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Saison 1956/1957
Freundschaftsspiel - Mi., 01.05.1957
Ferencvaros Budapest - SpVgg Fürth
3:2 (2:0)
Die Fürther Spieler trauten kaum ihren Augen, als sie mit einigen Minuten Verspätung zum Vorspiel MTK gegen Union 06 Berlin eintrafen. 3:0 für MTK, verkündete die Tor-Anzeigetafel. Das konnte ja lustig werden! Mühelos tänzelten die Budapester mit Hidegkuti durch die Berliner Abwehr, ihr einfallreiches Kurzpassspiel beherrschte einseitig die Szene. Die 2:10-Niederlage wirkte fast noch schmeichelhaft für die Gäste...

Die Fürther sahen schwarz. Bucklisch steckte eine eben auskurierte Grippe in den Knochen, Appis wagte nach monatelanger Zwangspause die ersten Schritte in der Ligamannschaft, und Richard Gottinger musste als Verteidiger einspringen, weil Engelhardt und Schmolke verletzt daheimgeblieben waren. Das konnte kaum gut gehen. Nach 20 Minuten lagen die Deutschen prompt 0:2 zurück. Doch dann klappte es zusehends besser. Torwart Geißler wirkte sicher und selbstbewusst, Gottinger fand sich in seiner ungewohnten Rolle glänzend zurecht und ließ den spurtschnellen Fenyvesi, Ungarns viel versprechenden internationalen Linksaußen, nicht mehr zum Zug kommen, die Läuferreihe fasste Tritt, und auch der Sturm fand (nach zweimaliger Umstellung) den spielerischen Faden.
Nach der Pause spielte der Angriff mit Ehrlinger, Bucklisch, Appis, Kuhnert, Landleiter seine ganzen Trümpfe aus. Die Abwehr um Nationalstopper Matrai geriet ins Wanken. Eine Mustervorlage von Appis machte Kuhnert (47.) den Weg zum 1:2 frei. Fürth legte nochmals einen Zahn zu, steigerte durch Direktspiel das Tempo und drängte mit aller Gewalt auf den Ausgleich.
In der 68. Minute schüttelte Bucklisch bei einem kraftvollen Alleingang alle Gegner ab. Schuss: 2:2! Postwendend glückte zwar Lang - aus Abseitsstellung - das 3:2 für Ferencvaros, doch Fürth ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Das Räderwerk der Kombinationen griff reibungslos ineinander, elegant und trickreich wanderte der Ball im Flachpass durch die Kleeblatt-Reihen. wiederholt rauschte spontaner Beifall der 25000 Zuschauer auf, die Schiedsrichter Zsolt von der 78. Minute ab wütend auspfiffen. Da hatte Zsolt nämlich den Fürthern einen klaren Elfmeter vorenthalten, als Landleiter vor dem Ferencvaros-Tor umgesäbelt wurde. Das mitreißende, klassereiche Spiel endete dennoch ohne Misston, denn Trainer und Spieler von Ferencvaros bedauerten einmütig: „Schade. War glattes Elfmeter für Fürth ..."
Die Trennung von diesen anständigen Sportsleuten fiel nicht leicht. Am Bahnhof formierte „Ertl" Erhard seine Kameraden schnell noch zu einem Sängerchor. Und während die durcheinander hastende Menge plötzlich erstaunt innehielt, hallte laut ein deutsches Lied durch den Bahnhofslärm: „Wenn Freunde auseinandergehn, dann sagen sie Auf Wiedersehn..."

G. Wich

SpVgg Fürth: Geißler - Koch, Gottinger - Erhard, Bauer, Mai - Landleiter, Gettinger (46. Kuhnert), Appis, Bucklisch, Schmidt (70. Ehrlinger) - Trainer: Hans Schmidt
Tore: 1:0, 2:0 (20.), 2:1 Kuhnert (47.), 2:2 Bucklisch (68.), 3:2 Lang (69.)
Schiedsrichter: Zsolt (Ungarn)
Zuschauer: 25000
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