schussschwäche nicht auszunutzen. So musste erst Leipzigs Verteidiger Stieglitz die Initiative ergreifen, um mit plötzlichem Vorstoß und Bogenschuss für den Ausgleich nach der Pause Sorge zu tragen.

Nachdem Fürth durch einen unhaltbaren Flachschuss Gettingers erneut in Führung gegangen war, erreichte das Treffen Mitte der zweiten Halbzeit endlich die von den 80 000 Besuchern sehnlichst erwartete Klasse. Jetzt spielte auch Lokomotive vollwertig mit. Drei Eckbälle nacheinander schufen höchste Gefahren für das Fürther Tor, doch den Kopfball von Krause köpfte Schmolke von der Linie weg. Schließlich aber sorgte doch ein schöner Linksschuss von Mittelstürmer Krause, der genau im linken oberen Toreck einschlug, für den Ausgleich und das gerechte Ergebnis dieser wirklich freundschaftlichen Begegnung.

Kommentar des "Sport-Magazin": " Im Beifall der 80.000 schwang die Sehnsucht nach einem wiedervereinigten Deutschland mit."