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Saison 1912/1913
Süddeutsche Meisterschaft - 4. Spieltag - So., 16.03.1913, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - Stuttgarter Kickers
0:1 (0:1)

Circa 7000 Zuschauer waren erschienen, um, wie es in den Lokalzeitungen annonciert war, Zeuge eines „interessanten Treffens" zu sein. Leider war für den Sportkenner dieses Spiel keine Delikatesse, die man sich erhoffte. Man bedenke, bei 90 Minuten Spielzeit war Fürth 70 Minuten gänzlich überlegen. Nach Halbzeit war es eine vollständige Belagerung des Stuttgarter Tores, die nur ab und zu durch vereinzelte Vorstöße Löbles, dem die Taktik seiner Mitspieler wahrscheinlich nicht zusagte, unterbrochen wurde. Dieses Spiel, das in der Hauptsache als Propaganda dienen sollte, enttäuschte die Zuschauer vollkommen. Wenn man auch die Leistungen der Gäste, die nach dem Zufallserfolg in der 7. Minute ihr Tor heldenmütig verteidigten, anerkennen soll, so muss man anderseits doch entschieden gegen eine derartig unschöne Spielweise, die man sich von dem Südkreismeister keinesfalls erhoffte, protestieren. Den weiteren Zweck des Spieles, zugunsten der Veteranenspende des DFB eine größere Summe abzuführen, hat es erfüllt. Pünktlich stellten sich dem Unparteiischen, Herrn Sohn Frankfurt, die beiden Mannschaften. Bei den Gästen spielten diesmal Löble und Kiehnle. Fürth war ebenfalls komplett.
Nach der üblichen Aufregung bei beiden Parteien, war Fürth längere Zeit im Angriff, doch die wenigen Schüsse seiner Stürmer gingen scharf und knapp darüber. Ein Flankenlauf des Stuttgarter linken Flügels führte in der 7. Minute vom Halbrechten zu dem einzigen Tore im ganzen Spiele. Fürth verdoppelte nunmehr seine Anstrengungen, doch das ungenaue Zuspiel der Innenleute verdarb die schönsten Angriffe. Anderseits wurde eben das Innenspiel zu sehr forciert. Burger, der noch immer an den Folgen der in Stuttgart erhaltenen Verletzung laboriert, konnte nicht zur vollen Entfaltung seines Könnens kommen. Man hätte bei der verwerflichen Taktik der Gäste, ihr Tor durch „Mauern" nicht zu entweihen zu lassen, unbedingt das Flügelspiel anwenden sollen. Aber auch die oft günstigsten Chancen der Stürmer Fürths wurden am Tore ausgelassen. Nach Halbzeit setzten die Gäste ihre Taktik, das Tor zu verstellen und unter allen Umständen den Erfolg zu halten, in verstärktem Maße fort. Die ganze Läuferlinie und die Verbindungsstürmer wirkten eifrig bei dieser unschönen Kampfesweise mit, und so war es vollkommen unmöglich, den oft erwarteten Ausgleich herbeizuführen. Eine eingehendere Kritik erübrigt sich, da das Spiel zu wenig des Interessanten bot.

SpVgg Fürth: u.a. Pachter - Wellhöfer, Mütze - Schmidt, Riebe, Isenmann - Wunderlich, Franz, Burger
Stuttgarter Kickers: u.a. Löble, Kiehnle
Tore: 0:1 (7.)
Schiedsrichter: Sohn (Frankfurt)
Zuschauer: 7000
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