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Saison 1961/1962
26. Spieltag - So., 11.03.1962, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - Eintracht Frankfurt
1:0 (1:0)
Das Kleeblatt wächst am Gegner. Die Eintracht sollte der richtige Gradmesser sein, um dies zu beweisen. Selbst wenn die überzeugende Leistung der Fürther (im besten Heimspiel der Saison!) dadurch etwas geschmälert wird, müssen wir es deutlich sagen: diese Frankfurter Mannschaft sah im Ronhof nicht wie ein Süddeutscher Vize-Meister aus. Der Angriff, vor Wochen noch die gefährlichste Waffe der Riederwälder, blieb stumpf und zusammenhanglos. Der unverwüstliche Kreß (37) und der schlaksige Kreuz mussten die drei übrigen Stürmer buchstäblich mitschleppen. Nicht die Abwehr, auch ohne Lutz stabil und eine Einheit, verlor dieses Spiel, sondern der oft geradezu hilflos wirkende Sturm. Lindner ohne Saft und Kraft. Wer ihn vor zwei Jahren in den beiden Europacupspielen gegen Glasgow Rangers sah, erkannte ihn nicht wieder. Schade um dieses Talent! Stein umständlich, unentschlossen - nicht fähig, einen Gegner zu umspielen. Schämer wartete vergeblich auf die Pässe, die er beim 3:0 gegen den "Club" im Stadion todsicher verwandelte.
Mit Kreß und Kreuz und den zuletzt wütend mit aufrückenden Außenläufern Stinka und Horn war die Fürther Festung nicht zu stürmen. Von diesem von der ersten Minute an konzentriert wirkenden Fürther Abwehrblock ging die Ruhe und die Sicherheit aus, die dem Kleeblatt-Spiel bis auf ganz wenige Ausnahmen diesmal 90 Minuten anhaftete. Vom Anpfiff weg stand eine Spielerpersönlichkeit im Mittelpunkt: "Ertl" Erhard. In dieser Form ist eine Nationalelf ohne ihn nicht denkbar. Dies sei vor allem denjenigen ins Stammbuch geschrieben, die ihn nach dem Spiel West gegen Süd als unbeweglich und konditionsarm bezeichneten. Erhard nahm es mit dem großartigen Techniker Kreuz auf, beschnitt seinen Aktionsradius ungemein und sorgte für die Pässe, mit denen der sonst so ideenlose Angriff (selbst ohne den Ballschlepper Stumptner!) etwas anzufangen wusste.
Ja, dieser Fürther Sturm wurde zur eigentlichen Sensation des Spiels. Eigenbrodt musste ihm zwar mit einem Eigentor zu Hilfe kommen - doch er arbeitete so viele Chancen heraus, spielte so unbekümmert, schoss so herzhaft wie sonst nicht in drei Spielen zusammen. Schneider schwang sich plötzlich, seinen Fähigkeiten entsprechend, zum geistigen Lenker auf. Er zeigte nunmehr Schneid, Wucht, Einsatz. Der sonst so wuselige Schreiner fand neben ihm zu klarer Linie. Gottinger verstand es glänzend, im Wechsel mit dem nach vorn preschenden Erhard, den toten Raum im Mittelfeld zu beherrschen und zu überbrücken. Fürther lieferte sein bestes Spiel in der Ersten. Sein entschlossener, knallharter Schuss prallte von Eigenbrodts Körper knapp neben dem Pfosten ins Netz, zwei goldene Punkte wert! Kurz vorher tanzte ein Schuss von Erhard auf der Querlatte, rief eine Kanonade auf Loys Tor hervor, der seine Klasse beweisen konnte. Rechnen wir noch Schneiders und Fürthers Schüsse, denen Loy im Wege stand, dann nehmen sich die Chancen der Eintracht (Stein! Lindner!) doch winziger aus.
Paul Oßwald war verärgert: "Wenn man aus vier Metern, wie Lindner, den Ball nicht ins Tor bringt, ist eben nichts zu machen. Kreß und Kreuz waren meine einzigen Stürmer. An der Abwehr gab es auch mit Schymik wenig auszusetzen. Fürth liefert gegen uns immer große Spiele..." Trainer Vincze fiel ein Stein vom Herzen: "Lob. Ich bin zufrieden heute..." Neben uns saß "Wiggerl" Landerer, der sich in Frankfurt sehr wohl fühlt: "Die Fürther spielen einen guten Fußball."

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - Eintracht Frankfurt 2:3
SpVgg Fürth: Geißler - Bauer, R. Schmid - Erhard, Emmerling, Ehrlinger - O. Schmidt, Fürther, Gottinger, Schneider, Schreiner - Trainer: Jenö Vincze
Eintracht Frankfurt: Loy - Schymik, Höfer - Horn, Eigenbrodt, Stinka - Kreß, Lindner, Stein, Kreuz, Schämer - Trainer: Paul Oßwald
Tore: 1:0 Eigenbrodt (34., Eigentor)
Schiedsrichter: Treiber (Wurmlingen)
Zuschauer: 9000
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