Die BCA-Elf hatte offensichtlich die Auffassung, sie könnte gegen die Spielvereinigung Fürth im Spazierengehen gewinnen. Aber diese Rechnung ging nicht auf. Vollkommen zu Recht lagen die Fürther zur Pause mit 2:0 vorne, und der BCA wurde nervös. So nervös, dass Nationalspieler Haller fünf Minuten nach der Pause einen Foulelfmeter (Emmerling an Ammer) weit neben das Tor schoss. Gleich anschließend schien der Gästesieg endgültig sichergestellt, als der junge Halbrechte Fürther mutterseelenallein vor dem leeren Augsburger Tor den Ball erhielt. Aber dieser Unglücksrabe zögerte und zögerte, bis er dann zum Schluss nurmehr den Querbalken traf. Wer das mit ansah, dem wurde schlagartig die ganze Misere der Ronhof-Elf klar. Die Fürther Mannschaft war dem BCA rein spielerisch mindestens gleichwertig, wenn nicht überlegen. Aber was nützt dies alles, wenn selbst hundertprozentige Chancen vergeben werden. Wo soll man denn für die Zukunft große Hoffnungen hernehmen, wenn solche Siege wie diesmal gegen einen schwer enttäuschenden BCA (mit zwei ungenügenden Verteidigern wie Albertini und Eberl) verschenkt werden!
Den Augsburgern blieb gar nichts mehr anderes übrig, als hei einem solchen Versagen der Fürther selbst nochmals anzuziehen. Ihr Sturm steigerte sich in den letzten 20 Minuten immerhin noch so, daß er zwei Tore schoss, die zum Unentschieden ausreichten. Dass beide Mittelstürmer Maurus schoss, kam nicht von ungefähr, denn er war der agilste Angriffsspieler des BCA. Haller, der sich an dem routiniertne Gottinger festbiss, zeigte in der ersten Halbzeit ein stark verbessertes Kopfballspiel. Der rechte Flügel mit den Technikern Ammer und Horst Meyer ist in dieser Besetzung keine Dauerlösung. Beide betrachten das Spielen als Selbstzweck. Dass es im Fußball um Tore geht, scheint sie weiter nicht zu kümmern.
Die Fürther Elf bot in der Abwehr eine achtbare Leistung. Geißler griff sich die Bälle sicher aus der Luft, und Robert Schmid hatte mit der rechten BCA-Flanke keine Mühe. Die besten Männer im Kleeblattdress waren die alten Füchse Gottinger und Erhard. Gottinger vermochte Haller zu bremsen, wie es bisher selten einem Abwehrspieler gelang, und Erhard überraschte als spielgestaltender Aufbauläufer.
Auch der Sturm mit dem zurückhängenden Mittelstürmer Schneider hatte im Feld ganz schöne Szenen, aber ihm fehlte jede Zielstrebigkeit. Warum nicht öfter so wie bei dem zweiten Tor, das "Ossi" Schmidt nach maßgerechter Steilvorlage von Fürther erzielte!
BCA-Trainer Hipp meinte enttäuscht: „Wir können mit dem Unentschieden noch sehr zufrieden sein. Zuerst nahm meine Elf den Gegner zu leicht, und erst in den letzten 20 Minuten kam etwas Schwung hinein. Eine Halbzeit lang glaubten die Stürmer, sie könnten diesmal aus dem Stande spielen ..."
Der Fürther Trainer Vincze war sehr verärgert: „Was soll man denn noch gewinnen, wenn nicht dieses Spiel, das wfr mit 2:0 so sicher in der Hand hatten!" und Spielausschußvorsitzender Schnitger fügte hinzu: „Mit einer solchen Spielweise erklärt sich unser schlechter Tabellenplatz. Ein einziger schusskräftiger Stürmer würde hier Wunder wirken. Aber woher nehmen?"

Vorspiel der Reserven: BC Augsburg - SpVgg Fürth 5:1