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Saison 1960/1961 | ||
26. Spieltag - So., 19.03.1961, 15:00 Uhr |
SSV Reutlingen - SpVgg Fürth 0:2 (0:2) |
Tore: 21. Minute 0:1 durch Schmidt, dessen direkter Freistoß gut placiert, aber nicht unhaltbar für Bögelein im Reutlinger Tor landet. Skischus hatte knapp vor dem Strafraum Brzuske gefoult. 25. Minute 0:2 durch Schmidt, der sich gut durchgedribbelt hat und placiert einschießt. Falke kommt zu spät und schlägt den Ball nach Überschreiten der Torlinie vollends ins Netz. Nachdem das DFB-Sportgericht entschieden hat, dass Fürth die beiden Punkte nicht abgezogen bekommt, ist das Spiel für die Spielvereinigung in Reutlingen natürlich besonders wichtig geworden. Mit unveränderter Aufstellung tritt das "Kleeblatt" an, dagegen hat Reutlingen wieder etwas umgestellt und Drehmann auf den linken Flügel gestellt. Scheurer spielt auf seinen alten Platz halbrechts und Hämmerle für den verletzten Fritschi rechter Läufer. Schon von Beginn an ist zu bemerken, dass sich Fürth allerhand vorgenommen hat. Schmidt, der Halbrechte, ist es, der den ersten Schuss auf Bögeleins Tor abgibt, aber weit daneben knallt. Noch ist das Spiel verkrampft, aber Fürth ist mehr am Ball und entschieden eifriger. Bei einem weiteren Schuss von Schneider muss Bögelein zu Boden, um den gefährlichen Ball noch zur Ecke zu lenken. Bei Reutlingen will es noch nicht klappen. Biesinger spielt anstatt vorwärts, den Ball nach rückwärts. Er hat vor seinem Gegenspieler Erhard anscheinend einen Heidenrespekt. Von den Reutlinger Außenläufern kommt nichts Brauchbares in den Sturm. In der 21. Minute fällt das erste Tor durch Schmidt, dessen direkter Freistoß im Tor landet, und wenige Minuten später heißt es gar 0:2 für die Kleeblättler, und wieder ist es Schmidt, der Bögelein das Nachsehen gibt. Um ein Haar wäre sofort Nummer drei für Fürth fällig gewesen, aber Bögelein kann dem durchgebrochenen Schreiner den Ball gerade noch vom Fuß wegboxen. Hier war Falke wieder zu langsam. Fürth beherrscht nun das Spiel eindeutig, die beiden Halbstürmer Schmidt und Schneider haben auch keinen Gegenspieler, da Jost und Hämmerle absolut nicht im Bilde sind. Biesinger hat eine Chance, in bester Position gibt er aber den Ball an einen Mitspieler ab. Hämmerles Schuss ist dann zu schwach. Nur Schießl ist bei den Reutlingern wirklich der Alte; er kämpft mit Energie und gibt seinen Mitspielern ein Vorbild, das sie aber leider nicht nachahmen. Wer glaubte, die Reutlinger Mannschaft würde sich in der zweiten Hälfte zusammenreißen, sah sich enttäuscht. Wohl gaben die Platzherren den Ton an, aber nur bis auf Strafraumhöhe der Fürther. Hier war alle Kunst zu Ende. Die Verlagerung des Spielgeschehens im Feldspiel war vor allem durch eine taktische Maßnahme der Fürther hervorgerufen, die durchaus verständlich war. Appis, der Fürther Mittelstürmer, wurde in die Läuferreihe genommen und betätigte sich hier in ausgezeichneter Weise. Die Fürther spielten nach wie vor außerordentlich eifrig und kampffreudig und waren trotz ihrem Viermännersturm im Angriff weit gefährlicher. Gut, dass Schießl in der Abwehr auch diesmal wieder der alles überragende Mann der Reutlinger war. Auch Biesinger, wurde gegen Schluss etwas besser, dagegen sah man von Sattler und Scheurer immer noch recht wenig. Drehmann und Wodarzik fügten sich dem schwachen Spiel ihrer Nebenleute durchaus an. Fast mit dem Schlusspfiff zusammen knallt der beste Fürther Stürmer, der Halbrechte Schmidt, noch eine Bombe haarscharf an Bögeleins Tor vorbei. Fürths Sieg ist durchaus verdient, vor allem durch den entschieden größeren Einsatz, die höhere Spielfreude und die geschlossenere Arbeit der gesamten Mannschaft. Den Halt gab Nationalspieler Erhard in der Abwehr, aber auch Bauer und Groß waren ihren Aufgaben durchaus gewachsen. Dagegen hatte man von den jungen Außenläufern noch nicht den Eindruck fertiger Spieler. Im Angriff war es der Halbrechte Schmidt, der vor allem Schuss- und Einsatzfreude zeigte. Neben ihm muss Appis genannt werden, der durch seine kluge Taktik, vor allem in der zweiten Hälfte, Reutlingen nicht mehr zur Entwicklung kommen ließ. Die absteigende Form der Reutlinger Mannschaft zeigte sich ja schon im Spiel gegen Mannheim, wo nur mit Glück die beiden Punkte gewonnen wurden. Mit Ausnahme von Stopper Schießl und vielleicht noch den beiden Verteidigern Skischus und Falke war alles unter Form. Bezeichnenderweise muss festgestellt werden, dass die Reutlinger gegen stärkere Mannschaften immer wieder ihren Mann stellen, gegen Vereine, die am Tabellenende stehen, aber mehr oder weniger nachlassen. Schiedsrichter Tschentscher erledigte seinen Auftrag in ansprechender Weise. Vorspiel der Reserven: SSV Reutlingen - SpVgg Fürth ausgefallen |
SSV Reutlingen: | Bögelein - Skischus, Falke - Hämmerle, Schießl, Jost - Wodarzik, Scheurer, Biesinger, Sattler, Drehmann - Trainer: Hans Merkle |
SpVgg Fürth: | Geißler - Bauer, Groß - Fidelak, Erhard, Stumptner - Schreiner, O. Schmidt, Appis, Schneider, Brzuske - Trainer: Horst Schade |
Tore: | 0:1 O. Schmidt (21.), 0:2 O. Schmidt (25.) |
Schiedsrichter: | Tschenscher (Mannheim) |
Zuschauer: | 3000 |
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