Das erste Vorbereitungsspiel hat die SpVgg in Kitzingen standesgemäß mit 12:0 gewonnen. Zum 50jährigen Vereinsjubiläum bekamen die Mannen vom SSV ein ganzes Dutzend eingeschenkt. Helmut Hack geriet ins Schwärmen: "Vorbereitungsspiele sind so herrlich stressfrei", gab heute Helmut Hack kund und freut sich - ganz neben der zwölf-zu-nulligen Angelegenheit - auch noch darüber, dass Kitzingen in der von ihm so heiß geliebten Bocksbeutel-Gegend liegt.
Die Kitzinger Spieler durften, gerade in der ersten Hälfte, die hohe Schule der Kickerei bewundern: Flachpass, Kurzpass, immer ein eigener Mann anspielbar. Allen voran Nii Lamptey, der kleine Ghanaer, neu beim ruhmreichen Fürther Kleeblatt und einst schon bei Anderlecht und Eindhoven gegen den Ball tretend. Was er mit seinen Gegenspielern so anstellte, grenzte an Zauberei. Schuss antäuschen, Körperdrehung, Brummkreisel, und dann, wenn es am schönsten ist - Bumm! Viermal machte es Bumm, und viermal war es zum Zungeschnalzen.
Die Kitzinger mühten sich redlich, zeigten auch, dass man nicht vor Ehrfurcht im Boden zu versinken gedenke, nur weil da ein weiß-grünes Trikot auf einen zurannte. Nur, allzu viel Gegenwehr nach vorne zeigten die Siedler nicht. Einzig Markus Günther machte sich einmal auf in Richtung Strafraum, lief sich dann aber hoffnungslos fest. Wenn die Abteilung Attacke jedoch zum Staunen verurteilt ist, schlägt oft die Stunde des Torhüters. So auch diesmal. Christoph Knopp avancierte mehr und mehr zum besten Mann. Dass er sich trotzdem acht Dinger fing, schmälert seine Leistung nicht. Ohne ihn wären es noch ein paar Törchen mehr gewesen.
Ach ja, und dann war da auch noch Vladimir Nenadic, der bei Greuther Fürth als Gastspieler auflief und zeigte, dass er das Toreschießen nicht eben erfunden hat. Wie übrigens auch seine beiden Gastspieler-Kollegen Adrian Giampietri und Dragan Jurkovic, die in Halbzeit zwei in einer bis auf zwei Positionen veränderten Fürther Mannschaft ihre Qualitäten unter Beweis stellen sollten. Giampietri, der Argentinier, ließ dabei manchmal die Vermutung aufkommen, dass Tore im Land der Gauchos irgendwie andere Maße haben müssen. Was er an Hochkarätern kläglich versiebte - von einer rühmlichen Ausnahme abgesehen - passte nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut.
Das hatte auch Fürths Trainer Benno Möhlmann recht schnell mitbekommen: "Unsere Gastspieler haben einige Chancen ausgelassen . . ." - zögern, dann ein Blick zu Roland Eder - " . . . ich weiß auch nicht, vielleicht wollen sie ja beim SSV Kitzingen unterkommen". Und auf die Nachfrage, ob man den einen Jurkovic, einen Nenadic oder gar einen Giampietri nächstes Jahr im Fürther Leibchen spielen sehen werde, gab es ein klares Nein. Dafür sieht man aber einen Nii Lamptey im Ronhof. Der ist das Eintrittsgeld auf jeden Fall wert, auch wenn sich ihm hammerharte Zweitliga-Recken in den Weg stellen werden. Und so sollte es für die Mannen von Benno Möhlmann schon möglich sein, des Trainers Vorgabe zu erfüllen: "Ich möchte zu den Abstiegsplätzen einen größeren Abstand haben als zur Spitze!" 
So also war es ein kurzweiliger Samstagnachmittag auf der "Schwarzen Erde". Mit einer überragenden ersten Halbzeit, weil Nii Lamptey und seine Zauberlehrlinge wie der quirlige Flügelflitzer Christian Hassa oder der ständige Unruheherd Daniel Felgenhauer wirklich ein fußballerisches Schmankerl zeigten. Und einer zweiten Hälfte, die ein wenig dagegen abstank, weil weniger bekannte Kicker seitens der Fürther nun die Geburtstagskinder ein wenig arg alt aussehen lassen wollten. Was aber manchmal peinlichst schief ging - Nii Lamptey nämlich war da schon duschen.