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Saison 1912/1913
Süddeutsche Meisterschaft - 6. Spieltag - So., 30.03.1913, 14:15 Uhr
Frankfurter FV - SpVgg Fürth
0:0
Die Frankfurter Stürmerreihe hatte insofern eine Änderung erfahren, als für den abtrünnig gewordenen Weicz, Schwarze (früher KFV) spielt. Frankfurt hat Platzwahl. Herr Knab Stuttgart eröffnet um 2:15 Uhr das Spiel, das nach dem misslungenen Anstoß der Gäste die Einheimischen sofort in Front zeigt. Nachdem sich die übliche beiderseitige Aufgeregtheit gelegt hat, kommt Frankfurt in der 10. Minute gut durch, Pachter hält brillant. Die Fürther Stürmer nehmen den Ball gut auf, verderben sich die Chance jedoch durch Abseits.
In der 13. Minute erhält Fürth den ersten Strafstoß zugesprochen, der von der gegnerischen Verteidigung sicher abgewehrt wird. Fürth erzwingt in der 15. Minute. die erste Ecke, die tadellos hereingegeben, aber ebenso fein vom Frankfurter Torwart ins Feld zurückgeschlagen wird. Bis zur 20. Minute bedrängen die Gäste das gegnerische Tor, verderben sich jedoch, mehrere Chancen durch Abseits, der Frankfurter Torwart hält mehrere Schüsse in feiner Manier. Die 21. Minute zeigt einen schönen Durchbruch vom Partner Mittelstürmer, der den Ball jedoch knapp am Peseta vorbeischiebt. Die Gäste spielen weiter überlegen, erzwingen in der 22. Minute die zweite Ecke, die, fein getreten, ein längeres Drängen vor dem gegnerischen Tor verursacht, das der linke Verteidiger schließlich durch befreienden Stoß lichtet.
Frankfurt kommt nun auch einige Male durch, der gegnerische Torwart gibt seinem Gegenüber jedoch nichts nach; er hält die wenigen Schüsse mit Leichtigkeit. In der 26. Minute überläuft Schwarze die einheimische Verteidigung und schießt - dem Torwart in die Hände, der den Ball mit weitem Schlag ins Feld zurückgibt. Der in der 29. Minute für Fürth gegebene Strafstoß bringt die Gäste in gefährliche Nähe des einheimischen Tores. Burger schießt zweimal unheimlich scharf, doch Gmelin hält ebenso zweimal sicher. Das Gedränge endet schließlich mit einem Freistoß für Frankfurt wegen Abseits. Der Fürther Rechtsaußen nimmt den Ball gut auf, flankt präzis, Pfeiffer wehrt geschickt durch Kopfstoß ab. Gleich darauf läuft der einheimische Linksaußen gut durch; seine Flanke wird jedoch von Leising abgefangen und haushoch darüber gejagt. Der Fürther Sturm belagert nunmehr bis zum Schluss das gegnerische Tor; Bürger spielt sich einige Mal schön durch, kommt jedoch immer im entscheidenden Moment zu Fall. Einige scharfe Schüsse sowie die in der 40. Minute erzielte dritte Ecke enden auch im Aus. Nachdem beide Torwächter noch einmal in Tätigkeit getreten sind, ist Halbzeit.
Die Gäste setzen sich vom Anstoß gleich in den Besitz des Balles; kurz vor der Strafraumlinie bringt der rechte einheimische Verteidiger einen gegnerischen Stürmer unfair zu Fall. Der folgende Strafstoß wird sicher abgewehrt und nun ergreift die Frankfurter Elf für längere Zeit die Offensive, ohne indessen etwas zu erzielen. Die Fürther Verteidigung zeigt sich jedem Angriff gewachsen; die Kaltblütigkeit der Leute, auch in den gefährlichsten Situationen, ist bewunderungswürdig. In der achten Minute erzielten die Gäste eine weitere Ecke, die sicher abgewehrt wird. Gleich darauf Ecke für Frankfurt, die ebenso verläuft.. Nach zehn Minuten langem ausgeglichenen Spiel kommt Fürth wieder einmal durch; der Mittelstürmer placiert scharf in die Ecke, doch der Torwart rettet sicher. Jetzt ist eine sichtliche Überlegenheit der Einheimischen nicht zu verkennen. Innerhalb zehn Minuten werden drei Ecken erzielt, die, sämtlich präzis hereingegeben, alle verschossen werden. Ab und zu brechen auch die Fürther Stürmer wieder einmal durch, die gegnerische Verteidigung macht jedoch den Angriffen ein frühzeitiges Ende. Die Einheimischen erzwingen in der 35. Minute eine Ecke, die resultatlos verläuft. Bis Schluss ist nun Frankfurt dauernd überlegen; eine weitere Ecke zu ihren Gunsten endet, nachdem die drei Innenstürmer den Ball verfehlt haben, im Aus. Die letzte Minute zeigt die Gäste noch einmal im Angriff; die erzielte Ecke endet jedoch ebenfalls im Aus. Unter lebhaftem Beifall ertönt gleich darauf der Schlusspfiff, der ein äußerst. interessantes und faires Spiel beendigte.
Das Resultat entspricht im wesentlichen dem Spielverlauf. Fürth hatte in der ersten, Frankfurt in der zweiten Hälfte etwas mehr vom Spiel. Die Mannschaft der Gäste befand sich nicht mehr in der Form, die sie seinerzeit im Privatspiel gegen FV, das 5:2 zu ihren Gunsten endete, besaß. Auffallend war, dass diese Elf das flache Spiel nur sehr wenig anwandte; es wurde durchweg nur hoch gespielt. Die Kombination in der Stürmerreihe ist auf Burger zugeschnitten, der jedoch, da er sehr gut gedeckt wurde, nur wenig zur Geltung kommen konnte. Die Leistungen des Mittelläufers und des linken Verteidigers verdienen noch besonderer Erwähnung.
Die Frankfurter Mannschaft hielt das von Fürth forcierte Tempo gut durch. Schwarze, der selbstverständlich kein Weicz ist, verspricht, wenn er sich einmal eingespielt hat, ein angehender Mittelstürmer zu werden. Die anderen Leute zeigten alle einen lobenswerten Spieleifer und ihre Leistungen waren denjenigen ihrer Gegner durchaus ebenbürtig. Durch dieses Spiel haben sich die Chancen dieser Mannschaft auf die Meisterschaft von Süddeutschland wesentlich verbessert, und es wäre der Elf zu gönnen, wenn sie das Ziel erreichen würde.
Der Schiedsrichter leitete, abgesehen von einigen kleinen Irrtümern, das Spiel einwandfrei. Die Zuschauermenge, die etwa 3000 betragen haben dürfte, verfolgte mit großem Interesse das interessante Spiel, was, in den steten Beifallskundgebungen zum Ausdruck kam.
Frankfurter FV: Gmelin - Pfeiffer, Dr. Claus - Becker, Jockel, Braun - Leising, Dornbusch, Schwarze, Köllisch, Burkhardt
SpVgg Fürth: Pachter - Wellhöfer, Mütze - Isenmann, Riebe, Schmidt - Wunderlich, Lang, Seidel, Burger, Franz
Schiedsrichter: Knab (Stuttgart)
Zuschauer: 3000
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