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Saison 1961/1962
10. Spieltag - So., 15.10.1961, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - Kickers Offenbach
4:0 (3:0)
Ganze fünf Tore erzielte das Kleeblatt in neun Spielen. Und gegen den bisherigen Tabellen-Vierten genügten 50 Minuten zu vier Volltreffern, ja es hätten ohne Übertreibung sechs, sieben, acht sein können. Zunächst befürchtete man jedoch, dass die unbeschreibliche Pechsträhne weiter anhalten würde. Bis zum 1:0 registrierten wir vier ganz klare Chancen, davon zwei Lattenschüsse. Es schien für Minuten, als ob die mit dem Mut der Verzweiflung und mit Kraft anstürmenden Fürther bereits resignieren wollten. Aber es schien nur so. Es steckte doch viel gesunde Moral, guter Geist in dieser Elf, die diesmal den ersten Sieg holte.
Eine Einschränkung müssen wir jedoch machen. Im Ronhof wird man einsichtig genug sein, um das 4:0 nicht überzubewerten oder von nun an gar Wunderdinge zu erwarten. Die Elf brachte einen Sieg zum weiteren Aufbau des keineswegs verzweifelten ungarischen Trainers Vincze. Aber diesmal stand ein Offenbach gegenüber, das ich nicht wiedererkannte. Nichts mehr vom weiträumigen, zügigen Spiel über die Flügel, nichts mehr von direkten Kombinationen, nichts mehr von einer mannschaftlichen Geschlossenheit. Was übrig blieb, waren schüchterne Einzelaktionen der sich am meisten abmühenden Kleinböhl, Kaufhold und in gewissen Abschnitten "Berti" Kraus, dessen resignierendes Abwinken man schon verstehen kann. Er wurde einige Male bös attackiert, hart, aber keineswegs unfair. Eine schlimme Wunde am Oberschenkel hinderte ihn arg. Am Bieberer Berg wird man es uns kaum glauben: in Fürth spielte Offenbach, das gerade auf berühmten Fußballboden beliebt und begehrt war, Zeitlupen-Fußball, müde, träge, ideenlos: Fürth warf sein ganzes Herz in diese 90 Minuten. Es sollte und musste doch mal eine Wendung eintreten. Das Steuer wurde nicht etwa allein durch beherzten, kämpferischen Einsatz, sondern durch schnelles, zügiges Kombinationsspiel herumgerissen. Die Kraft, die Ideen gingen von der Läuferreihe der alten Fürther Kämpen, wie dem unverwüstlichen Gottinger, dem kaum zu umgehenden Erhard und dem Arbeitstier Ehrlinger aus. Dieses Trio bestimmt zunächst Tempo, Geist und Spielwitz. Dass man nach der Pause dem höllischen Tempo Tribut zollen musste, wird jeder verstehen. Ein Gesamtlob deshalb dieser bewundernswert kämpfenden und in vielen Zügen zielstrebig und zugleich schön fürs Auge kombinierenden Fürther Elf.
1:0: Perras ist nicht zu halten. Seinen Schuss wehrt Sattler auf der Linie ab. Schmidts Nachschuss prallt vom Pfosten ins Tor.
2:0: Schmidt, jetzt selbstbewußt geworden, riskiert einen harten 20-Meter-Schuss - unhaltbar.
3:0: Brzuske, jetzt auf der linken Seite, wagt einen Schrägschuss in verzwickter Situation - Groh lässt sich überraschen.
4:0: Fürther möchte beweisen, dass er echtes Fürther Gewächs ist. Elegant hebt er das Leder über Groh hinweg. Vor 35 Jahren sollen das "Loni" Seiderer und "Resi" Franz ähnlich gemacht haben.
Wir haben wochenlang Schießen und nochmals Schießen geübt im Training. Endlich hat sich das bezahlt gemacht! Endlich wurde auch ehrgeizig gespielt. Hinten fast fehlerlos mit einem prachtvollen Geißler, mit einem konsequenten Erhard (clever fürs Griechenspiel) und einem umsichtigen Angriffsführer "Ossi" Schmidt. Ich bin froh, dass der Knoten geplatzt ist", waren die Worte des Fürther Trainers Jenö Vincze. "Perras ist als Linksaußen viel stärker als in der Mitte", die kritische Feststellung des Spielausschuss-Mitglieds Karl Schnitger.
Und Bogdan Cuvaj: "Druckvolles Fürther Spiel mit schnellen Toren, die uns einfach umwarfen. Es wurde viel zu nervös gespielt, hinten Schnitzer gemacht, der Ball oft weggeschlagen. Kein Aufbau aus der Deckung heraus, keiner, der Ruhe in die Mannschaft gebracht hätte."

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - Kickers Offenbach 7:2
SpVgg Fürth: Geißler - Bauer, R. Schmid - Ehrlinger, Erhard, Gottinger - Brzuske, Fürther, O. Schmidt, Stumptner, Perras - Trainer: Jenö Vincze
Kickers Offenbach: Groh - Waldmann, Schultheis - Wade, Sattler, Kleinböhl - Kraus, Conc, Gast, Kaufhold, Lotz - Trainer: Bogdan Cuvaj
Tore: 1:0 O. Schmidt (21.), 2:0 O. Schmidt (26.), 3:0 Brzuske (36.), 4:0 Fürther (51.)
Schiedsrichter: Treiber (Wurmlingen)
Zuschauer: 7000
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