Welcher Preis stand denn noch auf dem Spiel? In manchen Abschnitten, wo sich einer in den anderen verbiss, konnte man meinen, der KSC ringe noch um die Platzchance zwei und Fürth um einen Punkt, um dem Abstieg zu entrinnen. Beides war längst entschieden! Die 9000 auf den Rängen jedoch freuten sich über die temperamentvolle Spielart die gefährlichen direkten Spielzüge des KSC und die blitzschnellen Vorstöße der „Kleeblättler". Der KSC startete meisterlich, man glaubte, der von Szymaniak glänzend dirigierte alte Südmeister wolle Fürth auseinandernehmen. 25 Minuten währte dieses Meisterwerk, dann hatten es Fürths Stützen Fidelak (weiter verbessert), Erhard (in erstaunlicher Kondition und Stumptner (hat sich Läufer-Stammplatz gesichert) gelöscht. Das Verständnis war gestört, verlegte sich zu sehr in Einzelaktionen. Selbst der überall auftauchende, millimetergenaue Pässe schlagende Szymaniak, der unerbittliche Stopper Rihm der nach vielen Wochen ein verheißungsvolles Comeback feiernde Ruppenstein, der sich immer wieder anbietende Herrmann und der gefährliche Reißer-Typ Reiner vermochten nicht mehr zu kitten, was sich vorher aufgelöst hatte. Fürth trumpfte zuweilen in Stil und Art eines Tabellendritten auf. Man spürte, dass die Beklemmung des Abstiegsgespenstes gewichen war. Wenn auch manche Fehlpässe unterliefen - der Ball lief elegant und zweckmäßig in den eigenen Reihen. Nur dass Torwart Geißler unkonzentriert alle Abschläge ins Niemandsland adressierte, Verteidiger Bauer glaubte, einen Clown geben zu müssen und Rechtsaußen Schreiner trotz vielversprechender Ansätze vor dem Tor keine Kraft, keinen Mumm mehr besaß.
Der neue Kleeblatt-Trainer kann auf eine großartig gewachsene Läuferreihe aufbauen. Diese Linie gibt der Elf Halt und Vertrauen. Im Angriff fehlte "Ossi" Schmidt überall. Deshalb waren die intelligent aufbauenden, aber etwas zeitlupenhaft wirkenden Gottinger-Appis, zusammen mit dem gefährlichsten Angreifer, dem entwicklungsfähigen Brzuske zu sehr auf sich allein gestellt. Schneider hatte mit seinen Aktionen wenig Glück. Die KSC-Führung entsprang einem kuriosen Fürther Eigentor. 14. Minute: Der verwirrend durcheinander wirbelnde KSC-Angrlff schien die Fürther Deckung aufzulösen, so aufgescheucht irrte alles umher. Reiner hat freie Bahn, schießt - vorbei. Da grätscht Ehrlinger dazwischen und lenkt den Ball ins eigene Tor.
53. Minute: Fürth griff nun mit verdoppelter Kraft an. Eine gefühlvolle Stumptner-Vorlage lenkt Schreiner, völlig frei, an Paul vorbei. Den Sieg vergaben zweimal Schreiner, Schneider und Brzuske für Fürth, auf der Gegenseite Späth und Wischnowsky (Pfostenschuss).
Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - Karlsruher SC ausgefallen
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