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Saison 1957/1958
13. Spieltag - So., 03.11.1957, 14:30 Uhr
Karlsruher SC - SpVgg Fürth
2:1 (2:1)
Freunde guten Fußballs konnten sich an den Leistungen im Karlsruher Wildpark-Stadion erfreuen, wobei das technische Können zu Ungunsten des Endzwecks überbetont wurde. Selten ist eine Mannschaft ihrem Spiel so treu geblieben wie die Fürther. In der Perfektion als Ballkünstler stehen die heutigen Träger des Kleeblatts in keiner Weise den großen Namen der 20er Jahre nach. Aber sie weisen auch die gleichen Fehler auf, dass sie die Ballkünste als Selbstzweck betrachten. Zeitweise spielte Fürth ohne Zweifel schöner als der KSC, allerdings ohne Wirkung ab der gegnerischen Strafraumgrenze.
Trotz der verwirrenden Ballwechsel kamen die Gäste im weißen Trikot nur selten zu echten Torgelegenheiten und es überraschte auch nicht, dass es meist Appis war, der sich aus zurückgezogener Position mit Weitschüssen, diesmal allerdings ohne Erfolg, versuchte. Nicht selten erhielten die Fürther für ihre kunstvollen Ballvorlagen vom Publikum Beifall. Der besondere Liebling aber war Nationalspieler Karl Mai, der am rechten Flügel großartig dirigierte und seinen Nebenspielern ein Beispiel gab, wie man die Deckung mit Direktpässen öffnen kann. Er blieb in dieser Hinsicht ein Einsamer, denn die anderen spielten meist viel zu kurz und trennten sich überdies zu spät vom Ball. Im Fürther Angriff fehlte ein Mann, der die Spitze hätte bilden können und der hätte dann von der glänzenden Vorarbeit von Mai und der großartigen Strategie von Appis profitieren können. Das waren aber weder Schmidt noch das Talent Schneider, gegenüber denen nur Kuhnert etwas abfiel.
Die KSC-Abwehr hatte deshalb nur Schwierigkeiten mit dem rechten Flügel und wenn Schwall beim Gegentreffer nicht einen Fehler gemacht hätte, wäre auch der nicht gefallen. Genau so stark war allerdings auch die Fürther Deckung mit Erhard als großartigem Stopper.Er beherrschte das Mittelfeld ziemlich souverän und machte seinen Gegenspieler Dimmel immer unsicherer. Sehr gut waren auch die Verteidiger.
Geißler schmälerte seine sehr gute Leistung durch einen Stellungsfehler beim zweiten Treffer, wo er außerdem von der Sonne geblendet war.
Der KSC wusste um die Qualitäten der Fürther und war dementsprechend auch eingestellt. Die Abwehr deckte im allgemeinen ziemlich konsequent, und nachdem sich Roth und Baureis auf die glänzend eingespielten Schmidt und Appis eingestellt hatten, ließ die Gefährlichkeit des Fürther Flügels in der zweiten Hälfte merklich nach. Auch der KSC zeigte technisch ein sehr gutes Können, verfiel aber nicht in den Fehler der Fürther, sondern spielte sachlich auf Raumgewinn bedacht und kam dadurch auch zu den besseren Chancen. Die herausgespielten Gelegenheiten konnten die Karlsruher zwar auch nicht verwerten, aber sie führten nach einer Viertelstunde bereits 2:0 durch einen von Schwall verwandelten Freistoß und ein direkt erzieltes Eckballtor von Termath.
Von diesem Vorsprung konnte der KSC zehren, der dann erst in der zweiten Halbzeit wieder tonangebend wurde. Das war das Verdienst des wieder ganz großartig aufbauenden Csernai, wobei allerdings das Verständnis im Sturm den Erwartungen nicht ganz entsprach. Jubilar Kunkel, der vor Beginn des Kampfes für sein 450. Spiel geehrt wurde, kam erst in der zweiten Hälfte besser in Schwung und da Dimmel sich gegen Erhard nicht durchsetzen konnte und Witlatschil zu sehr nach der Mitte drängte, waren die Stürmerleistungen nicht so überzeugend wie zuletzt. Von Termath und Beck ging die größte Gefahr aus, aber der beste Mannschaftsteil war auch diesmal wieder die stabile Abwehr mit bestechenden Seitenläufern.
Anerkennung für das Fürther Können gab es anschließend auch in der KSC-Kabine, wo der zweite Präsident Dr. Schönig bemerkte, dass Fürth technisch außerordentlich gefallen habe und dass der KSC in der zweiten Hälfte zu wenig das Flügelspiel betrieben habe. Trainer Ludwig Janda bemerkte, dass die Punkte verdientermaßen beim KSC geblieben seien, allerdings erst nach Kampf mit einem sehr starken Gegner.
Fürths Trainer Csaknady kritisierte den Fehler beim direkt verwandelten Eckball von Termath. „So etwas darf in der Oberliga nicht passieren", kommentierte er und fügte an, dass es dem KSC dadurch gelungen sei, das Spiel frühzeitig für sich zu entscheiden. Trotz des später ausgeglichenen Spiels hatte Fürth den Zwei-Tore-Vorsprung nicht mehr aufholen können.

Vorspiel der Reserven: Karlsruher SC - SpVgg Fürth 4:1
 
Karlsruher SC: R. Fischer - Schwall, Baureis - Csernai, Hesse, Roth - Witlatschil, Kunkel, Dimmel, Beck, Termath - Trainer: Ludwig Janda
SpVgg Fürth: Geißler - Bauer, Koch - Ehrlinger, Erhard, Gottinger - Mai, Schmidt, Appis, Schneider, Kuhnert - Trainer: Jenö Csaknady
Tore: 1:0 Schwall (7.), 2:0 Termath (13.), 2:1 Schneider (42.)
Schiedsrichter: Rosenkranz (Kassel)
Zuschauer: 20000
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