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Saison 2001/2002
27. Spieltag - So., 17.03.2002, 15:00 Uhr
SpVgg Greuther Fürth - MSV Duisburg
2:1 (0:0)
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„Die Fürther“, dozierte Pierre Littbarski, einstmals Weltmeister und somit sicherlich eine Autorität im Fußballsport, „habe ich schon besser spielen sehen.“ Da mag er durchaus Recht haben, der Litti, den gestern im Ronhof auch seine große Vergangenheit nicht vor der Verbannung auf die Tribüne durch den gestrengen Schiedsrichter Kemmling schützte. Ein Aufstiegskampf geht an die Nerven, und so konnten die oft zu hektisch wirkenden Fürther unter dem Druck des Gewinnenmüssens nicht an ihre gute Vorstellung vom Montagsspiel in Bielefeld anknüpfen. Doch, auch das ist typisch im Endspurt der Saison, den Fürthern war es völlig egal. „Wenn du aufsteigen willst“, so ein abgekämpfter Mathias Surmann nach der Begegnung, „dann musst du auch solche Spiele gewinnen.“ Und genau das haben sie ja auch getan, die Kleeblättler, mit ihrem schwer erkämpften und am Ende herbeigezitterten 2:1-Sieg gegen den MSV Duisburg.

Gleich vorneweg: Verdient war der Erfolg allemal, denn die Gastgeber hatten gegen die Zebras mehr vom Spiel und insgesamt auch die viel bes seren Chancen. Doch sie versäumten es, gegen die ab der 38. Minute nach einer Roten Karte für Ralf Keidel (Nachtreten gegen Dworrak) dezimierten Gäste außer dem 1:0 von Francis Kioyo (52.) weitere Tore vorzulegen. „Genug Chancen hatten wir. Aber wir waren bei den guten Möglichkeiten nicht clever genug und haben durch den Ausgleich die Quittung bekommen“, so Eugen Hach. Es war die 85. Minute, als den Fans das euphorische „Nie mehr Zweite Liga“ im Hals stecken blieb: Der eingewechselte Rafael Grzelak hatte Günther Reichold mit seinem Treffer zum 1:1 aus spitzem Winkel schlecht aussehen lassen und weckte bei vielen die Erinnerung an das späte 2:3 vor Wochenfrist in Bielefeld.
„Es zeichnet meine Mannschaft aus, dass sie in dieser Situation nicht den Kopf hat hängen lassen, sondern alles versucht hat, das Spiel noch zu gewinnen“, machte Hach den Grund dafür aus, dass die Kleeblättler das Ruder doch noch herumrissen. Zu verdanken hatten sie es schließlich einem Tänzchen von George Dekanosidse auf engstem Raum, der drei Gegner aussteigen ließ und den Ball zu Markus Dworrak in den Strafraum passte, sowie dem ungestüm daherstampfenden Pavel Drsek, der Dworrak in Eishockey-Manier checkte, so dass sie die Chance zum Siegtor bekamen. Kemmling zeigte zu Recht auf den Punkt, und während der bereits ausgewechselte etatmäßige Elfmeterschütze Rachid Azzouzi nicht hinschauen mochte und sich draußen hinter einem Abfalltonne versteckte, schnappte sich der gefoulte Dworrak die Kugel und jagte sie mitten aufs Tor, nur knapp am Fuß des ins Eck hechtenden Stefan Brasas vorbei, aber ins Netz: Das Siegtor, das die Fürther in der 88. Minute wieder auf einen Aufstiegsplatz zurück brachte. „So viel Angst vor dem Ball hatte ich in meiner Karriere noch nie“, gab Dworrak hinterher zu. Aber ihm war es letzten Endes ebenfalls egal, auch wenn der Offensivmann zugab, dass man vor allem im Angriffsspiel nicht den besten Tag erwischt hatte: „Wir haben zu wenig kombiniert und fast nur Langholz auf die Stürmer gespielt. Da wird es natürlich schwer, vorne die Bälle zu kontrollieren.“
Vor allem, das muss man hinzufügen, gegen einen Gegner wie Duisburg, der auch in Unterzahl taktisch sehr klug agierte. Auffällig: Ähnlich wie Eintracht Frankfurt beim 1:1 vor 14 Tagen unterbanden auch die Zebras das sonst so wirksame Fürther Flügelspiel, und schon steckte einiger Sand in der Angriffsmaschinerie der Kleeblättler. Doch die machten die Defizite diesmal durch ungeheueren Kampfgeist wett. Und ihr Coach prophezeite den Anhängern gleich mal weitere gefühlsmäßige Berg- und Talfahrten: „Wer glaubt, dass es demnächst ruhiger zu gehen wird, ist auf dem falschen Dampfer. Auch gegen den KSC wird es am Freitag wieder ein ganz hartes Stück Arbeit.“

Jürgen Schmidt

SpVgg Greuther Fürth: Reichold - Unsöld (87. Hasenhüttl), Boy, Schlicke, Surmann - Ruman (78. Hagner), Azzouzi (78. Dekanosidse), Reichel, Dworrak - Kioyo, Amanatidis - Trainer: Eugen Hach
MSV Duisburg: Brasas - Keidel, Drsek, Tweed, Bönig - Voss (74. Policella), Vana (66. Grzelak) - Güvenisik, Zeyer, Kienle - Ebbers (87. Kempers) - Trainer: Pierre Littbarski
Tore: 1:0 Kioyo (52.), 1:1 Grzelak (85.), 2:1 Dworrak (89., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Kemmling (Kleinburgwedel)
Zuschauer: 7560
Gelbe Karten: Dekanosidse, Dworrak
Gelbe Karten (Gast): Voss
Rote Karten (Gast): Keidel (38.)
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