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Saison 1957/1958
7. Spieltag - Sa., 21.09.1957, 16:30 Uhr
Stuttgarter Kickers - SpVgg Fürth
1:0 (1:0)
Resigniert meinte Fürths Trainer, der Ungar Csaknady: „Das war ein richtiger Sonntagsschuss am Samstagnachmittag...", und meinte damit das auf effektvolle Weise erzielte Tor des Kickers-Halblinken Zechmeister in der 21. Minute, als Linksaußen Pflum geflankt hatte. Eine Art Fallrückzieher überraschte Fürths Torwart und schon flitzte das Leder in die untere linke Torecke - es sollte die einzige zählbare Ausbeute bleiben. Immerhin waren die 8000 Zuschauer zufrieden.
Die Kickers lieferten eine überraschend gute Partie, die mannschaftliche Geschlossenheit, der Einsatz, die ausgezeichnete Kondition, aber auch die taktisch kluge Einstellung der Außenläufer, der beiden Verteidiger und des Stürmers Zechmeister bildeten die Grundlagen zu einem nicht unverdienten, doppelten Punktgewinn. In der ersten Halbzeit hätten die Blau-Weißen gut und gern mit 3:0 vorn Iiegen können, doch das Sorgenkind der Kickers dürfte bis auf weiteres das Angriffs-Quintett bleiben, denn weder Jakobi noch der völlig durchgedrehte Hüttenhofer fanden Bindung zu ihren Nebenleuten. Und da auch Linksaußen Pflum gegen Gottinger nicht immer zurecht kam (obwohl Pflum der Initiator des bedeutsamen Treffers gewesen ist), war wieder einmal alles auf den Österreicher Zechmeister zugeschnitten. Der Halbrechte Schuhkraft musste den Zubringer spielen, was er übrigens mit großem Geschick tat. Dieser junge Mann ist zweifellos wertvoll für die Kickers, doch Zechmeister gebührt noch größeres Lob, er scheint allmählich in die Rolle des Dirigenten hineinzuwachsen, denn sein Spiel ist ideenvoll, wenn auch noch nicht kraftvoll genug. Immerhin - Zechmeister als Angriffs-Seele sorgte für das Tor des Tages! Die Schwächen und Lücken des umstrittenen Angriffs bügelte die gesamte Deckung aus, und hier gab es kaum einen Versager: Torwart Strauß griff zwar einige Male bei hohen Bällen und Eckbällen (allerdings oftmals unterlaufen) daneben, war aber sonst auf dem Posten und rettete in den Schlussminuten den Kickers durch tolle Paraden das 1:0.
Bester Mann der Fürther Abwehr war Verteidiger Gottinger, dagegen scheint Mai verlernt zu haben, dass ein erstklassiger Außenläufer auch präzise zu decken hat. So entstand immer wieder eine Lücke, die auch der recht behäbige, schwergewichtige Schmolke nicht ausfüllen konnte, so dass alle Last auf Erhards robusten Schultern lag. Im Angriff gefiel Linksaußen Kuhnert, der immer wieder die rechte Abwehrfront der Degerlocher zu lockern verstand - aber den entscheidenden Keil trieb niemand in den blau-weißen Deckungsblock.
Es war ein sehr schönes, schnelles und fesselndes Spiel. Die Kickers boten auch in psychischer Hinsicht eine befriedigende Leistung, ansonsten hätte es sicherlich ein Remis gegeben, denn Fürth stürmte die letzten dramatischen Minuten unaufhörlich. Viel Pech für Fürth, als Schmidt in der 58. Minute nur das Lattenkreuz traf...
Endlich wieder ein Sieg für die Stuttgarter Kickers. Das war so das richtige Geschenk für den anschließenden Volksfestbummel, der wenige Stunden zuvor mit dem traditionellen Fassanstich von Oberbürgermeister Dr. Klett eröffnet worden war. Kickers-Trainer Pfau strahlte: „Letzten Sonntag hat uns das Glück gegen den VfB gefehlt, dieses Mal stand es uns zur Seite. Gemessen an den Torchancen verlief das Spiel ausgeglichen. Aber unser Torhüter Strauß, der übrigens seinen 29. Geburtstag feierte, war einfach großartig."
Besonders lobte Pfau Mai und Erhard, die bei Fürth die besten Spieler gewesen seien. In der Fürther Kabine war man natürlich etwas unglücklich, weil trotz vieler Chancen kein Tor fiel. Der ungarische Trainer Csaknady klagte: „Jetzt haben wir schon zum dritten Mal Pech gehabt, wir haben gut gespielt, eine ganze Anzahl von Chancen gehabt, aber kein Tor geschossen. Im allgemeinen bin ich aber trotzdem mit der Leistung meiner Elf zufrieden. Mit etwas weniger Schusspech hätte uns zumindest ein Unentschieden glücken müssen. Aber Strauß hielt einfach phantastisch."

Vorspiel der Reserven: Stuttgarter Kickers - SpVgg Fürth 3:1
Stuttgarter Kickers: Strauß - Dienelt, Ritter - Schefold, Fauser, Flaig - Jakobi, Schuhkraft, Hüttenhofer, Zechmeister, Pflum - Trainer: Oswald Pfau
SpVgg Fürth: Geißler - Gottinger, Koch - Mai, Schmolke, Erhard - Schmidt, Bucklisch, Appis, Schneider, Kuhnert - Trainer: Jenö Csaknady
Tore: 1:0 Zechmeister (21.)
Schiedsrichter: Sparring (Kassel)
Zuschauer: 8000
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