Fürth verteidigte zu früh sein 1:0.
Würde Schweinfurt bis zur 75. Minute im Torvorteil gelegen haben, so hätte die länderkampferfahrene, elastische Abwehr um Kupfer-Bernard-Kitzinger gewiss auch diesen Vorsprung verteidigt. Ein verunglückter Flankenschuss von Schaupp, sehr effektvoll ausgeführt, überraschte den in seinem Torraum doch so aufmerksamen Niemann und der vorher sicher scheinende Kleeblatt-Erfolg drohte sich ins Umgekehrte zu verwandeln. Fürth vergab so den wichtigen zweiten Punkt.
Dass es trotz überlegener Spielführung und zeitweise gefälliger Kombinationen - die neue Fürther Sturmkraft Nöth (früher ATSV Erlangen) schaltete sich hier vielversprechend ein - nicht schon vor dem Wechsel zur Ausdehnung des Torvorsprunges reichte, lag an der Schussunsicherheit von Vorläufer, Spitz und Hoffmann. Die Sorge, das 1:0 (durch Eigentor Baiers, nach Lattenschuss von Willi Meier) noch zu verlieren, verführte die Spielvereinigung zu einseitig defensiver Haltung und ließ den so verheißungsvoll gestarteten Kombinationstrieb sehr rasch abklingen.
Mit dem Zurückweichen Fürths trat um so deutlicher Schweinfurts internationales Paar Kupfer-Kitzinger hervor und beherrschte meisterlich das Mittelfeld. Jetzt spürte der von dem Techniker Lotz fein gelenkte 05-Sturm den nötigen Rückhalt, nun entfaltete er auch mit raschem In-Stellung-Laufen und blitzartigen Flügeleinsätzen seine Gefährlichkeit. Wenn auch Kupfer-Kizinger zuweilen fast des Guten zuviel an hartem, energischem Einsatz und Dazwischenwerfen taten, so erkannte man dennoch nicht so zahlreiche Regelvergehen, wie es die 4000 forderten. Torhüter Käser verriet gute Anlagen im Herauslaufen, Karl Kupfer stoppte im Läufer-Zentrum vorzüglich und Zimmermann-Molli Kupfer pendelten eifrig hinter der vorgeschobenen Dreier-Linie mit den flinken Balltreibern Schaupp und Lotz.
Bei Fürth imponierten zunächst die Ansätze zu produktiver Kombination, sowie der Einsatz der Gesamtelf. Popp gefiel durch seine Abschläge, Pfeiffer mit unermüdlichem Ankämpfen, Schnitger-Carolin durch das Üben des Flachpasses, Nöth glänzte mit technischen Einlagen und Hoffmann durch rasante Alleinvorstöße.
Schiedsrichter Zins (München) hatte es in diesem kraftvollen und kampfbetonten Treffen nicht leicht, immer treffende Entscheidungen zu fällen.

Pitt